Sparkassen-Meisterpreis ging an Marius Nagelschmidt

Der 24-jährige Nettersheimer legte die Prüfung zu höchsten Handwerkerwürden mit Bravour ab und hat sich bereits selbständig gemacht – KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück lobte den jungen Mann für seinen Mut

Marius Nagelschmidt (Mitte) freute sich über den Sparkassen-Meisterpreis, der ihm von KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück (2.v.r.) im Beisein von Nicole Bädorf und dem Kaller BC-Leiter Andreas Gier überreicht wurde. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Marius Nagelschmidt (Mitte) freute sich über den Sparkassen-Meisterpreis, der ihm von KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück (2.v.r.) im Beisein von Nicole Bädorf und dem Kaller BC-Leiter Andreas Gier überreicht wurde. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen/Kall – Eigentlich werden jährlich in der Stadthalle Alsdorf die neuen Handwerksmeister aus den Kreisen Euskirchen, Düren, Heinsberg und Aachen öffentlich vorgestellt und gefeiert. Schließlich ist die Meisterprüfung einer der Höhepunkte im Leben eines Handwerkers. Doch die Veranstaltung, zu der gewöhnlich einige Pressevertreter anreisen, musste in diesem Jahr pandemiebedingt ausfallen. Auch die Überreichung des Meisterpreises der Sparkassen an die besten Absolventen des Meisterkurses fiel somit ins Wasser. Für Holger Glück, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), eine traurige Angelegenheit: „Wir erleben gerade, dass das Gründungsgeschehen insgesamt nicht mehr so aktiv ist, wie vor der Corona-Phase. Umso wichtiger ist es, diejenigen, die es dennoch in diesen Tagen wagen, sich selbständig zu machen, unsere Beachtung zu schenken.“

Aus diesem Grund entschied Glück gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Wolfgang Krüger sowie dem KSK-Vorstandsvorsitzenden Udo Becker, die Übergabe des „Preises der Sparkassen für hervorragende Leistungen in der Meisterprüfung“ im kleinen Rahmen und unter den geltenden Richtlinien der Corona-Schutzverordnung stattfinden zu lassen. Ohne Sekt und Blumen, dafür aber mit einem Scheck in Höhe von 1000 Euro, verbunden mit einer Urkunde.

Für den Kreis Euskirchen gewann diesen Preis der Nettersheimer Marius Nagelschmidt. Seine Ausbildung absolvierte der Elektrotechniker bei der Firma Lörcks in Blankenheim. Er entschied sich, den Meisterkurs in Vollzeit zu besuchen. 14 Monate lang arbeitete er sich durch die Höhen und Tiefen seines Fachgebiets und konnte schließlich als einer der Besten seiner Innung abschließen.

Jetzt traf sich Nagelschmidt mit Holger Glück im KSK-Beratungscenter in Kall, um den Sparkassenpreis in Empfang zu nehmen. In lockerer Runde berichtete er von der anspruchsvollen Ausbildung. „Ich hatte allein zehn Prüfungsfächer und musste mich neben der Elektrotechnik, also Dingen wie Gebäude-und Systemtechnik, Steuerungstechnik, Pumpensteuerung, Brandmeldetechnik, Anlageninbetriebnahme und so weiter, auch mit Themen wie Mitarbeiterführung, Steuerrecht, Kalkulation und Projektplanung auskennen“, berichtete der 24-Jährige.

So habe er beispielsweise in der Prüfung die komplette Elektrotechnik für einen Supermarkt planen und ein Angebot erstellen müssen. „Doch damit nicht genug, gab es am Ende der Prüfungen auch noch ein längeres Fachgespräch“, erinnerte sich Nagelschmidt.

Holger Glück staunte über die vielseitigen Fachkenntnisse, über die ein Elektrotechniker verfügen muss, gratulierte Nagelschmidt zu den guten Prüfungsergebnissen und betonte, dass die KSK Euskirchen dem Handwerk von jeher sehr verbunden sei. „Rund 20 Prozent unserer gewerblichen Kunden stammen aus dem Handwerk“, so Glück. Für den frischgebackenen Meister hatte er viel Lob übrig: „Ich freue mich, dass Sie nicht nur den Mut gefunden haben, Ihren Arbeitsplatz aufzugeben, um in Vollzeit die Meisterprüfung abzulegen, sondern sich in diesen schweren Zeiten auch nicht davon abhalten ließen, anschließend in die Selbständigkeit zu wechseln.“

Nagelschmidt berichtete, dass er noch am Anfang stehe, jedoch hoffe, sein Unternehmen nach und nach auszubauen und irgendwann auch Lehrlinge auszubilden. Denn eines war dem Jungunternehmer bereits klar: Die Fachkräfte von morgen muss man selber ausbilden, sie werden einem nicht auf dem goldenen Tablett serviert. Derzeit sei die Auftragslage trotz der Coronakrise für Handwerker sehr gut. Allein der Umbau manches Dachbodens zum Home-Office erfordere nicht selten den Elektrotechniker.

Eifeler Presse Agentur/epa

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