„Gerettet auf Zeit“

Kulturkino Vogelsang IP präsentiert die Wanderausstellung „Gerettet - auf Zeit. Kindertransporte nach Belgien 1938/1939“. Bild: Vogelsang IP
Kulturkino Vogelsang IP präsentiert die Wanderausstellung „Gerettet – auf Zeit. Kindertransporte nach Belgien 1938/1939“. Bild: Vogelsang IP

Sonderausstellung des Lern- und Gedenkortes Jawne in Vogelsang IP informiert über Kindertransporte nach Belgien in den Jahren 1938 und 1939

Schleiden-Vogelsang – Vom 1. April bis zum 30. Juni soll im Kulturkino Vogelsang IP die Wanderausstellung „Gerettet – auf Zeit. Kindertransporte nach Belgien 1938/1939“ gezeigt werden. Die vom Lern- und Gedenkort Jawne e.V. und Anne Prior konzipierte Ausstellung präsentiere ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutsch-belgischen Geschichte, heißt es in einer Pressemitteilung. „Erzählt werden Rettungsgeschichten und außergewöhnliche Lebenswege von etwa 1000 jüdischen Kindern, die in den Jahren 1938/1939 aus dem gesamten damaligen Deutschen Reich der Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nationalsozialisten entkamen“, so Vogelsang IP weiter.

In 17 Kindertransporten seien die Kinder nach Belgien in Sicherheit gebracht worden – eine nur vorläufige Sicherheit, wie sich spätestens nach der deutschen Besetzung Belgiens im Mai 1940 herausgestellt habe. Möglich geworden seien die Transporte der Kinder durch das außergewöhnliche Engagement vieler Organisationen und Menschen in Belgien und im ehemaligen Deutschen Reich.

Die Idee, die Ausstellung in Vogelsang IP zu zeigen, entstand in dem grenzübergreifenden historisch-politischen Bildungsprojekt „Euregionaler Erinnerungskultureller Jugenddialog“ der NS-Dokumentation Vogelsang, welches von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen gefördert wird und in dessen Rahmen die Ausstellung präsentiert wird. „Gerade an einem Ort wie der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, der kein »neutraler« Ort sein kann, ist die Geschichte, die diese Ausstellung erzählt, sind die Lebensgeschichten, die diese Ausstellung erhellt, von essentieller Bedeutung“, erläutert Stefan Wunsch, wissenschaftlicher Leiter der NS-Dokumentation Vogelsang.

Neben den Informationstafeln mit den Lebensgeschichten und Hintergrundinformationen zu den Verfolgungs- und Rettungsgeschichten, ist es Ludwig Dunkel zudem gelungen, mit der skulpturalen Installation „der Tisch“ einen künstlerischen Zugang zum Thema Flucht, Ausgrenzung und Gewalt zu schaffen. Die Kuratoren Adrian Stellmacher und Änneke Winckel vom Lern- und Gedenkort Jawne betonen zudem, „dass die Ausstellung ohne die Unterstützung der ehemaligen Kindertransportkinder und deren Angehörigen nicht zustande gekommen wäre.“

Gezeigt wird die Ausstellung im Kulturkino Vogelsang IP ab dem 1. April, jeweils mittwochs bis sonntags von 12 bis 17 Uhr. Für den Besuch ist eine Terminvereinbarung unter Tel. 0 24 44/91 57 90 oder per Mail unter info@vogelsang-ip.de notwendig. Entsprechend der geltenden Schutzverordnungen ist ein tagesaktuell bestätigter negativer Corona-Schnelltest vorzulegen. Der Eintritt ist frei. (epa)

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