Ausbildungsbeginn herzhaft und mit Herz

Die angehenden Bankkaufleute der Kreissparkasse Euskirchen sprachen beim Einführungsfrühstück mit Vorstand und Personalleiterin neben der Ausbildung über persönliche Erlebnisse bei der Flutkatastrophe – 19-jähriger Azubi ist bei der Freiwilligen Feuerwehr und hat während seines viertägigen Dauereinsatzes im Überschwemmungsgebiet unter anderem zwei Kinder gerettet

Die neuen Kreissparkassen-Azubis Susanne Kirfel (v.l.), Samuele De Carlo, Markus Ackermann und Frederik Zens, Vorstandsmitglied Wolfgang Krüger, die Auszubildende Lea Schreiber, Personalleiterin Anke Titz, Auszubildende Arlinda Buzhala, Vorstandsmitglied Holger Glück sowie die „Azubi-Paten“ aus dem zweiten Lehrjahr Leon Fitzner und Melvyn Eckstein lernten sich bei einem gemeinsamen Frühstück näher kennen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Die neuen Kreissparkassen-Azubis Susanne Kirfel (v.l.), Samuele De Carlo, Markus Ackermann und Frederik Zens, Vorstandsmitglied Wolfgang Krüger, die Auszubildende Lea Schreiber, Personalleiterin Anke Titz, Auszubildende Arlinda Buzhala, Vorstandsmitglied Holger Glück sowie die „Azubi-Paten“ aus dem zweiten Lehrjahr Leon Fitzner und Melvyn Eckstein lernten sich bei einem gemeinsamen Frühstück näher kennen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Der Ausbildungsbeginn fand bereits im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie unter besonderen Umständen statt, aber durch die Flutkatastrophe stehen wir dieses Jahr noch einmal vor ganz anderen Herausforderungen“, sagte Holger Glück, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), am vergangenen Montag zu sechs neuen Auszubildenden beim gemeinsamen herzhaften Frühstück. Die persönliche Betroffenheit aller sei aber nicht nur eine Aufgabe, sondern auch eine große Chance: „Sie werden in den nächsten Wochen im Kundenkontakt über viele Schicksale hören und von dringenden Problemen – nicht nur materieller Art, sondern auch seelischer Natur. Wir werden Sie damit natürlich nicht allein lassen, aber Sie können durch Ihre persönlichen Erfahrungen die Probleme der Menschen nachvollziehen, verstehen und die größtmögliche Unterstützung bieten. Denn das macht unsere Sparkasse vor Ort aus.“

KSK-Vorstandsmitglied Wolfgang Krüger ergänzte: „Diese Erfahrungen, so herausfordernd sie sich auch im Moment auch darstellen, sind sehr wichtig und werden Sie Ihr Leben lang begleiten.“ Er selbst habe ebenso wie sehr viele Menschen bei den Aufräumarbeiten mit angepackt. Diese Eindrücke präsent zu haben, wenn Kunden mit ihren Nöten kommen, sei sehr wertvoll.

Personalleiterin Anke Titz betonte ebenfalls die persönliche Atmosphäre, die man auch in der Ausbildung schaffe und forderte die „Jungbanker“ dazu auf, die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten bei der KSK zu nutzen. Dies sei auch der Weg der erst 38-Jährigen gewesen, die sich schon als Kind für die Sparkasse begeisterte. Wolfgang Krüger bemerkte, dass selbst für Vorstandsmitglieder das Lernen nie aufhöre: „Der Weg ist wirklich das Ziel, und Sie selbst gestalten ihn. Welche Türen sich für Sie öffnen, hängt von Ihnen selbst ab.“

Beim Einführungsfrühstück zusammen mit den KSK-Vorstandsmitgliedern Holger Glück und Wolfgang Krüger und Personalleiterin Anke Titz musste man pandemiebedingt zwar räumlich Abstand halten, die Gespräche waren aber ebenso herzlich wie informativ. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Beim Einführungsfrühstück zusammen mit den KSK-Vorstandsmitgliedern Holger Glück und Wolfgang Krüger und Personalleiterin Anke Titz musste man pandemiebedingt zwar räumlich Abstand halten, die Gespräche waren aber ebenso herzlich wie informativ. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Holger Glück beschrieb die Ausbildung als durchaus anspruchsvoll und herausfordernd und motivierte deshalb, nie im Lernen nachzulassen: „Die Ausbildungsinhalte bauen alle aufeinander auf, wenn Sie etwas verpassen, ist es schwer, den Anschluss wieder zu finden.“ Dafür winke aber nach zweieinhalb Jahren nicht nur der Abschluss einer angesehenen Berufsausbildung als Bankkauffrau oder –kaufmann, sondern nach erfolgreicher Ausbildung eine anschließende Übernahme und Karriere bei der KSK. Wer den zusätzlichen Einsatz nicht scheut, kann sich auch gleichzeitig zur Versicherungsfachfrau/zum Versicherungsfachmann ausbilden lassen und sich später weiter fortbilden, sogar bei weiterem Gehaltsbezug bis hin zum Studium.

In einer spontanen Aktion sorgten die neuen Azubis der KSK für eine Spende, um die Hilfsgruppe Eifel bei der Kinderbetreuung von Flutgeschädigten zu unterstützen. Foto: Volker Harwarth
In einer spontanen Aktion sorgten die neuen Azubis der KSK für eine Spende, um die Hilfsgruppe Eifel bei der Kinderbetreuung von Flutgeschädigten zu unterstützen. Foto: Volker Harwarth

Der Vorstand stellte sich aber nicht nur selbst vor, sondern ließ vor allem dem Nachwuchs Raum, über sich zu berichten. So hat den 19-Jährigen Markus Ackermann aus Zülpich-Sinzenich besonders der Umgang mit Menschen bei der KSK gereizt. Einen besonderen Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern hatte er in vier Tagen Dauereinsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr. Der junge Mann hatte erst ein Jahr zuvor seinen LKW-Führerschein gemacht und stand plötzlich für sechs mitfahrende Feuerwehrkameraden in der Verantwortung, als er mit mehr als zwei Meter hoch überschwemmten Straßen konfrontiert war und sich zwischen dem dringenden Wunsch, direkt zu helfen, und dem Schutz der Helfer entscheiden musste – und sich richtigerweise für die Umkehr und dann Rückkehr mit einem motorisierten Boot entschied. So konnte er zusammen mit Kameraden unter anderem zwei Kinder retten.

Die 18-jährige Arlinda Buzhala hatte eine Karriere als Bankkauffrau zuerst gar nicht geplant. Doch bei der Berufsvorbereitung in der Schule hatten Mitarbeiter der KSK ihre Tätigkeit so facettenreich und ansprechend vorgestellt, dass sie sich sofort angesprochen gefühlt und sich beworben habe. Aus Zülpich-Geich stammt Frederik Zens. Den 19-Jährigen reizt nicht nur der Umgang mit Menschen, sondern auch ein tieferes Verständnis für alles rund ums Geld. Die ebenfalls 19-jährige Lea Schreiber aus Zülpich-Enzen hat sich nach einem Praktikum bei der Kommerner Filiale, bei der KSK wegen der vielfältigen Aufgaben BeratungsCenter genannt, für die Ausbildung entschlossen.

Susanne Kirfel hatte als Selbständige ein eigenes Geschäft geführt und bringt neben viel Erfahrung im Kundenkontakt auch viel Wissen über die finanziellen Zusammenhänge in der freien Wirtschaft mit. Die 41-Jährige hat großes Interesse an Zahlen und Organisation und freut sich darauf, bei der Sparkasse mehr darüber zu lernen. Samuele De Carlo stammt ursprünglich aus Italien. Den 20-jährigen Euskirchener freut sehr, dass die Kreissparkasse keinerlei Unterschiede aufgrund von Herkunft oder persönlichen Vorlieben mache, sondern jedem Bewerber neutral eine Chance gebe.

Diese Chance hatten auch Leon Fitzner und Melvyn Eckstein vor einem Jahr bekommen und genutzt: Beide sind im zweiten Ausbildungsjahr und begleiten zusammen mit Anke Titz die „Neuen“ zwei Tage lang mit vielen Schulungen, aber auch Kennenlernaktionen, gemeinsamen Pizzaessen und weiteren Vorbereitungen. Anke Titz: „Dann geht es direkt in die BeratungsCenter.“ Denn so könne man eben am besten lernen: Direkt mit der Praxis konfrontiert, aber mit Rat, Tat und Herz begleitet.

Nach den intensiven Gesprächen wollten die jungen Leute nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen, sondern weiterhelfen. Heraus kam dabei ein Scheck über 600 Euro, den die sechs Azubis der Hilfsgruppe Eifel für Kinderbetreuung von Flutgeschädigten übergeben.

 

Eifeler Presse Agentur/epa

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