Ohne Zugleiter kein Zug

Von Reiner Züll Simone Saßmann wurde zur neuen Vorsitzenden des Karnevalsvereins „Löstige Bröder“ gewählt – Nach der Hochwasser-Katastrophe wird auf die Haussammlung verzichtet – Sitzungen finden in Scheven statt – Der Verein gewährt Flutopfern zwei Jahre lang Beitragsfreiheit

Der neue Vorstand der "Löstige Bröder" Kall. Von links: Rico Spilles und Jasmin Johanns (Beisitzer), Reiner Müller (Kassierer), Simone Saßmann (Vorsitzende), Timo Völler (Vizevorsitzender), Jutta Söns (Schriftführerin) und Beisitzerin Lara Blatt. Foto: Reiner Züll
Der neue Vorstand der „Löstige Bröder“ Kall. Von links: Rico Spilles und Jasmin Johanns (Beisitzer), Reiner Müller (Kassierer), Simone Saßmann (Vorsitzende), Timo Völler (Vizevorsitzender), Jutta Söns (Schriftführerin) und Beisitzerin Lara Blatt. Foto: Reiner Züll

Kall – Der Kaller Karnevalsverein “Löstige Bröder” hat eine neue Vorsitzende. Im zweiten Anlauf gelang es dem Verein, mit Simone Saßmann eine neue Vereinschefin zu finden, die Karnevalistin mit Leib und Seele ist. Die Neuwahl war erforderlich geworden, weil der bisherige Vorsitzende Dirk Metz das Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte. Metz geht dem Verein dennoch nicht verloren, denn er wird zukünftig Chef-Koordinator der Rotröcke sein.

Bei einer Mitgliederversammlung am 24. September waren die „Löstige Bröder“ vergeblich auf die Suche eines neuen Vorsitzenden gegangen. Die Vorstandswahl wurde ergebnislos abgebrochen und zur Einberufung einer neuen Versammlung um einen Monat verschoben, um bis zum zweiten Anlauf eine geeignete Person zu finden. Mit der Wahl von Simone Saßmann, die bisher Beisitzerin im Vorstand war, und die die Kaller Jecken als Bauer im Dreigestirn durch die Session 2019 begleitet hatte, ist diese geeignete Person nun endlich gefunden.

Im zweiten Anlauf gelang es der Mitgliederversammlung der "Löstige Bröder" in Kall eine neue Vorsitzende zu küren.  Foto: Reiner Züll
Im zweiten Anlauf gelang es der Mitgliederversammlung der „Löstige Bröder“ in Kall eine neue Vorsitzende zu küren. Foto: Reiner Züll

So war es keine Frage, dass die neue Vereins-Chefin bei ihrer Wahl das einstimmige Votum der 43 anwesenden Mitglieder bekam. Einstimmig im Amt bestätigt wurden auch der Vize-Vorsitzende Timo Völler und Kassierer Reiner Müller. Schriftführerin Jutta Söns, die eigentlich nicht mehr zur Wiederwahl antreten wollte, erklärte sich bereit, für weitere zwei Jahre im Amt zu bleiben, als sich kein Nachfolger fand. Als Beisitzerinnen wurden Lara Blatt, Jasmin Johanns und als Beisitzer Rico Spilles in den Vorstand gewählt.

Für die Organisation der Kindersitzung sind künftig Ina Teuber-Künecke und Jennifer Herr zuständig. Um die Jugend kümmern sich die Jugendwartinnen Lara Blatt und Jasmin Johanns. Renate Schüttler und Jaqueline Dreßen zeichnen für das Bühnenbild verantwortlich, und Sabine Herr für die Thekenorganisation. Neue Zeugwartin ist Anna-Lena Schwarz, das Amt des Prinzenführers wurde Michael Becker übertragen. Kassenprüfer sind Kerstin Walber-Wawer und Bernd Kläß.

Weiterhin unbesetzt ist das Amt des Zugleiters, das bisher von Karlheinz Haseleu ausgeführt wurde, der für eine Widerwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Obwohl Haseleu sich bereit erklärt hatte, seinen Nachfolger einzuarbeiten, fand sich keiner, der das wichtige Amt übernehmen wollte.

In der Versammlung wurde deutlich, dass es ohne Zugleiter auch keinen Zug geben kann. Ohnehin stand die Frage im Raum, ob es im nächsten Jahr überhaupt einen Karnevalszug in Kall geben solle. Bei der derzeitigen baulichen Situation sei ein Zug durch den Ort kaum möglich. Zudem stelle sich die Frage, ob den Leuten nach der Flutkatastrophe überhaupt der Kopf nach Karneval stehe. Außerdem, so Werner Keutgen, hätten sich bisher noch kein Tollitäten gefunden. Wenn es einen Zug geben solle, könne der höchstens von der Kölner Straße Richtung Industriegebiet ziehen. Ein Umzug in Kall sei nicht möglich. Deshalb solle man darauf verzichten und ein Jahr später wieder richtig durch den Ort ziehen.

Als bekannt wurde, dass ein Kinderprinzenpaar zur Verfügung steht, sprach sich die Mehrheit der Versammlungsmitglieder für einen kleinen Umzug aus. Gerade jetzt nach der schlimmen Zeit solle man den Kaller Bürgern den Spaß nicht nehmen, sondern ihnen etwas Ablenkung bieten. Vereinsmitglied Bernd Jaschke schlug vor, die Eltern des Kinderprinzenpaares zu fragen, ob dies auch bei einem abgespeckten Karnevalszug Prinzenpaar ein wollen. Verzichten wollen die Löstige Bröder diesmal auf die jährliche Haussammlung. In der jetzigen Situation, wo viele Kaller Opfer der Flut seien, sei eine solche Sammlung nicht angebracht.

Weil auch die Bürgerhalle durch das Hochwasser schwer beschädigt worden und eine Zeitlang nicht nutzbar sein wird, haben die Löstige Bröder Hilfe von den Schevener „Jecke vom Hahnebömsche“ bekommen. Die Kaller große Sitzung kann deshalb am Samstag, 16. Januar, im Saal in Scheven stattfinden. Ebenfalls die Kindersitzung eine Woche später.

Unklar sei auch noch, ob es den traditionellen Gemeindeempfang, das Prinzentreffen im Kreishaus oder den großen musikalischen Frühschoppen in Blankenheim geben werde. Im Vorstand der Löstige Bröder hofft man derweil noch darauf, wenigstens mit der Gemeinde den Rathaussturm am Weiberdonnerstag hinzubekommen.

 Mitgliedern des Karnevalsvereins „Löstige Bröder“, die von der schweren Flut Mitte Juli betroffen sind, gewährt der Vereine für die Jahre 2022 und 2023 Beitragsfreiheit. Damit wollen wir die betroffenen Mitglieder etwas entlasten und unsere Solidarität zum Ausdruck bringen, so Kassierer Reiner Müller. Betroffene Mitglieder des Vereins können sich unter der Mailadresse kassierer@loestige-broeder.de melden.

 

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