Buchvorstellung: „Sommerkunst“ präsentiert 100 Landschaftsbilder der Eifel

Siegfried Scholzen und Bernd Kehren stellen Werke aus der „Sammlung Sommer“ vor – Kunsthistorikerin Dr. Irene Haberland: „Wichtige Künstler der Epoche und Region sind vertreten“

Sammler Alois Sommer (v.l.) und die Autoren Bernd Kehren und Siegfried Scholzen stellten das Buch „Sommer-Kunst“ im Schleidener Rathaus vor. Foto: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden
Sammler Alois Sommer (v.l.) und die Autoren Bernd Kehren und Siegfried Scholzen stellten das Buch „Sommer-Kunst“ im Schleidener Rathaus vor. Foto: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden

Schleiden – Die beiden Autoren Siegfried Scholzen und Bernd Kehren stellen in einem gemeinsamen Buch 100 Landschaftsbilder der Eifel vor. Das Buch trägt den doppeldeutigen Titel „Sommerkunst“. Denn die Bilder gehen zurück auf die Sammlung von Schleidens Altbürgermeister Alois Sommer, der die Werke dem Förderverein des Eifelmuseums Blankenheim als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. „Wer sich einen guten Überblick über die historischen Eifelmaler verschaffen möchte, der sollte die »Sammlung Sommer« kennen“, so das Geschichtsforum Schleiden, das das Buch herausgegeben hat.
Alois Sommer, der als CDU-Politiker und in Schleiden als Realschulleiter und Bürgermeister deutliche Spuren hinterließ, war schon immer mit den Themen Natur und Kunst verbunden. Die Sammelleidenschaft erfasste ihn bereits Mitte der 1970er Jahre. Im Laufe der Zeit erwarb er zusammen mit Ehefrau Ellen über 100 Bilder. Hierbei spezialisierte er sich auf Gemälde und Grafiken mit Eifellandschaften, die im 19. und 20. Jahrhundert entstanden sind. Darunter Bilder des über die Grenzen der Eifel bekannten Malers Fritz von Wille (1860-1941) und des nach Wille wohl bekanntesten Landschaftsmalers Curtius Schulten (1893-1967). Die Werke von mehr als 30 verschiedenen bekannten und weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern vermitteln ein wohl einzigartiges Bild der Eifeler Malkunst und der unterschiedlichsten Landschaftsmotive unter anderem aus Blankenheim, Schleiden, Monschau, Wildenburg, Reifferscheid und dem Kloster Steinfeld.
Weil sein Haus auf dem Mühlenberg in Schleiden zu klein für die umfangreiche Sammlung wurde, hat Alois Sommer sie dem Förderverein Eifelmuseum in Blankenheim als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Alois Sommer: „Vor fast sechs Jahrzehnten gelangte ich als Lehrer vom Niederrhein in diese Mittelgebirgslandschaft und lebte fortan mit meiner Familie in der früheren Kreisstadt Schleiden. Inzwischen ist das Eifelland meine Heimat und mein Zuhause.“ Von seiner Frau Ellen sei er in seiner Sammelleidenschaft stets unterstützt worden. Gesammelt wurde dabei nicht mit System: „Die Bilder, ihre Motive, ihre künstlerische Aussage mussten gefallen, und – sie mussten bezahlbar sein“, so Sommer.
Der befreundete Kulturreferent Klaus Ring regte an, die somit nicht in erster Linie hochpreisigen Objekten des Kunstmarkts zuzurechnende, eher einem individuellen Geschmack entsprechende Bilder-Sammlung dem Eifelmuseum Blankenheim und damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sammlung „Alois und Ellen Sommer“ steht mit inzwischen 100 Kunstwerken als Dauerleihgabe dem Förderverein des Museums zur Verfügung. Das Geschichtsforum Schleiden nahm dies zum Anlass, eine Dokumentation der Sammlung zu erstellen und als Druckwerk herauszugeben.
Die Bonner Kunsthistorikerin Dr. Irene Haberland hat die Sammlung begutachtet und resümierte: „Die umfangreiche Sammlung der Eifelbilder, die vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis ins beginnende 21. Jahrhundert reicht, vermittelt ein zusammenhängendes Bild einer bestimmten Epoche der Eifelmalerei, dessen Wert in einer kulturhistorisch zu verstehenden Dokumentation dieser besonderen Landschaft zu sehen ist. Wichtige Künstler der Epoche und Region sind vertreten.“
Siegfried Scholzen, auf den die Idee für die Buchveröffentlichung zurückgeht, kümmerte sich um die Fotografien, die Druckaufbereitung, das Design und lieferte die einführenden Texte in die einzelnen Rubriken, in die die Bilder eingeteilt wurden. Bernd Kehren steuerte einführende Texte, Kurzbiografien der Künstler und kurze Anmerkungen zu den Bildern bei, die beim gemeinsamen Betrachten der Kunstwerke von Alois Sommer geäußert wurden.
Der vom Geschichtsforum Schleiden e.V. herausgegebene farbige Bildband „SommerKunst, Bilder der Eifel, Sammlung Alois und Ellen Sommer“ von Bernd Kehren und Siegfried Scholzen hat 252 Seiten, Format 17×24 cm. Die für 20 Euro erhältliche Erstauflage ist fast vergriffen. Wegen der aktuellen Situation (Papierknappheit) muss die Zweitauflage 25 Euro kosten. Erhältlich ist der Bildband in der Buchhandlung Pavlik in Kall, bei Zeitschriften Hanf in Hellenthal oder online im Shop des Geschichtsforums Schleiden:
www.gf-sle.de Schleiden

Ein Gedanke zu „Buchvorstellung: „Sommerkunst“ präsentiert 100 Landschaftsbilder der Eifel“

  1. Sehr beeindruckender Bildband.
    Welcher nicht zuletzt im Nicht-Gemalten aller sonst möglichen Sichtweisen (z.B. Kriegswälder, Dorfleben, Talsperren) – die Frage seiner ‚Landschaftszeit‘ mit auszeichnet.

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