Verabschiedung nach 34 Jahren Gemeindecaritas

Hermann-Josef Schneider von der Caritas Euskirchen beginnt mit dem passiven Teil seiner Altersteilzeit – Seine Nachfolge übernimmt Claudia Kaupel-Schleert

Setzen sich gemeinsam für die Menschen in der Region ein: Bernhard Becker (v.l.), Vorstand Caritas, Claudia Kaupel-Schleert, Gemeindecaritas, Pfarrer Guido Zimmermann, Kreisdechant, Hermann-Josef Schneider, Gemeindecaritas, und Martin Jost, Vorstand Caritas. Foto: Carsten Düppengießer/Caritas Euskirchen
Setzen sich gemeinsam für die Menschen in der Region ein: Bernhard Becker (v.l.), Vorstand Caritas, Claudia Kaupel-Schleert, Gemeindecaritas, Pfarrer Guido Zimmermann, Kreisdechant, Hermann-Josef Schneider, Gemeindecaritas, und Martin Jost, Vorstand Caritas. Foto: Carsten Düppengießer/Caritas Euskirchen

Euskirchen – „Eine Ära geht zu Ende“, sagte der Euskirchener Caritasvorstand Martin Jost zu Hermann-Josef Schneider von der Fachstelle für Gemeindecaritas, der nach fast 34 Dienstjahren den Verband verlässt und mit dem passiven Teil seiner Altersteilzeit beginnt. „Herr Schneider hat in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten die Ehrenamtsarbeit der Caritas Euskirchen maßgeblich geprägt. Er war ein ganz wichtiges Bindeglied unserer Arbeit in die Pfarrgemeinden und in die Region“, so Jost.

Seine Nachfolge übernimmt Claudia Kaupel-Schleert. Die erfahrene Sozialarbeiterin ist bereits seit ihrer Jugend in verschiedenen Funktionen in Kirchengemeinden aktiv und wohnt in Zülpich.

Für rund 500 Ehrenamtliche im Kreisdekanat und dem Caritasverband Euskirchen war Schneider als Ansprechpartner zuständig. „Als ich 1986 anfing, waren das etwa die rund 40 Seniorenclubs, die es damals in unserem Einzugsgebiet gab“, so Schneider. Die Anzahl sei schnell auf 50 angewachsen. Hermann-Josef Schneider: „„Und als ich nach einigen Jahren merkte, da verändert sich etwas im Bewusstsein der Menschen, die älter werden, habe ich begonnen – gemeinsam mit Kooperationspartnern –  sogenannte ZWAR-Gruppen bei uns anzuregen und zu etablieren.“ ZWAR steht für Zwischen Arbeit Und Ruhestand und macht Menschen in der Übergangsphase ein Angebot, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Auch in der Krankenhaushilfe war Schneider sehr engagiert. „Die Grünen Damen sind sowohl am Marien-Hospital-Euskirchen, als auch am Geriatrischen Zentrum in Zülpich aktiv. Die Gruppen arbeiten ökumenisch und wir kooperieren hier seit vielen Jahren eng mit der Diakonie und dem DRK“, berichtet Schneider.

Daneben war er an vielen Projekten und Gruppen beteiligt, die sich ehrenamtlich in Euskirchen und Umgebung engagiert haben und engagieren. „Was mich in meiner Arbeit getragen hat, waren die Menschen. Ich hatte es in der Ehrenamtsarbeit nicht mit hochmotivierten, sondern mit höchstmotivierten Menschen zu tun“, so Schneider.

Besonders spürbar wurde diese Motivation während der Zeit des verstärkten Zustroms geflüchteter Menschen auch in den Kreis Euskirchen. Über 100 neue Ehrenamtliche mussten 2015 – teilweise von heute auf morgen – schnell in Hilfen integriert werden.

Allerdings sei in den letzten Jahren durchaus auch eine Veränderung dieser Motivation spürbar, wie er berichtet: „Die Menschen haben andere Bedürfnisse und Anforderungen an ein Ehrenamt als früher.“ Claudia Kaupel-Schleert: „Die Menschen engagieren sich heute eher projektbezogen und binden sich nicht mehr für 20 oder 30 Jahre an ein und dasselbe Ehrenamt.“

Auch die katholische Kirche sei aktuell in einem Veränderungsprozess, so Jost: „Das Gemeindeleben vor Ort soll mit dem Pastoralen Zukunftsweg gestärkt werden. Das Ehrenamt soll zunehmen und mehr Kompetenzen erhalten. Hier wollen wir als Ansprechpartner vor Ort für die Ehrenamtlichen da sein, sie nicht im Regen stehen lassen und Fachberatung anbieten.“

Kaupel-Schleert: „Auf all diese Herausforderungen freue ich mich sehr.“ Besonders im Fokus habe sie Projekte, die mehrere Generationen zusammenbringen und die Frauenarbeit: „Denn das Ehrenamt ist immer noch überwiegend weiblich.“

Dass ihr dies gelingen wird, da ist sie nach rund zwei Monaten gemeinsamer Einarbeitung mit Schneider zuversichtlich: „Auch, wenn wir in Corona-Zeiten vieles anders machen mussten, als geplant.“ So habe man stets aus einem Treffen mehrere Treffen in Kleingruppen machen müssen und die Einarbeitung sei insgesamt ruhiger von statten gegangen, als vorgesehen, berichtete sie: „Das hatte aber auch den Vorteil, die Menschen besser und intensiver kennenlernen zu können.“

(epa)

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