Vereine und Institutionen haben auch in der Corona-Krise „Schwein gehabt“

Rund 12.000 Euro gingen durch „GiroCents“, dem Kundenspendenprogramm der Kreissparkasse Euskirchen, an sechs Empfänger quer durch den Kreis – Um keine unnötigen Gesundheitsgefahren zu provozieren, musste die sonst übliche Übergabefeier wegen der Corona- Pandemie ausfallen

Auch in der Corona-Krise bietet „GiroCents“ Geldsegen für Vereine und Institutionen, ermöglicht durch den Vorstand der Kreissparkasse Euskirchen: Holger Glück (v.l.), Udo Becker (Vorsitzender) und Hartmut Cremer. Pandemiebedingt musste die sonst übliche Übergabefeier diesmal ausfallen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Auch in der Corona-Krise bietet „GiroCents“ Geldsegen für Vereine und Institutionen, ermöglicht durch den Vorstand der Kreissparkasse Euskirchen: Holger Glück (v.l.), Udo Becker (Vorsitzender) und Hartmut Cremer. Pandemiebedingt musste die sonst übliche Übergabefeier diesmal ausfallen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Unsere finanzielle Hilfe für Vereine und Institutionen bleibt bestehen – auch wenn die kleine Feier zur »GiroCents«-Ausschüttung wegen der Corona-Pandemie dieses Mal leider ausfallen muss“, betont Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen (KSK). Und so wechselten pünktlich zum 1. Juli 11.655,25 Euro den Besitzer und spülten sechs Empfängern eine willkommene Finanzspritze in die Kassen. Denn, so Becker, der sich selbst in seinem Heimatort für verschiedene Vereine engagiert, seien viele Träger von Kultur, Sport, Sozialem und Brauchtum in der Corona-Krise stark gebeutelt. „Und das, was wir den Empfängern der abgelaufenen »GiroCents«-Runde überweisen konnten, ist oft mehr als deren gesamtes sonstiges Spendenaufkommen eines Jahres“, so der Metternicher.

„GiroCents“ ergänzt als Kundenspendenprogramm die Stiftungsarbeit der KSK, mit der Kulturträger, Sport, Vereine, Soziale- und Bildungseinrichtungen, Museen und mehr mit jährlich rund 600.000 Euro unterstützt werden. Das funktioniert so: Sechs Monate lang bucht die KSK von teilnehmenden Kunden jeweils zum Ende eines jeden Monats die Nachkommastellen des Kontostands als Spende ab – also zwischen einem und 99 Cents. Becker: „Wir sind stolz, dass unsere Kundinnen und Kunden so mittlerweile mit »Kleingeld« für mehr als 20.000 Euro jährlich an weiteren Spendengeldern sorgen – und freuen uns über jeden weiteren Teilnehmer an dem Programm.“ Im Internet werden die aktuellen Bewerber der Vereine mit ihren Projekten vorgestellt. Die teilnehmenden Kunden, die ihre E-Mail-Adresse hinterlegt haben, können dann einmal im Monat per Mausklick abstimmen und so die prozentuale Verteilung der ausgeschütteten Gesamtsumme bestimmen.

In der vergangenen Phase waren das 3.508,23 Euro bei 30,10 Prozent der Stimmen für den Förderverein Kreiskrankenhaus Mechernich. Damit soll Patienten Linderung verschafft werden mit Aktionen, die die Krankenkassen nicht übernehmen, etwa für bestimmte Schmerztherapien und klangtherapeutische Angebote.

Die sportlichen Lebensretter der DRK-Wasserwacht Dahlem wurden bei 22,81 Prozent der Stimmen mit 2.658,56 Euro bedacht. Mit den Spendengeldern soll ein neuer Transporter gekauft werden, um etwa das Rettungsboot samt Personal zum Kronenburger See zu bringen, aber auch um gemeinsam zu Wettkämpfen fahren zu können, denn auch da schneiden die Wasseretter immer wieder hervorragend ab.

Hoch hinaus will die Gesamtschule Eifel: Die Spende von 2.472,08 Euro (21,21 Prozent) soll helfen, eine rund 16.000 Euro teure, neun Meter hohe Kletteranlage für das Seilklettern in der schuleigenen Turnhalle zu verwirklichen. Mit 1.222,64 Euro (10,49 Prozent) wird das gemeinnützige Unternehmen „Spotlight Experience“ bedacht, das mit hochwertigen Musicalproduktionen unter anderem auch mit Geflüchteten und Menschen mit Behinderungen Schlagzeilen gemacht hat und zur Zeit im Kreis Euskirchen an mehreren Schulen die „Pänz“ singend, tanzend und schauspielernd auf die Bühnenbretter bringt.

Ganz der Kunst mit sozialem Anspruch hat sich die Interessengemeinschaft „Viel Farben Festival“ verschrieben. Mit Kunstaktionen, Live-Musik, Vorführungen und mehr versuchen Künstlerinnen und Künstler, andere Vereine zu unterstützen. Dabei hat die Kreisparkasse zusammen mit ihren Kundinnen und Kunden Hilfe bei 10,26 Prozent der Stimmen mit 1.195,83 Euro geleistet. Über 597,91 Euro kann sich außerdem der Ettelscheider Kapellenverein als kleine „Baufinanzierung“ freuen. Denn der Kapelleneingang soll barrierefrei werden, um weniger mobilen Menschen einen einfachen Zugang in das Gotteshaus zu ermöglichen.

Die aktuelle Runde „GiroCents“ läuft bereits: In einem halben Jahr dürfen sich dann die nächsten Empfänger über eine Finanzspritze freuen. Dabei ist der Förderverein der Big Band Marienschule Euskirchen, der einen Workshop mit Abschlusskonzert von „Mary’s voices and friends“, also dem Marienschul-Chor von Kollegen, Eltern und Freunden der Marienschule, zusammen mit der A-capella-Band „Maybebop“ verwirklichen will und Unterstützung für die Kosten von etwa 15.000 Euro braucht.

Die „Sportfreunde Derkum-Hausweiler-Ottenheim“ wollen für den Vereinsnachwuchs das Kleinspielfeld auf dem Vereinsgelände sanieren. Die Kinder müssen zurzeit im Versammlungsraum des Sportheims trainieren, was nicht nur logistisch ungünstig ist, sondern auch eine potentielle Verletzungsgefahr darstellt. Trotz viel ehrenamtlicher Arbeit bei der Umsetzung entstehen Kosten, die durch die Spende abgefedert werden sollen.

Das Familienzentrum Kall, der Kindergarten „Grünschnabel“, hofft auch „GiroCents“-Unterstützung bei der Anschaffung eines Krippenwagens. Das ist ein elektrisch motorisierter „Mannschafts-Kinderwagen“ für sechs kleine Menschen mit Gepäck, lässt sich für schlafende Kinder umbauen und bietet viel Stauraum für alles, was man für Ausflüge braucht – und der leider rund 4000 Euro kostet.

Der Tierschutzverein Mechernich möchte das neue Hundehaus zu Ende bauen, um den treuen Vierbeinern eine angemessene Unterkunft zu bieten. Dem Tierheim sind in der Corona-Krise deutlich die Spenden eingebrochen, so dass nun auf die Mithilfe der KSK gezählt wird. Die Turnabteilung des Euskirchener Turn- und Sportclubs möchte die Turnerinnen bei Kür-Wettkämpfen unterstützen und hat sich dabei ein klares Ziel gesetzt: Sich für die Liga des Rheinischen Turnerbundes zu qualifizieren. Um dort überzeugend als Mannschaft aufzutreten, sollen mit Hilfe der Spenden einheitliche Turnanzüge für die Turnerinnen angeschafft werden.

„Sleidania“ heißt der rege Förderverein des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums Schleiden. Die Schule glänzt immer wieder mit AGs von Gartenbau bis Computertechnik. Der Technik-Projektkurs der Oberstufe entwickelt gerade intelligente Messgeräte für den MINT-Unterricht (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), um diese sonst sündhaft teuren Geräte zum Selbstkostenpreis in die Schule zu bringen. Erste Prototypen wurden bereits gefertigt, nun sollen die Geräte fortentwickelt und dadurch in ihrer Funktionalität deutlich erweitert werden. Für die dazu notwendigen Bauteile und Spezialwerkzeuge hofft das Gymnasium auf finanzielle Unterstützung.

Udo Becker: „Wir wissen, dass der ein oder andere Verein durch die Corona-Krise in echte Schwierigkeiten geraten ist. Wir helfen, wo wir können.“ Das Land NRW habe zusätzlich das Sonderprogramm „Heimat, Tradition und Brauchtum“ zur Stärkung des Ehrenamts aufgestellt, wodurch einmalig bis zu 15.000 Euro für in Not geratene Vereine beantragt werden können.

Weitere Informationen sowohl über die Projekte sowie zur Bewerbung als mögliche Empfänger wie auch zur Teilnahme als Spender im Internet: www.kreissparkasse-euskirchen.de/girocents

Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

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