„Die Belastungsgrenzen sind bei vielen erreicht“

Caritasverband für die Region Eifel in Schleiden berät bezüglich Kurmaßnahmen für pflegende Angehörige

Um auch in der Corona-Krise wichtige Kenntnisse über das Thema „Pflegen zu Hause“ zu vermitteln, bietet die AOK jetzt einen Online-Kursus an. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
In der Coronazeit sind viele pflegende Angehörige an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten. Für sie gibt es die Möglichkeit, eine Kur zu absolvieren. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Schleiden – Der Caritasverband für die Region Eifel bietet seit diesem Jahr Kurberatungen für pflegende Angehörige an. Etwa zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Angehörigen oder anderen Bezugspersonen zu Hause gepflegt. Diese oft unterschätzte Belastung bleibt nicht ohne Folgen: pflegende Angehörige sind oftmals körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Belastungen ausgesetzt, eigene Bedürfnisse müssen hinten anstehen.

„Die Leute sind erschöpft“, sagt Monika Klinkhammer, Kurberaterin beim Caritasverband für die Region Eifel in Schleiden. „Die Belastungsgrenzen sind bei vielen erreicht.“ Vor der Corona-Pandemie konnten die Pflegebedürftigen die Tagespflege besuchen, Enkel, Nachbarn oder Ehrenamtliche unterstützten die Angehörigen. „Das fiel mit dem Beginn der Pandemie dann alles weg“, führt Monika Klinkhammer weiter aus. Die Kurberaterin rät erschöpften Angehörigen deshalb, sich bezüglich einer Kurmaßnahme beraten zu lassen:

„Eine Kur kann die dringend benötigte Erholung bringen und helfen, die Gesundheit zu erhalten. Dann können Pflegende gestärkt wieder dem Alltag begegnen“, betont sie. Viele pflegende Angehörige wissen nicht, dass sie eine Kur – eine stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme – in Anspruch nehmen können, um ihre Gesundheit und Pflegefähigkeit zu erhalten. Die ganzheitliche medizinische Maßnahme dient der körperlichen und seelischen Stärkung und berücksichtigt die individuelle Situation des Pflegenden.

Da die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken unter Beachtung eines Hygienekonzeptes wieder öffnen dürfen, können ab sofort auch wieder Kurmaßnahmen beantragt werden. Monika Klinkhammer unterstützt bei der Antragsstellung und auch dabei, die Versorgung des Angehörigen während der Kur sicherzustellen. In einigen Kliniken besteht die Möglichkeit, den Pflegebedürftigen mitzunehmen oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung in der Nähe unterzubringen.

„In unserer Beratungsstelle erhalten Ratsuchende Informationen zu allen Fragen der Beantragung einer Kur, zur Klärung der Versorgung ihres pflegebedürftigen Angehörigen, zur Finanzierung sowie zur Auswahl der Klinik“, so Monika Klinkhammer. Speziell dafür qualifiziert wurden sie und ihre Kolleginnen und Kollegen in den Kurberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projekts „Zeit & Erholung für pflegende Angehörige in NRW – Kurberatung für pflegende Angehörige“, welches vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird.

Wer Fragen hat, Informationen benötigt oder sich Unterstützung bei der Kurbeantragung wünscht, kann sich an die Kurberaterin unter 0 24 45/85 07 266 oder an mo.klinkhammer@caritas-eifel.de  wenden. (eB/epa)

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