Der Fastenmonat Ramadan hat begonnen

Viele Muslime verzichten während des Tageslichts auf Essen und Trinken, aber auch Streiten und Fluchen – Zweites Mal steht der Fastenmonat unter den Einschränkungen der Corona-Verordnungen

Mit einer Dattel wird im Ramadan traditionell das Fasten gebrochen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Mit einer Dattel wird im Ramadan traditionell das Fasten gebrochen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen – Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen oder trinken, nicht streiten oder fluchen, nicht den Liebesakt ausüben – der Fastenmonat Ramadan ist eine der Grundsäulen des Islam und gilt grundsätzlich für alle bekennenden Muslime. Ausgenommen sind etwa Kinder, Schwangere, Kranke oder andere Menschen wie etwa Reisende, die aufgrund der Umstände nicht in dieser Form den Ramadan begehen können.

Es ist der zweite Ramadan unter den Corona-Verordnungen. Traditionell wird das tägliche abendliche Fastenbrechen während des Fastenmonats im Kreis von Freunden und Familie begangen. Das Abendessen (Iftar) beginnen viele Muslime mit einer Dattel, so wie es der Prophet Mohammed laut Überlieferung getan hat.

Verschiedene Formen des Fastens werden in vielen Religionen begangen, im Christentum etwa von Aschermittwoch bis Ostern. Zum Ramadan haben sich die fünf katholischen (Erz-)Bistümer und die drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen mit einer gemeinsamen Grußbotschaft an Musliminnen und Muslime gewandt.

Das Grußwort fordert Muslime und Christen auf, sich gemeinsam für alle einzusetzen, die der Hilfe bedürfen – und das besonders in der momentanen Zeit: „Muslimische und christliche Stimmen sind nötig, wenn wir nach dieser Pandemie vor der Frage stehen, ob alles so bleiben kann, wie es bisher gewesen ist. Diese Stimmen können nur im Austausch und in der Begegnung ihren vollen Klang entfalten und so das Bewusstsein für das Gemeinwohl in unserer Gesellschaft vertiefen.“

Islam, Judentum und Christentum haben gemeinsame Wurzeln und werden nach dem Theologen Hans Küng als Abrahamitische Ökumene bezeichnet. Trotz unterschiedlicher Auffassungen beten alle zum gleichen Gott, bei den Juden auch Jahwe oder Elohim und bei Muslimen und christlichen Kopten mit Allah angerufen. Auch mehrere Propheten spielen in allen drei Religionen eine Rolle, wie Ibrahim (Abraham), Musa (Mose), Nuh (Noah) oder Yunus (Jona). Ramadan wird nach dem Mondkalender berechnet und verschiebt sich so von Jahr zu Jahr um etwa zehn Tage, der Fastenmonat kann somit in verschiedenen Jahreszeiten stattfinden, was besondere Herausforderungen an die Fastenden stellt – im Sommer etwa sind die Fastentage lang und heiß, im Winter zwar kurz, aber dafür kalt in Zusammenspiel mit geringer Energiezufuhr. In diesem Jahr endet der Ramadan am 12. Mai. Das Ende des Fastenmonats wird mit einer dreitägigen Feier des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) begangen. Weil es dabei auch viele Süßigkeiten gibt, wird die Feier auch „Zuckerfest“ genannt.

Eifeler Presse Agentur/epa

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