Von Russischen Bären und Taubenschwänzchen

Derzeit herrscht Hochsaison bei vielen Schmetterlingen – Teil 1 unserer Schmetterlingsgalerie finden sie hier

Wenn sich der Russische Bär bedroht fühlt, zeigt er seine leuchtend roten Hinterflügel. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Eifel – Wenn es jetzt im Spätsommer in den Gärten farbig flattert, denken viele Menschen zunächst an die bunten Tagfalter, die dort von Blüte zu Blüte eilen. Wie unsere Bildergalerie zeigt, gibt es aber neben vielen bekannten Tagfaltern auch den ein oder anderen häufigen Nachtfalter, den man am Tag bei der Nektarsuche beobachten kann.

Die Unterteilung in Tag- und Nachtfalter geschieht dabei nicht auf Basis von genetischen Erkenntnissen, sondern beruht auf der Zusammenstellung von Merkmalsähnlichkeiten. Dazu zählt zum Beispiel die Fühlerform aber auch die Flugzeit. Trotzdem gibt es aber auch tagaktive Nachtfalter, die teilweise ähnlich farbenfroh wie die Schmetterlinge aus der Gruppe der Tagfalter sein können. Zwei faszinierende tagaktive Nachtfalter, die momentan in den Gärten zu sehen sind, sind der Russische Bär und das Taubenschwänzchen.

Das Taubenschwänzchen wird wegen seines Schwirrflugs gerne mit Kolibris verwechselt, diese kommen in Deutschland allerdings nicht vor. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der Russische Bär (Euplagia quadripunctaria), der auch als Spanische Flagge bezeichnet wird, ist ein Falter aus der Gruppe der Bärenspinner. Besonders häufig findet man ihn an blühendem Wasserdost, an dem bei günstiger Witterung sogar Massenvorkommen möglich sind. Die Falter fliegen noch bis in den September hinein.

Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) zählt zu den Ritterfaltern. Der wunderschöne Falter hat eine Vorliebe für rötliche und violette Blüten – hier befindet er sich an den Blüten des Schmetterlingsflieders Buddleja davidii. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ähnelt während des Fluges einem Kolibri, ist ebenfalls ein tagaktiver Nachtfalter aus der Familie der Schwärmer und zählt zu den Wanderfaltern. Da diese Falter auf eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern kommen können, legen sie lange Strecken zügig zurück. In den Sommermonaten dringen sie so bis in den hohen Norden vor, im Winter verbreiten sie sich auch auf dem afrikanischen Kontinent. Ihre Flügel schlagen mit einer Frequenz von 70 bis 85 Schlägen pro Sekunde und sind daher mit dem bloßen Auge kaum noch wahrzunehmen. Das Taubenschwänzchen ist außerdem in der Lage, rückwärts zu fliegen – eine Fähigkeit, die nicht viele Insekten besitzen. Ihr erstaunlich langer Rüssel, der bis zu drei Zentimeter lang werden kann, gelangt auch in tiefere Blüten. Dabei sieht es so aus, als würden die Tiere vor den Blüten in der Luft stehen. Die gehaltene Distanz ermöglicht es ihnen, Abstand zu Fressfeinden zu halten, die auf den Blüten sitzen. (Anna Thalken/epa)

Weitere interessante Tag- und Nachtfalter finden sie in unserer Bildergalerie:

Meist findet man den Russischen Bären in dieser Haltung, seine geschlossenen Vorderflügel verbergen dann die roten Hinterflügel. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Häufig anzutreffen: Der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae). Er unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Großen Kohlweißling durch den nicht sehr ausgedehnten schwarzen Fleck an der Flügelspitze. Auf den Vorderflügeln besitzen die Männchen einen und die Weibchen zwei schwarze Flecken. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epamore
Während der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sitzt, bleiben seine Flügel immer geschlossen. Sobald es warm genug ist und die Temperaturen über 15 °C liegen, fliegt der Zitronenfalter praktisch ganzjährig und ist im Frühjahr einer der ersten fliegenden Falter. Er ist außerdem der langlebigste einheimische Falter, mit einer Lebenserwartung von knapp einem Jahr. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epamore
Übrigens: Nur das Zitronenfalter-Männchen ist leuchtend gelb gefärbt. Die Färbung der Weibchen geht deutlich stärker ins Weißlich-Grünliche. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Gut versteckt: Der Zitronenfalter ist kaum von den ihn umgebenden Blättern zu unterscheiden. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Distelfalter (Vanessa cardui) wandert ab Ende Mai aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika bei uns ein. Der deutsche Name leitet sich von der Hauptfutterpflanze der Raupen ab. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epamore
Häufig findet man Distelfalter, während sie sich auf offenen Bodenstellen wärmen. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Mauerfuchs (Lasiommata megera) zählt zu den Augenfaltern und ist seinem Namen entsprechend häufig auf Felsen oder Mauern anzutreffen. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa