Auf dem Gelände der ehemaligen NS-“Ordensburg“ entsteht ein Standort für Seelsorge, Kreativität und Forschung
Schleiden-Vogelsang – Unter dem Namen „Vogelsang 86“ soll auf dem Gelände der ehemaligen NS-“Ordensburg“ Vogelsang ein modernes Dienstleistungszentrum entstehen. Dazu ist geplant, in den kommenden Monaten das denkmalgeschützte „Kameradschaftshaus Nr. 6“, eines der ehemaligen Schlafhäuser, umzubauen. Das Gebäude liegt direkt an Eifelsteig und Wildnistrail sowie an einem der Hauptbesucherwege Vogelsangs mit Blick auf den Urftsee und den Nationalpark.
Hauptmieter soll das Bistum Aachen mit der „Seelsorge in Nationalpark Eifel und Vogelsang“ werden, wie Thomas Fischer-Reinbach, Geschäftsführer der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang (SEV), sagte. Als weitere Mieterin stehe bereits die Regisseurin und Schauspielerin Mona Creutzer vom „Theater K.“, Aachen, fest. Anfang November sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen und die Räume bezugsfertig sein.
Der Kaufvertrag für das ca. 1.800 Quadratmeter große Grundstück mit dem rund 860 Quadratmeter großen Gebäude wurde vor kurzem zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Investorin Maria A. Pfeifer geschlossen. Zudem sind auch die Mietverträge zwischen der neuen Eigentümerin und ihren Mietern bereits unter Dach und Fach, wie Fischer-Reinbach in der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates der SEV verkündete.
Pfeifer: „Der größte Teil des Gebäudes ist bereits vor der Renovierung vermietet. Damit steht der Realisierung nichts mehr im Wege. Ein Teil der Räume wird vom Kompetenzzentrum für semantische Datentechnologie belegt, das der Abteilung für Biodiversitätsinformatik im Bonner Koenig-Museum angeschlossen ist, in der ich arbeite. Damit hält nun auch die Forschung Einzug auf Vogelsang.“
Manfred Poth, Aufsichtsratsvorsitzender der SEV und allgemeiner Vertreter des Landrats im Kreis Euskirchen, freut sich über das private Engagement aus der Region: „Mit der dauerhaften Nutzung des ehemaligen »Kameradschaftshauses« an zentraler Stelle kommen wir dem Erhalt des Baudenkmals der ehemaligen Ordensburg wieder einen Schritt näher.“
Zurzeit werde nebenan das ehemalige Kameradschaftshaus Nr. 13 zu einem Gästehaus umgebaut, so Fischer-Reinbach: „Nach dem Rotkreuz-Museum und Haus 13 wird damit das dritte Gebäude im zentralen Hang in Nutzung genommen. Zwei weitere Häuser sind mit Kaufoption verpachtet, für zwei weitere der insgesamt acht Gebäude bestehen Kaufoptionen.“
(epa)