An vielen Ständen wie von ene-Unternehmensgruppe, Miele und Kreissparkasse Euskirchen standen neben Ausbildern auch Azubis bereit, um praxisnah berichten zu können – Erstmalig Übersetzerservice für Neubürger
Euskirchen-Euenheim – Schon gleich zum Start der Ausbildungs- und Studienbörse im Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE) am vergangenen Samstag mussten die Besucher suchen, um einen der Parkplätze zu ergattern – obwohl neben den regulären Parkplätzen abgemähte Wiesen samt Parkeinweiser bereit standen. Bis nach Wißkirchen reichte der Rückstau der Autoschlange, die zahllose Besucher zur Drehscheibe im Kreis Euskirchen rund um Lehre und Studium brachte.
Fast 100 Aussteller aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Organisationen sowie Institutionen wie Bundespolizei, Steuerbehörde oder Rotes Kreuz standen bereit, um den Ausbildungswilligen Rede und Antwort zu stehen. Dabei waren etwa bei der Kreissparkasse Euskirchen nicht nur Sonja Müsch, Leiterin Abteilung Personalförderung, und Ausbildungsleiterin Anke Titz vor Ort, sondern auch diejenigen, die aus erster Hand von ihrer Ausbildung berichten konnten: In zwei Schichten ließen sich Auszubildende der KSK Löcher in den Bauch fragen, informierten über Dauer und Vergütung der Ausbildung, Weiterbildungsmöglichkeiten und notwendige Fähigkeiten. Azubi Alexander Uerdingen sagte beispielsweise, dass man in Mathe und Sozialverhalten schon gute Noten vorweisen sollte, es der KSK aber auf den Gesamteindruck ankomme, nicht auf schlichte Zahlen.
Sonja Müsch: „Wir bilden auch gerne Realschüler aus. Bei uns ist das Besondere, dass man gleich zwei Berufsabschlüsse in der Tasche haben kann: Neben der Banklehre bieten wir auch den Abschluss als Versicherungsfachmann.“ Zudem könne man im hauseigenen Akademiesystem studieren und dennoch bereits sein Geld verdienen.
An manchen Ständen durften die Besucher auch gleich selbst Hand anlegen und handwerkliche Tätigkeiten ausprobieren. Der Kaller Energiedienstleister ene-Unternehmensgruppe hatte dazu eigens ein armdickes Kabel mitgebracht, an dem Interessenten eine defekte Verbindung reparieren konnten. Auch dort waren sowohl Ausbilder wie Azubis anwesend, um authentisch über die Ausbildung bei der „ene“ berichten zu können, genauso wie beim Team des Euskirchener Miele-Werkes. Dort waren gleich verschiedene technische Apparaturen aufgebaut, um Besucher in die alltäglichen Arbeiten hinein schnuppern zu lassen. Das Mielewerk unterhält ein eigenes Ausbildungszentrum, auf das wegen seiner vielfältigen Möglichkeiten in mehreren Lehrwerkstätten auch befreundete Firmen zugreifen, so dass insgesamt dort über 60 Azubis lernen können.
Erstmalig gab es auch einen besonderen Service auf der nunmehr 8. Ausbildungsbörse in Euenheim: Am Stand des Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrums (KoBIZ) standen verschiedene Übersetzer für Neubürger bereit, die noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse für die vielen Informationen verfügten. Von Albanisch, Serbisch, Kurdisch, Arabisch, Türkisch und Dari über Französisch, Englisch, Paschtu (Afghanistan), Farsi (Iran) und Urdu (Pakistan) bis zu Russisch wurden Sprachbarrieren abgebaut.
Eifeler Presse Agentur/epa