Zehn Jahre Sofort-Hilfe auf Knopfdruck

HausNotRuf der Eifeler Caritas ging 2010 an den Start – Rund 880 Menschen nutzen das Notfallsystem

Helena Fast und Brigitte Dovern sind für den HausNotRuf bei der Caritas zuständig. Bild: Arndt Krömer
Helena Fast und Brigitte Dovern sind für den HausNotRuf bei der Caritas zuständig. Bild: Arndt Krömer

Schleiden – Unter dem Leitspruch „Sicherheit – jederzeit“ bietet der Caritasverband für die Region Eifel sein HausNotRuf-System an. Es wurde speziell für Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung auf Sofort-Hilfe im Notfall angewiesen sind, entwickelt. Es erfüllt nicht nur Alleinlebenden den Wunsch nach mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden, sondern gibt auch pflegenden Angehörigen im Urlaub das gute Gefühl, ihre Betreuten sicher versorgt zu wissen. Am 1. Mai 2010 ging der HausNotRuf als neues Angebot in der Dienstleistungspalette des Fachbereichs Gesundheit und Pflege offiziell an den Start und feiert somit sein zehnjähriges Bestehen. Neben dauerhaft steigenden Kundenzahlen hat sich auch die Technik stetig weiterentwickelt.

„Die Idee, ein HausNotRuf-System anzubieten, kam schon 2009 auf und wurde in einer dazu gegründeten Projektgruppe vorangetrieben“, sagt Ansprechpartnerin Helena Fast rückblickend. „Als im Frühjahr 2010 dann Mitarbeiter der HausNotRuf-Zentrale Mönchengladbach, die zur Abstimmung der weiteren Schritte vor Ort waren, einen ersten Testanschluss erfolgreich legten, war klar: jetzt geht es los.“

Gemeinsam mit Kollegin Karina Hermes baute sie das System und den Kundenstamm in unterschiedlichen Einzugsgebieten auf. Rund 30 Kunden konnten sie nach dem ersten Monat verzeichnen, am Ende des Jahres waren es 120. Im Jahr 2015 beschenkten sie ihre 500. Kundin mit Blumen. Heute sind es rund 880 Menschen, die das Ein-Knopfdruck-System nutzen.

„Was den Menschen immer wichtig war: es soll schnell und einfach sein, ohne lange Bedienungsanleitungen oder komplizierte Geräte“, ergänzt Kollegin Brigitte Dovern. „Dank der einfachen Handhabung können wir ihnen diesen Wunsch erfüllen, denn es gibt nur einen einzigen Knopf, den man immer bei sich tragen und im Notfall drücken muss. Dann wird sofort ein persönlicher Sprechkontakt zu erfahrenen Mitarbeitenden der Hausnotrufzentrale hergestellt.“ Sie besprechen alle weiteren Schritte mit den Kunden und veranlassen gegebenenfalls lebenswichtige Maßnahmen. „Selbst, wenn man im akuten Notfall nicht mehr sprechen kann, organisiert die Zentrale eine sofortige Hilfemaßnahme durch Bezugspersonen oder unsere Caritaspflegestation“, so Dovern weiter.

Die technischen Voraussetzungen im häuslichen Umfeld waren von Anfang an leicht zu erfüllen. Lediglich eine Steckdose und ein Telefonanschluss wurden benötigt. „Die Technik hat sich aber weiterentwickelt: seit 2016 wird dank moderner GSM-Funktechnologie auch kein Telefonanschluss mehr benötigt“, erläutert Helena Fast die weiteren Schritte. Brigitte Dovern: „Das bedeutet: aufbauen, anschließen – funktioniert!“ Zudem hat es den großen Vorteil, dass man die Geräte heute überall im Haus aufstellen kann. Auch bei Stromausfällen laufen sie dank des hinzugekommenen Akkubetriebes bis zu 48 Stunden weiter. Was die weitere Entwicklung angeht, wagen sie einen vorsichtigen Blick in die Zukunft: „Die zusätzliche GPS-Ortung für Menschen, die den HausNotRuf auch unterwegs nutzen möchten, ist bei uns in der Eifel bislang nicht zuverlässig gelaufen. Es sind jedoch neue Smartwatch-Systeme entwickelt worden, diese Geräte werden gerade in der Eifel getestet. Sollte die Zuverlässigkeit der Ortung gegeben sein, werden wir das System in unser Angebot aufnehmen.“

„Als wir anfingen, zählten hauptsächlich alleinlebende Seniorinnen und Senioren zu unserem Kundenstamm“, erinnert sich Brigitte Dovern. „Im Laufe der Zeit kamen auch jüngere Menschen dazu: Menschen mit Behinderung oder solche, die einen schlimmen Unfall hatten, aber ebenso an Krebs oder Multipler Sklerose Erkrankte oder Palliativpatienten.“ Teil ihres Berufs sei es daher auch, menschlichen Schicksalen zu begegnen. Wenn es sehr emotional würde, dann helfe ihnen der kollegiale Austausch untereinander. Helena Fast beschreibt, warum sie ihre Tätigkeit auch nach zehn Jahren gerne ausübt: „Wenn ich vor Ort bin und dem Kunden mit dem HausNotRuf helfen kann, ihm weitere Hilfeangebote aufzeige, die ihm zustehen, dann gehe ich immer mit einem guten Gefühl“. Die individuelle Situation vor Ort sei für beide immer spannend – technisch wie persönlich. Die monatlichen Kosten sind abhängig vom gewählten Service. Der Basistarif in Höhe von 23 Euro wird bei Vorliegen eines Pflegegrades von der Pflegekasse übernommen Wer Fragen hat, kann sich gerne mit Helena Fast oder Brigitte Dovern unter 0 24 45/85 07-218 oder hausnotruf@caritas-eifel.de in Verbindung setzen. (eB/epa)

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