Hohe Auszeichnung für Annemie Schröder

Von Reiner Züll Jürgen Erken heißt der neue Schützenkönig der St.-Sebastianus-Bruderschaft in Kommern – Gottesdienst mit dem Gospelchor „Sisters & Brothers

Präses Burkhard Möller (Mitte) krönte am Abend die neuen Majestäten der Kommerner St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Bild: Reiner Züll
Präses Burkhard Möller (Mitte) krönte am Abend die neuen Majestäten der Kommerner St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Bild: Reiner Züll

Kommern – Zuerst regnete es beim Schützenfest in Strömen und kurze Zeit später blitzte, krachte und rauchte es am Abendhimmel über Kommern. Während die anhaltenden und heftigen Regengüsse am Samstagabend viele Bürger vom Besuch des Festes abhielten und die Stimmung an der Kommerner Bürgerhalle schmälerten, löste das Blitzen und Krachen bei den Gästen im wahrsten Sinne des Wortes helle Begeisterung aus.

Annemie Schröder bekam vom Bund Historischer Deutscher Schützenbruderschaften den St. Sebastianus-Ehrenschild verliehen. Von links: Professor Dr. Hans Fuhs, Vize-Diözesanbundesmeister Klaus Klinke, Annemie Schröder, Dirk Kelple vom Bezirksvorstand, Bezirks-Bundesmeister Hermann-Josef Bollig und Schützenkönig Karl Hofmeister aus Rövenich. Bild: Reiner Züll
Annemie Schröder bekam vom Bund Historischer Deutscher Schützenbruderschaften den St. Sebastianus-Ehrenschild verliehen. Von links: Professor Dr. Hans Fuhs, Vize-Diözesanbundesmeister Klaus Klinke, Annemie Schröder, Dirk Kelple vom Bezirksvorstand, Bezirks-Bundesmeister Hermann-Josef Bollig und Schützenkönig Karl Hofmeister aus Rövenich. Bild: Reiner Züll

Wieder einmal hatte die St.-Sebastianus-Bruderschaft anlässlich ihres Schützenfestes am Wochenende ein stattliches Feuerwerk gezündet. Eine viertel Stunde lang schossen die bunten Raketen vom Vorplatz des alten Pastorats in den Abendhimmel. Für die Zeit des Feuerwerkes hatte auch Petrus ein Einsehen mit den Schützen gezeigt und die Himmelsschleusen vorübergehend geschlossen, so dass nur der Wind an den bunten Feuerwerksbildern zerrte.

In der Bürgerhalle konnte Schützen-Präsident Professor Dr. Hans Fuhs hohen Besuch vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften begrüßen. Die waren nach Kommern gekommen, um einer besonders engagierten Schützenschwester den St.-Sebastianus-Ehrenschild zu verleihen. Annemie Schröder, die 14 Jahre lang Vizepräsidentin der Kommerner Bruderschaft war, nahm diese Auszeichnung aus den Händen des stellvertretenden Diözesanbundesmeisters Klaus Klinke und des Bezirksbundesmeisters Hermann-Josef Bollig entgegen. Annemie Schröder musste ihre Aufgabe „schweren Herzens“ aus familiären Gründen aufgeben.

Geschlossen ziehen Schützen und Orstvereinen unter den Klängen des Tambourkorps zur Bürgerhalle.  Bild: Reiner Züll
Geschlossen ziehen Schützen und Orstvereinen unter den Klängen des Tambourkorps zur Bürgerhalle. Bild: Reiner Züll

Bundesmeister Klaus Klinke bezeichnete Annemie Schröder als große Motivatorin und Organisatorin: „Sie hält die Bruderschaft und insbesondere die Jugend zusammen.“ Noch wichtiger als ihr Einsatz bei der Bruderschaft sei ihr sozial-karitatives und kirchliches Engagement. Klinke: „Seit Jahren betreut sie aufopferungsvoll alte und besonders hilfsbedürftige Menschen“.

Jürgen Erken wurde neuer Schützenkönig in Kommern. Dr. Hans Fuhs und Präses Burkhard Möller gratulieren. Bild: Reiner Züll
Jürgen Erken wurde neuer Schützenkönig in Kommern. Dr. Hans Fuhs und Präses Burkhard Möller gratulieren. Bild: Reiner Züll

Auch das Vereinskartell würdigte die Verdienste von Annemie Schröder mit einem Blumengesteck. „Danke für Deine viele Arbeit. Du bist ein Schatz und Schätze muss man hüten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kartells, Rolf Jaeck. „Ich werde Kommern weiter treu bleiben“, versprach die Geehrte unter dem lauten Jubel der Festgäste.

Es ist erst das zweite Mal, dass diese hohe Auszeichnung einem Mitglied der Kommerner Sebastianus-Schützen verliehen wird. Im Dezember 2012 hatte auch Dr. Hans Fuhs den Ehrenschild für seinen unermüdlichen Einsatz beim Wiederaufbau der in Schieflage geratenen Schützenbruderschaft bekommen. Auch dabei hatte er große Unterstützung von seiner engagierten Stellvertreterin Annemie Schröder erfahren. Nachfolger von Annemie Schröder als Vize-Vorsitzender ist der Wachendorfer Hans-Werner Willecke.

Als es eng wurde, blieb nur noch Björn Schäfer neben Jürgen Erken als ernster Bewerber für die Königswürde übrig. Bild: Reiner Züll
Als es eng wurde, blieb nur noch Björn Schäfer neben Jürgen Erken als ernster Bewerber für die Königswürde übrig. Bild: Reiner Züll

Auch am Sonntag stellte sich der erhoffte Besucherstrom nicht ein. Wie schon am Samstag herrschte eher herbstliches Wetter, das offensichtlich viele Kommerner vom Besuch der Veranstaltung abgehalten hatte. Selbst die riesige Tombola, die die Schützenbrüder Rolf Jaeck und Helmut Gaul auf die Beine gestellt hatten, konnte sie nicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Als nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche, den der örtliche Gospelchor „Sisters & Brothers“ mitgestaltet hatte, die Gastvereine an der Bürgerhalle eintrafen, gab es erstmals Betrieb beim Fest. Am frühen Nachmittag zog dann ein stattlicher Festzug durch Kommern. Neben den Ortsvereinen marschierten die Schützenbruderschaften aus Kommern, Rövenich, Bad Münstereifel, Euskirchen, Schwerfen und Bürvenich im Festzug mit, der vom Tambourkorps Kommern, der Bergkapelle Mechernich sowie den Tambourkorps aus Ülpenich und Mechernich musikalisch begleitet wurde.

Wann fällt er denn nun endlich? Gespannt verfolgen die Festbesucher das Königsschießen am Hochstand. Bild: Reiner Züll
Wann fällt er denn nun endlich? Gespannt verfolgen die Festbesucher das Königsschießen am Hochstand. Bild: Reiner Züll

Anschließend schossen die Gastbruderschaften um einen Pokal-Vogel. Dabei ging es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst. Die Schwerfener Schützenbruderschaft gewann den Wettbewerb zum vierten Mal in Folge. Für den Sieg nahm Schützenbruder Georg Habrich von Kommerns Schützenpräsident Dr. Hans Fuhs den Pokal, ein Fässchen Bier und eine dicke Fleischwurst entgegen.

Viele Raketen wurden vom Winde verweht. Bild: Reiner Züll
Viele Raketen wurden vom Winde verweht. Bild: Reiner Züll

Äußerst spannend verlief am Sonntagabend das Königsschießen bei den Kommerner St.-Sebastianus-Schützen. 115 Schüsse wurden auf den Vogel abgefeuert, ehe der nach einem Volltreffer von Jürgen Erken von der Stange fiel. Nachdem zuerst etwa zehn Schützen den Vogel unter Beschuss genommen hatten und der zu wackeln begann, blieben am Ende nur Jürgen Erken und Björn Schäfer als ernste Kandidaten übrig.

Am Abend krönte Präses Burkhard Möller in der Bürgerhalle die Majestäten, die bei den zweitägigen Schießwettbewerben als Sieger hervorgegangen waren. Neben dem Schützenkönig Jürgen Erken inthronisierte Pfarrer Möller Tilo Hilger (28 Schuss) zum Schülerprinzen, Sarah Toll (32 Schuss) zur Jungschützenprinzessin, Carmen Schulte (19 Schuss) zur Pokalkönigin und Ralf Eichen (26 Schuss) zum Bürgerkönig. Der Maijugend, die den Vereinsvogel nach 26 Schüssen von der Stange geholt hatte, war der Pokal schon am Vorabend beim Königsball überreicht worden.

 

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