Ein bisschen Horst und ein bisschen Casanova

Von Reiner Züll Keldenicher Theaterverein „Glühwürmchen“ zeigt in diesem Jahr die Komödie „Casanovas Comeback“

Der Theaterverein "Glühwürmchen" aus Keldenich besteht seit nunmehr 36 Jahren. Unser Bild zeigt das Ensemble am Sonntag bei der Probe für die Komödie "Casanovas Comeback", die am 9. und 16. Mai in Keldenich und zwei Wochen später in Gemünd aufgeführt wird. Bild:  Reiner Züll
Der Theaterverein „Glühwürmchen“ aus Keldenich besteht seit nunmehr 36 Jahren. Unser Bild zeigt das Ensemble am Sonntag bei der Probe für die Komödie „Casanovas Comeback“, die am 9. und 16. Mai in Keldenich und zwei Wochen später in Gemünd aufgeführt wird. Bild: Reiner Züll

Kall-Keldenich – Sie „glühen“ schon seit mehr als 36 Jahren, und das nicht nur in Keldenich. Inzwischen ist die Laienschauspieler-Gruppe auch über die Grenzen der Gemeinde Kall hinaus bekannt. Die Rede ist vom Theaterverein, der sich vor mehr als drei Jahrzehnten in Keldenich gründete und sich den Namen „Glühwürmchen“ zulegte. Heute gehören zehn Männer und Frauen zu dem Ensemble, das alle zwei Jahre im Saal der Keldenicher Gaststätte „Bei Kathi“ ein neues Stück auf die Bühne bringt und das jedes Mal in einem ausverkauften Saal.

In diesem Jahr bringen die „Glühwürmchen“ die turbulente Komödie „Casanovas Comeback“ auf die Bühne. Bei diesem Stück, so verspricht Spielleiter Frank Michalski, wird im Publikum kein Auge trocken bleiben. Premiere in Keldenich ist am Samstag, 9. Mai, um 20 Uhr. Eine Woche später, am Samstag, 16. Mai, wird „Casanovas Comeback“ ein zweites Mal aufgeführt. Eine dritte Aufführung gibt es am Freitag, 29. Mai, um 20 Uhr, im Großen Kursaal in Gemünd.

Die Gastspiele im Kurort haben eine mehr als 20-jährige Tradition. „Früher sind wir mit unseren Stücken noch über die Dörfer der Eifel gezogen“, erinnert sich Spielleiter Frank Michalski.

Erfreulicherweise hätten sich in einigen Dörfern wieder eigene Theatervereine etabliert. Das Interesse am Theaterspiel sei sowohl bei den Akteuren als auch beim Publikum wieder stärker geworden.
Dass Theaterspielen harte Arbeit ist, zeigte sich bei einer Probe der Glühwürmchen letzten Sonntagmorgen. Die Kaffeetassen auf dem Tisch sowie Pudding, Muffins und Rodonkuchen zeugten davon, dass sonntags der komplette Vormittag von 9 bis 12 Uhr für die Probenarbeit draufgeht. Immer wieder wurden Szenen wiederholt oder an Texten gefeilt.

„Mit den Proben auf der Bühne haben wir nach Karneval begonnen“, berichtete Frank Michalski, der die Stücke der Verlage auf Eifeler Verhältnisse umschreibt und auch neue Personen „rein bastelt“. Michalski: „Jeder kann noch was reinbringen, wenn es in das Stück passt“. Erst bei der Generalprobe stehe das Stück komplett. Jetzt kurz vor der Premiere wird bis zu dreimal in der Woche geprobt.
Bevor es überhaupt an die Proben auf der Bühne geht, haben die Akteure zu Hause schon eine große Portion Heimarbeit geleistet. „Mit den Leseproben haben wir schon im Oktober vergangenen Jahres begonnen“, so Werner Hensch, der die Hauptrolle im zweistündigen „Casanovas Comeback“ spielt. Mit über 200 Einsätzen hat er die meisten Textpassagen auswendig zu lernen.

Die Redetexte des Stückes umfassen insgesamt 60 DIN-A-4-Seiten, die das Ensemble bis zur Premiere „sitzen“ haben muss. Nicht nur, dass jeder seine eigenen Texte lernen muss, jeder muss auch wissen, wann er nach dem Text des anderen seinen Einsatz hat. Hier hilft es, sich bestimmte Stichworte zu merken. Sollte es bei den Aufführungen dennoch einmal „haken“, hilft Souffleuse Bruni Beul den Akteuren mit ihrem sanften Flüsterton aus der Klemme.
„Casanovas Comeback“ handelt von der lebens- und reiselustigen Ehefrau Beate, die leider mit ihrem Horst einen Ehemann erwischt hat, der eher zu der Gattung der Langeweiler zählt. Abhilfe schafft da nur eine Seelenwanderung, durch die der Ehemann in das Wesen des Casanovas schlüpft und diese Verwandlung genießt.

Nun hat Ehefrau Beate erst recht das Nachsehen. Nur, wie bekommt sie ein bisschen Horst und ein bisschen Casanova? Mit der Antwort auf diese Frage erlebt das Publikum einen vergnüglichen Abend voller verbaler Höhepunkte und Tiefschläge.

Mitwirkende in „Casanovas Comeback“ sind Werner Hensch (Ehemann Horst Boring), Steffi Mark (Ehefrau Beate Boring), Claudia Arens (Simone Wohlgemuth), Manfred Dederichs (Adrian von Kleist), Kathi Herbrand (Cecilie Ziegenhagel), Frank Michalski (Udo Fröhliche), Ewald Langenohl (Richard Steuerwald), Gabi Friedrichs (Sabrina Süßrahm), Georg Haas (Dieter Dösendutt), Ewald Schäfer (Mutter Steuerwald) und Bruni Beul (Souffleuse).

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