Geballte Informationen, Testmöglichkeiten und spektakuläre Experimente bis zur Knallgasexplosion – Harald Brenner von der „ene“ verriet in einem Vortrag, dass das erste E-Mobil bereits in den 1830er Jahren an den Start ging – Bürgermeister Meister: „Messe ist nicht nur Informationsbörse, sondern auch regelmäßiger Denkanstoß in Sachen Klimaschutz“
Schleiden-Gemünd – Wie man sein Haus energetisch saniert, wie sich ein Elektro-Fahrrad fährt oder woher Knallgas seinen Namen hat, konnte man am vergangenen Sontag bei der „EnerKom+ 2018“, der Energie-Kompetenz-Schau der Nordeifel, in Schleiden-Gemünd erfahren. Im und vor dem Kurhaus Gemünd hatten Aussteller aus dem gesamten Kreisgebiet Produkte, Dienstleistungen und Informationen rund um Energie und Klimaschutz präsentiert.
Im Außenbereich etwa konnten die Besucher Pedelecs, also Fahrräder mit zusätzlichen Elektroantrieb, ausprobieren, sich im neuen Ausstellungs-Anhänger des Holzkompetenzzentrums über die sinnvolle Nutzung von Bäumen informieren oder sogar ein Elektro-Auto testen und sich dazu ausführlich über aktuelle Fragen wie Reichweite, Technik und Entwicklungspotential mit Experten austauschen.
Passend zum Thema hielt Harald Brenner von der ene-Unternehmensgruppe einen Fachvortrag zu „Flächendeckendes, öffentliches Laden und das Laden von E-Fahrzeugen von zu Hause aus“. Darin gab er auch einen kurzen Abriss zur Geschichte des Elektromobils. Dabei konnte man etwa erfahren, dass das erste Elektrofahrzeug bereits in den1830er Jahren vom schottischen Erfinder Robert Anderson ersonnen worden war, damals noch in der Optik einer motorisierten Pferde-Kutsche.
Die „ene“ unterhalte selbst drei E-Fahrzeuge und habe jede Menge Enthusiasmus für das Thema. Brenner: „Wir bieten aktuell 14 E-Ladesäulen für E-Autos, vier E-Bike Ladestationen sowie interessante Produkte für E-Mobilisten etwa für die Ladeinfrastruktur zuhause.“ Zudem seien vier weitere Ladesäulen für E-Autos für 2018 geplant. Auch über Fördermöglichkeiten und passende Stromtarife informierte der E-Mobility-Experte.
Am Stand der Energieagentur Eifel, also des Interkommunalen Klimaschutzteams im Kreis Euskirchen, gab es Informationen etwa zur Gebäudesanierung. Die Windenergie Nordeifel informierte über die Erzeugungsmöglichkeiten erneuerbarer Energien, man konnte sich auf der „Enerkom“ über Wärmeschutz mit Lehmputzplatten informieren, die ähnlich einfach wie Gips-Trockenbau-Platten zu montieren sind oder sich von den Vorteilen einer Pellet-Heizung überzeugen lassen.
Udo Meister, Bürgermeister Stadt Schleiden, sagte in seiner Begrüßungsrede: „Energieeinsparung, CO2-Bilanz, Klimaschutz und klimaschonende Energieerzeugung sind gerade im ländlichen Raum wichtige Themen, die weiter an Relevanz gewinnen.“ Die etablierte Messe werde zum nunmehr siebten Mal veranstaltet, mittlerweile gemeinsam von den sechs Nordeifel-Kommunen, also den Städten Bad Münstereifel und Schleiden sowie den Gemeinden Blankenheim, Hellenthal, Kall und Nettersheim zusammen mit dem Kreis Euskirchen.
In weiteren Fachvorträgen informierten Experten über Photovoltaikanlagen, Dämmsysteme und intelligente Heizsysteme. Auf der Bühne zeigten „Die Physikanten“ spektakuläre Experimente aus dem Bereich der Physik, von der Zentrifugalkraft über Energieerzeugung durch Licht bis zur kleinen Knallgasexplosion.
Auch wenn aufgrund des frühzeitigen Hochsommerwetters in diesem Jahr keine Besucherrekorde gebrochen wurden, unterstrich Udo Meister die Bedeutung der Messe nicht nur als Informationsbörse, sondern auch als regelmäßiger Denkanstoß in Sachen Klimaschutz.