Neues Halbjahresprogramm des Kreis-Geschichtsvereins veröffentlicht

Die Kirche St. Georg in Frauenberg ist eines der Ziele beim Dorfrundgang mit Hans-Gerd Dick am 3. Oktober. Foto: Geschichtsverein
Die Kirche St. Georg in Frauenberg ist eines der Ziele beim Dorfrundgang mit Hans-Gerd Dick am 3. Oktober. Foto: Geschichtsverein

Es stehen wieder Exkursionen und Vorträge an – Besuch des ehemaligen „Führerhauptquartier Felsennest“ in Bad Münstereifel-Rodert und Dorfrundgang in Frauenberg

Kreis Euskirchen – Nachdem das geplante Programm des Kreis-Geschichtsvereins aufgrund der Corona-Pandemie im Frühjahr storniert werden musste, startet der Verein nun optimistisch ins zweite Halbjahr – natürlich mit gewissen Einschränkungen. So sind Anmeldungen für alle Veranstaltungen unbedingt erforderlich, außerdem ist die Teilnehmerzahl begrenzt.

Zum Auftakt begeben sich die Geschichtsfreunde unter der Leitung von Hans-Josef Hansen auf die Spuren des ehemaligen „Führerhauptquartier Felsennest“ in Bad Münstereifel-Rodert. Von hier aus befehligte Adolf Hitler 1940 den Frankreich-Feldzug – das Dorf war für rund einen Monat Schalt- und Machtzentrale des Dritten Reiches. Der erste Termin der Exkursion am 22. August ist bereits ausverkauft, für den Folgetermin am Samstag, 29. August, ab 13.30 Uhr, gibt es noch einige Restkarten (10 Euro).

Der „Marktplatz Rheinland“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern ist das Ziel der zweiten Exkursion. Vor einigen Jahren hat man begonnen, auf dem Marktplatz Rheinland ein kleines Dorf entstehen zu lassen, dessen Gebäude und Geschäfte die Zeit zwischen 1945 und 1990 widerspiegeln sollen. Zwei Museumsmitarbeiter werden die Teilnehmer in zwei Gruppen à zehn Personen über den Marktplatz führen, dabei Einblicke in die künftigen Planungen geben und Hintergründe erläutern. Termin: Samstag, 12. September, ab 11 Uhr. (10 Euro).

Die dritte Exkursion führt in den alten Schlachthof von Euskirchen. Rolf A. Kluenter zeigt hier das Projekt „Der Hans Litten Aufschrei“. Hans Litten (*1903 in Halle, † 1938 KZ Dachau) war ein der Arbeiterbewegung nahestehender Rechtsanwalt und Strafverteidiger in Berlin, dessen Spezialgebiet die Verteidigung von Arbeitern war, die wegen ihrer politischen Aktivitäten und Überzeugungen Opfer von Polizeiangriffen geworden waren. Dabei kam er auch in Konflikt mit den Nazis – eine Konfrontation, die für Hans Litten tödlich enden sollte. Am Dienstag, 22. September, ab 18 Uhr, wird Rolf A. Kluenter im alten Schlachthof einen Einblick in seine laufende Kunstprojektproduktion geben. Die Präsentation ist eine Kooperation zwischen Rolf A. Kluenter, der Euskirchener Baugesellschaft mbH und dem Geschichtsverein des Kreises Euskirchen e.V. (Eintritt frei).

Am Samstag, 3. Oktober, ab 10 Uhr, bietet der Kreis-Geschichtsverein einen Dorfrundgang in Frauenberg an. Unter der Leitung von Hans-Gerd Dick stehen dabei die Siedlungs- und Verkehrsgeschichte des Dorfes und seine Beziehungen zum Umland, aber auch kirchliche und weltliche Herrschaftsverhältnisse im Blickpunkt. Die Teilnahme kostet 10 Euro.

Unter dem Titel „Saufen für den Führer“ beleuchtet Dr. Christof Krieger am 27. Oktober das Thema der „Weinpatenschaften“ im Dritten Reich. In den Jahren vor dem Weltkrieg entfaltete das NS-Regime eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken des deutschen Rebensaftes als geradezu nationale Tat beschwor. Dazu gehörten auch reichsweit Patenschaften für Winzerorte, wobei Euskirchen die Winzergemeinden Schweich und Valwig an der Mosel zugeteilt wurden. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Casino Euskirchen (Eintritt frei).

Über das Schicksal von „Zülpich im Dreißigjährigen Krieg“ berichtet Bernhard Wißmann am Dienstag, 17. November, in einem Vortrag. Am Ende des Krieges war die Stadt wirtschaftlich so erschöpft, dass der Stadtschreiber im Dezember 1648, zwei Monate nach dem Westfälischen Frieden, im Ratsprotokollbuch die „algemeine große armsehligkeit der gantzer burgerschafft“ beklagte. Der Vortrag im Casino beginnt um 18 Uhr (Eintritt frei). Im Anschluss an den Vortrag findet die Mitgliederversammlung des Kreis-Geschichtsvereins statt (19.30 Uhr, Casino).

 

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen müssen sich Interessenten zu allen Vorträgen und Exkursionen anmelden. Möglich ist dies ab einem Monat vor der jeweiligen Veranstaltung unter mail@geschichtsverein-euskirchen.de oder gruenger@t-online.de. Ausführliche Informationen zum Programm unter www.geschichtsverein-euskirchen.de. (eB/epa)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 + 10 =