„Silent Rider“ wächst weiter

Neue Mitglieder der Initiative gegen unnötigen Motorradlärm nicht nur in der Region – Aktionen richten sich ausdrücklich nicht gegen Motorradfahrer insgesamt, sondern gegen diejenigen, die durch hochtourige Fahrweise oder Manipulationen an der Auspuffanlage auffallen

Ein Lärmschutzdisplay bauten Harald Grieff (r.) und Clemens Scory (mi.) im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem stellvertretenden Nationalparkleiter Michael Lammertz (li.) zu Beginn der Motorradsaison im Kermeter auf. Archiv-Foto: A. Simantke
Ein Lärmschutzdisplay bauten Harald Grieff (r.) und Clemens Scory (mi.) im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem stellvertretenden Nationalparkleiter Michael Lammertz (li.) zu Beginn der Motorradsaison im Kermeter auf. Archiv-Foto: A. Simantke

Kreis Euskirchen – Die bundesweite Initiative gegen unnötigen Motorradlärm „Silent Rider“ hat in den vergangenen Wochen neue Mitglieder gewonnen. Mit den Beitritten der Stadt Mechernich sowie der Stiftung Nationalpark Eifel und Vogelsang ist die Nordeifel nun fast flächendeckend im Verein vertreten. Auch aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens haben sich weitere Kommunen und Institutionen der Initiative angeschlossen – darunter allein fünf aus dem Regierungsbezirk Arnsberg.

Darüber hinaus verzeichnete „Silent Rider“ Beitritte aus Bayern, Hessen Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. „Das zeigt, welch große Rolle das Thema Motorradlärm in vielen Regionen einnimmt, und dass sich die Kommunen und Interessensgemeinschaften bei ihren Versuchen, den  Motorradlärm zu reduzieren, alleine gelassen fühlen“, sagt Karl-Heinz Hermanns, Bürgermeister von Simmerath und 1. Vorsitzender von „Silent Rider“.

Dabei eint alle Mitglieder, dass sie die vielen vernünftigen Motorradfahrerinnen und -fahrer in ihrer Region begrüßen, aber gegen jene vorgehen wollen, die die Lautstärke ihrer Motorräder manipulieren und damit die Lebensqualität von Anwohnern und Erholungssuchenden erheblich beeinträchtigen. Gerade in landschaftlich schönen Gegenden ist der Lärm, der durch Manipulation oder hochtourige Fahrweise entsteht, störend nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Gerade Wildtiere können durch unnötigen Motorradlärm aufgeschreckt werden. Nicht selten sehen sich deswegen auch solche Motorradfahrer, die sich rücksichtsvoll und vorbildlich verhalten, Streckensperrungen und Anfeindungen ausgesetzt.

„Silent Rider“  hat konkrete Forderungen an die Hersteller und die Politik, darunter die Verabschiedung eines Lärmschutzgesetzes mit niedrigeren Grenzwerten, eine Erhöhung der Strafen für Manipulationen am Motorrad, die Einführung einer allgemeinen Halterhaftung und vieles mehr. Einen ersten großen Erfolg erzielte „Silent Rider“  diesen Mai, als die Landesregierung NRW einen Antrag zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm in den Bundesrat einbrachte und die Länderkammer am 15. Mai 2020 die Entschließung verabschiedete, die Bundesregierung solle sich bei der EU-Kommission für wirksame Maßnahmen gegen Motorradlärm einsetzen.

Seither weigere sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer allerdings, die Empfehlungen des Bundesrats umzusetzen, heißt es von „Silent Rider“. Sein Argument: Die bestehenden gesetzlichen Regelungen würden ausreichen. Eine Haltung, die „Silent Rider“ scharf kritisiert. Alle Bürger, die unter Motorradlärm leiden, ruft „Silent Rider“  daher auf, seine Online-Petition gegen Motorradlärm zu unterzeichnen: Auf www.silent-rider.de oder www.openpetition.de können Betroffene und Menschen, die sich mit Betroffenen solidarisch zeigen, ihre Stimme gegen unnötigen Motorradlärm abgeben. Mit der Petition möchte sich die Initiative Gehör und Gewicht beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages verschaffen, um so den Druck auf die Politik zu erhöhen.

(epa)

 

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