Sozialer Zusammenhalt ermöglicht gerechte Gesellschaften

Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Mitglied im Deutschen Ethikrats, begeisterte mit seinem Vortrag in der Aula der Marienschule Euskirchen rund 130 Interessierte aller Altersklassen – Sein Fazit: Wirtschaftliche Leistung und gesellschaftlicher Zusammenhalt befeuern sich gegenseitig

Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Mitglied im Deutschen Ethikrat und seit Februar 2025 Direktor des Weltethos-Instituts überzeugte mit seinem wissenschaftlich fundierten Vortrag und seiner interaktiven lockeren Vortragsweise. Foto: Rita Witt
Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Mitglied im Deutschen Ethikrat und seit Februar 2025 Direktor des Weltethos-Instituts überzeugte mit seinem wissenschaftlich fundierten Vortrag und seiner interaktiven lockeren Vortragsweise. Foto: Rita Witt

Euskirchen – Dr. Wolfgang Köhler, Kinder- und Jugendarzt und Präsident des Rotary Clubs Euskirchen, freute sich mit Prof. Dr. Nils Goldschmidt einen sehr kompetenten und renommierten Dozenten begrüßen zu können. In Anspielung auf das Thema des Abends „Soziale Gerechtigkeit: Warum wir die wirtschaftliche Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts nicht unterschätzen sollten“ hatten Frieda Leisse und Olga Baron, zwei Schülerinnen der Marienschule, die Songs „Another day in Paradise“ und „It’s me“ zur musikalischen Gestaltung ausgewählt.

„Dass das hier jetzt zum Paradies wird, kann ich nicht versprechen“, startete Dr. Goldschmidt seinen Vortrag und bezog das Publikum gleich in seine Überlegungen mit ein. So stellte er beispielsweise Fragen, wie die eigene Situation eingeschätzt werde oder was Gerechtigkeit ausmache. Es erstaunte ihn nicht, dass fast alle ihre eigene persönliche Situation positiver empfinden, als die Lage

Dr. Wolfgang Köhler, Jugendmediziner und Präsident des Rotary Clubs Euskirchen, begrüßte die Gäste und bedankte sich für die Gastfreundschaft bei den Schülerinnen und Schülern der Marienschule Euskirchen, insbesondere für die technische und kulinarische Unterstützung. Foto: Rita Witt
Dr. Wolfgang Köhler, Jugendmediziner und Präsident des Rotary Clubs Euskirchen, begrüßte die Gäste und bedankte sich für die Gastfreundschaft bei den Schülerinnen und Schülern der Marienschule Euskirchen, insbesondere für die technische und kulinarische Unterstützung. Foto: Rita Witt

insgesamt eingeschätzt werde und entlarvte den Widerspruch in der Wahrnehmung, der allerdings zu realen Problemen führen könne. Empirische Studien belegten: Gleiche Chancen und Zugang zu Ressourcen wie Bildung, Leistungsgerechtigkeit und Zugang zu Sozialleistungen, wie wir es in Deutschland kennen, sind der Schlüssel zu einer sozialen Gerechtigkeit. Gerechtigkeit finde innerhalb der gesetzten Regeln satt, auf deren Einhaltung sich jeder verlassen können müsse. Eine weitere Erkenntnis sei, dass Politik grundsätzlich für Gerechtigkeit sorge, Gerechtigkeit allerdings nicht „schwarz-weiß“ und zudem schwer zu fassen sei. Er warb für Kompromissbereitschaft, sich auf andere Perspektiven einzulassen und unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren. Schließlich sei „die Gemeinsamkeit aller Menschen so groß, dass klar ist, alle Menschen sind relativ gleich. Dazu braucht es keine Philosophie.“

Frieda Leisse und Olga Baron bereicherten den Vortragsabend musikalisch und begeisterten das Publikum mit Gesang und Klavierbegleitung. Foto: Rita Witt
Frieda Leisse und Olga Baron bereicherten den Vortragsabend musikalisch und begeisterten das Publikum mit Gesang und Klavierbegleitung. Foto: Rita Witt

Welche Bedeutung das Thema für die Gesellschaft hat, zeigte die anschließende angeregte Diskussion der Zuhörer, in der Dr. Goldschmidt auch kritische Anmerkungen souverän wissenschaftlich unterlegt beantwortete. Sein Fazit: Materielle Spielräume sind erforderlich, um Menschen unterstützen zu können – eine gewisse Demut hilft dabei. (RiWi/epa)

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