Die Großveranstaltung „Nach der Ernte“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern zeigt eine Vielfalt bäuerlicher und handwerklicher Arbeiten unserer Vorfahren – Großer Korso der Arbeitstiere
Mechernich-Kommern – Am Wochenende 21. und 22. September dreht sich auf der großen Veranstaltung „Nach der Ernte“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern alles um all die vielfältigen Arbeiten, die noch vor einigen Generationen im Spätsommer auf dem Hof und auf dem Feld, in den Bauernküchen und auch bei den Handwerkern auf dem Dorf mit und nach Abschluss der Ernte anfielen. Bei der großen Schau kommen die Hauptakteure aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen, aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg: Schwere Kaltblutrösser und Arbeitsochsen pflügen und eggen, ziehen Baumstämme aus dem Wald oder fahren hoch beladene Getreidewagen zu dem historischen Bauernhof, wo Erntearbeiter die Garben in die vom alten Dampfross betriebene Dreschmaschine werfen.
Rund einen halben Kilometer lang und damit größer als bislang wird der Korso der rund fünfzig Kaltblutpferde und Zugochsen alter Rinderrassen sein, mit dem das Hauptprogramm auf der Traditionsveranstaltung des Freilichtmuseums am Samstag, 21. September, um 12 Uhr und am Sonntag, 22. September, um 11 Uhr beginnt. Mit historischen Kutschen, Karren, Wagen und Ackergeräten zieht der Korso durch die Museumsbaugruppen bis zur großen „Niederrhein-Wiese“, wo alle Teilnehmer präsentiert werden. Danach beginnen die Arbeiten mit den Tieren. Neu gestaltet sind dabei die Holzrückeaktionen, die von Ingo Esser, Leiter des WaldPädagogikZentrum Eifel im Freilichtmuseum, moderiert werden. Ein größeres Waldgelände ist hierfür vorgesehen, und einige Rückepferde werden sich in einem speziellen Parcours im Geschicklichkeits-Holzrücken messen.
Josef Stamm, Gestütbesitzer aus Mechernich, der seit vielen Jahren die Pferdepräsentationen „Nach der Ernte“ mitorganisiert, hat für dieses Jahr viele neue Pferdehalter als Teilnehmer angeworben. So wird er besonders viele alte Kaltblutrassen vorstellen können. Highlights werden Dressurvorführungen sein, aber auch der Auftritt von Josef Stamm als „Pferdeflüsterer“.
Bei vielen Aktionen können die großen und kleinen Museumsbesucher mitwirken. So sind weibliche Gäste willkommen, die beim Garbenbinden helfen – einst der Teil der Erntearbeit, der meist den Frauen vorbehalten war. Kinder können nachher in den aufgestellten Garben spielen. Auch im Dreschen mit dem Flegel, im Kornreinigen mit Windfege und Wanne oder in der Flachsverarbeitung wird man sich üben können.
Auch altes Handwerk wird demonstriert: So ist die Dorfschmiede ist in Betrieb, der Stellmacher repariert landwirtschaftliches Gerät, die Korbflechterin stellt Erntekörbe her, die „Langerfelder Garnbleicher“ demonstrieren ein längst ausgestorbenes Handwerk, der Heimweber erinnert an die schwierigen Lebensbedingungen der Verlagsweber im Monschauer Land und die Mausefallenkrämerin an die Ungezieferplage, die nach der Einbringung des Erntegutes in die Bauernhöfe zog.
Ein großer Landmarkt mit vielen Produkten aus der Region begleitet die Veranstaltung. Dort und in den Museumsgastronomien wird deftige Bauernkost serviert.
„Nach der Ernte. Rösser, Trecker, Bäumerücker“
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem WaldPädaogikZentrum Eifel des Landesbetriebs Wald und Holz NRW
Samstag, 21. September, 11 – 18 Uhr
Sonntag, 22. September, 10 – 18 Uhr
Museumsöffnungszeit: 9 – 19 Uhr
LVR-Freilichtmuseum Kommern – Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde
Eickser Straße
53894 Mechernich-Kommern
Eintritt: Erwachsene 6,50 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei!
Infos zur Anreise mit dem ÖPNV: www.kommern.lvr.de
Parkgebühr: 2,50 Euro