„Jurassic Park“ in der Eifel

Mehr als 100 lebensechte Dinosaurier-Modelle sollen rund um das Naturparkzentrum Teufelsschlucht in der Südeifel ausgestellt werden – Vertreten ist auch der „Eifelosaurus“, der nahe Hillesheim gefunden wurde

Sanft stellte der Kran den Triceratops mit den markanten Hörnern und dem knöchernen Nackenschild an seinem Standort unmittelbar am Kreisverkehr in Irrel ab. Bild: Winfried Hoor/ VG Südeifel
Sanft stellte der Kran den Triceratops mit den markanten Hörnern und dem knöchernen Nackenschild an seinem Standort unmittelbar am Kreisverkehr in Irrel ab. Bild: Winfried Hoor/ VG Südeifel

Südeifel/Ernzen – Wer derzeit durch die Südeifel fährt, der kann in Irrel, Echternacherbrück oder Bollendorf eine urzeitliche Erfahrung machen: Lebensgroße Dinosaurier stehen am Straßenrand oder auf Kreisverkehrsplätzen und lassen erahnen, dass die Evolution durchaus mit Bedacht handelte, indem sie die Dinosaurier zunächst von der Bildfläche verschwinden ließ, bevor der Mensch auf diese trat.

Die wissenschaftlich korrekten Modelle wollen den Autofahrern aber keine Angst einjagen oder auf den vierten Teil des Kinoklassikers „Jurassic Park“ hinweisen, der im nächsten Sommer in die Kinos kommen soll, sondern auf eine neue Attraktion des Naturparkzentrums Teufelsschlucht in der Südeifel, genauer im Eifelkreis Bitburg-Prüm: auf den Dinosaurierpark Teufelsschlucht. Auf dem Gelände des gleichnamigen Naturparkzentrums in Ernzen entsteht derzeit ein Themen- und Erlebnispark zur Erdgeschichte. Hier werden zukünftig mehr als 100 lebensgroße Rekonstruktionen zu sehen sein: Von Sauriern, aber auch von ihren Vorfahren und ihren Erben bis hin zu den frühesten Menschen.

Dieser Dinosaurierer steht am deutsch-luxemburgischen Grenzübergang und wirbt für den neuen Dinosaurier-Park. Bild: Winfried Hoor/VG Südeifel
Dieser Dinosaurierer steht am deutsch-luxemburgischen Grenzübergang und wirbt für den neuen Dinosaurier-Park. Bild: Winfried Hoor/VG Südeifel

„Auf dem 1,5 km langen Rundweg durch das attraktive Freigelände begeben sich die Besucher auf eine Reise durch die Erdgeschichte. Sie beginnt vor 420 Millionen Jahren im Devon und endet mit den Eiszeitjägern und Mammuts vor etwa 12000 Jahren“, teilt Pressesprecherin Elke Wagner vom Naturparkzentrum mit. Und sie umfasse das Leben auf der ganzen Erde: Neben etwa dem allbekannten Tyrannosaurus Rex, der in Nordamerika und Ostasien lebte, soll z. B. auch ein weithin unbekanntes einheimisches Urzeittier vertreten sein: der „Eifelosaurus“, der nahe Hillesheim gefunden wurde.

Die lebensnahen Rekonstruktionen der ausgestorbenen Tierarten entsprächen dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand. „Gebaut werden die Modelle von der Firma Bernd Wolter Design in Rehburg-Loccum in Niedersachsen. Sie ist Projektpartner des Naturparkzentrums“, heißt es weiter.

Der Park liegt in unmittelbarer Nähe der Teufelsschlucht, einem der bekanntesten Naturdenkmäler der Südeifel. Die spektakulären Felsformationen ziehen Jahr für Jahr Tausende Besucher an. Diese Sandsteinfelsen stammen aus der Zeit, in der die ersten Dinosaurier lebten, nämlich aus dem Jura vor 200 Millionen Jahren. Im Nachbarland Luxemburg wurden tatsächlich Saurier-Fossilien im Jurasandstein gefunden.

„Der Park ergänzt außerdem das bereits etablierte Angebot des Naturparkzentrums für Einzelbesucher und Gruppen. Im Dinosaurierpark wird es eigene Angebote für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene geben – ob Mitmachaktionen im Gelände wie das Ausgraben von Skeletten oder das Präparieren von Fossilien, Themenführungen durch den Park, Workshops oder besondere Veranstaltungen“, so Elke Wagner weiter. Themennahe Spielmöglichkeiten für Kinder, ein Gastronomiebereich und ein Shop sollen das Angebot des Dinosaurierparks Teufelsschlucht abrunden.

Medienberichten zufolge geht man davon aus, dass die Dinos mindestens 40.000 Besucher pro Jahr zusätzlich in die Teufelsschlucht locken. Bisher zähle das Naturparkzentrum rund 50.000 Besucher. (epa)

www.teufelsschlucht.de

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