Von Reiner Züll Mit dem zweiten bei einem Nachwuchs-Wettbewerb erlangte Schaffrath alias „Regina Red“ den Titel als bester deutscher Nachwuchs-Künstler in seinem Genre
Kall – Im Saal Gier in Kall ist am Samstag, 5. November, ab 20 Uhr eine Travestie-Show angesagt. Der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier hat mit dem aus Dahlem stammenden Künstler René Schaffrath einen Nachwuchs-Künstler verpflichtet, der seit zwei Jahren einen großen Ruf in der europäischen Travestie-Szene genießt. Bei einem internationalen Travestie-Nachwuchs-Wettbewerb im Hamburger Cabaret „Pulverfass“ auf der Reeperbahn, um dessen Teilnahme sich 500 Künstler aus der ganzen Welt beworben hatten, erlebte Schaffrath vor zwei Jahren einen Raketenstart: Er erreichte das Finale der zwölf besten Kandidaten.
Als „Regina Red“ überzeugte er im internationalen Finale die Jury mit einer Marlene-Dietrich-Parodie. Er erreichte 58 von 60 möglichen Punkten und musste sich nur einem Künstler aus Spanien geschlagen geben. Mit dem zweiten internationalen Platz erlangte er den Titel als bester deutscher Nachwuchs-Künstler.
„Pulverfass“- Clubchef Bernd Gabriel bot Schaffrath auf der Stelle einen Job im größten Travestie-Cabaret Europas an. In der Folgezeit hat der in Olzheim (Rheinland Pfalz) beschäftigte Frisör zwar mehrmals sporadische Travestie-Shows Auftritte im Club „Pulverfass“, den Schaffrath gern als „Petersdom der Travestie-Kunst“ bezeichnet, absolviert. Seinen Frisör-Job will der 43-Jährige dennoch nicht an den Nagel hängen.
Inzwischen ist der 44-Jährige an Wochenenden in ganz Deutschland als Travestie-Star unterwegs. Unter dem Motto „mal frech, mal frivol – mit viel Humor“ gastiert „Regina Red“, alias René Schaffrath, nun am 5. November im Saal Gier in Kall. Neben der Rolle der „Regina Red“, der „Hair-Stylistin von der Ponderrosa-Ranch“ erweckt Schaffrath auch andere Figuren zum Leben, wie zum Beispiel die kölsche Putzfrau „Hertha Hurtig“ oder freche Bayerin „Sissi Sauer“.
Und auch Showgrößen wie Hildegard Knef, Zarah Leander, Marilyn Monroe, Nena und sogar Heino parodiert der 44-Jährige. Neben viel Schminke, Perücken und buntem Fummel braucht Schaffrath bei seinen Auftritten auch ein großes Maß an Fitness, um die laufenden Kostümwechsel in 90 Sekunden hin zu legen.
Die Besucher in Kall können sich auf einiges gefasst machen, denn es wird mal frech, mal frivol und vor allem lustig zugehen. „Mit der Verkleidung genießt man auch eine gewisse Narrenfreiheit. Dabei kommt jede Bosheit von Herzen“, beschreibt Schaffrath seine Performance. Zur Travestie gehörten natürlich Bissigkeit und auch etwas Schlüpfrigkeit. „Die Show soll aber stilvoll und edel sein, aber niemals derb oder gar unter die Gürtellinie gehen“, so Schaffrath.
Mit dem Travestie-Abend setzt der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier seine Bemühungen fort, im renovierten Saal verstärkt musikalische oder kulturelle Veranstaltungen anzubieten. Einlass zum Travestie-Show am 5. November im Saal Gier (Eintritt fünf Euro) ist um 19 Uhr. Eintrittskarten im Vorverkauf sind ab sofort montags, mittwochs, freitags und sonntags während der Öffnungszeiten (18 bis 23 Uhr) im Gasthaus Gier (02441-4225) zu bekommen.
www.gaststaette-gier.de