Größter Hai aller Zeiten fuhr durch die Eifel

Lebensgroßes Modell des gewaltigen Raubfisches bildet den Schluss- und Höhepunkt der in diesem Jahr neu vorgestellten „Giganten der Urmeere“ – Pünktlich zu den Sommerferien ist der Dinosaurierpark „Teufelsschlucht“ damit um eine besondere Attraktion und zugleich eine Schlüsselart der Erdgeschichte reicher

Der Megalodon war groß wie ein Reisebus, im Inneren aber nicht ganz so komfortabel. Bild: Elke Wagner
Der Megalodon war groß wie ein Reisebus, im Inneren aber nicht ganz so komfortabel. Bild: Elke Wagner

Südeifel – Ein merkwürdiges Gespann ist auf der Landstraße unterwegs: Auf  einem  meterlangen Anhänger ist der riesige grauweiße Körper eines Fisches mit Gurten festgezurrt. Der Kopf mit der spitzen Schnauze blickt nach hinten, kleine Augen schauen die nachfolgenden Autos an, im aufgesperrten Maul sind mehrere weiße Zahnreihen zu sehen. Die abmontierten Flossen liegen links und rechts auf der Ladefläche. 

Dieses Bild konnte man am Montagabend kurz vor Ernzen in der Südeifel beobachten. Das lebensgroße Modell eines Megalodon, des größten Hais der Erdgeschichte und vielleicht des größten Raubtiers, das jemals lebte, war auf dem Weg zum Dinosaurierpark Teufelsschlucht.

Inzwischen ist er in seiner neuen Heimat angekommen: Auf einer Waldlichtung im Park können die Besucher den 14 Meter langen und fast sieben Meter breiten Urzeit-Hai bewundern. Der Meeresriese bildet den Schluss- und Höhepunkt der in diesem Jahr neu vorgestellten „Giganten der Urmeere“.

Die Erdgeschichte hat in ihrem Verlauf immer wieder riesenhafte Lebewesen hervorgebracht, die uns Menschen schon allein durch ihre schiere Größe faszinieren. Carcharocles megalodon (griech. megas = groß; odon = Zahn) hatte mit einer Länge von bis zu 18 Metern das Format eines Reisebusses und war damit dreimal so groß wie der heutige Weiße Hai. Er erschien vor 23 Millionen Jahren auf der Erde und ist vor 2,6 Millionen Jahren ausgestorben.

Megalodon kam auf der ganzen Erde in Küstenregionen der subtropischen und gemäßigten Zone vor. Die Eifel war zu seinen Lebzeiten am Ende des Erdzeitalters Tertiär bereits Festland, sodass man hier keine Spuren von ihm finden kann. Aber das am besten erhaltene Fossil des Tieres wurde nicht weit entfernt  – im heutigen Belgien – entdeckt.

Oft als „Killermaschine der Urzeit“ bezeichnet war der riesige Hai in seinem Lebensraum ein Raubtier ohne natürliche Feinde. Er ernährte sich vermutlich hauptsächlich von Delphinen und Walen. Für sein Aussterben vor 2,6 Millionen Jahren scheint weniger die weltweite Abkühlung des Klimas verantwortlich zu sein als das Verschwinden seiner Beutetiere.

Megalodon war nicht, wie lange Zeit angenommen, ein Vorfahre  des heutigen Weißen Hais. Nach seinem Aussterben gibt es keine unmittelbar verwandten Arten mehr auf der Erde.

Das Team des Dinosaurierparks freut sich sehr über die Ankunft des Riesenhais. Bruno Zwank, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Parks: „Für den Dinosaurierpark ist Megalodon eine wichtige Schlüsselart der Erdgeschichte. Er löst eine besondere Faszination aus, was mit seiner Größe und seinem „Killer-Verhalten“ zu tun hat, aber auch damit, dass es immer wieder Gerüchte darüber gibt, Megalodon könnte doch nicht ausgestorben sein, sondern noch heute in Tiefsee-Kratern leben.“ (eB)

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