Krippe mit fast 100 Rupfenfiguren dem LVR-Freilichtmuseum Kommern geschenkt

In Handarbeit von Familie Esser hergestelltes Werk soll Mariä Lichtmess gezeigt werden

Rund vier Quadratmeter groß ist die selbst hergestellte Krippe der Familie Esser. Foto: Ute Herborg/LVR
Rund vier Quadratmeter groß ist die selbst hergestellte Krippe der Familie Esser. Foto: Ute Herborg/LVR

Mechernich-Kommern – Ingrid Esser hatte schon früh im Leben ihr Geschick für Handarbeiten entdeckt. Das ganze Haus ihrer Familie in Quadrath-Ichendorf dekorierte sie mit selbstgebastelten Sachen. Einen Höhepunkt ihres kreativen Wirkens hat sie nun dem LVR-Freilichtmuseum Kommern geschenkt: Eine große Krippe mit fast 100 Rupfenfiguren, dabei neben der Heiligen Familie, Engel, Anbetende, Ochs, Esel, eine ganze Schafherde und ab dem 6. Januar stets auch die Heiligen Drei Könige mit Kamel. Ab dem dritten Adventsonntag bis Mariä Lichtmess, 2. Februar, soll die Krippe im Eingangsgebäude des Freilichtmuseums gezeigt werden.

Die Idee zum Bau der Krippe war seinerzeit Ingrids Ehemann Ferdinand Esser gekommen. Auf einer Wanderung durch Südtiroler Berge Anfang der 1990er-Jahre hatte er in einer verlassenen Hütte alte Dachschindeln entdeckt und mit zurück ins Hotel genommen. Dort hatte er seiner Frau eröffnet: „Ich baue daraus ein Krippenhaus, du bastelst die Puppen!“

Es sollten Rupfenpuppen sein, die zu den südländischen Schindeln passten. Mit Sackleinen, Kleister, Schere und Nadel machte sich Ingrid Esser ans Werk. Alte Hemden, Hosen und Socken, die normalerweise in einer Kleidersammlung gelandet wären, waren nun gefragt: Was die Puppen tragen sollten, musste in den alpenländischen Stil passen. Von Urlauben in Spanien und Frankreich brachten die Essers Steine und Zweige für die Dekoration der Krippenlandschaft mit.

Und die wuchs mit der Zeit auf vier Quadratmeter an. Zu groß für die Wohnung in Rosenheim, in der Ingrid und Ferdinand Esser seit einigen Jahren ihren Ruhestand genießen und mittlerweile auch für den Aufbau zu mühsam, wie die Essers finden. So hatten sie sich schon eine kleinere Krippe zugelegt, als sie ihr großes Werk Kommerns Museumsleiter Dr. Josef Mangold anboten. Ferdinand Esser: „Die Krippe sollte ins Rheinland zurück und dort der Öffentlichkeit als Beispiel für zeitgenössische religiöse Bastelarbeit zugänglich sein. In Kommern ist sie gut aufgehoben.“ Als ehemaliger Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland lag ihm „sein“ Freilichtmuseum immer sehr am Herzen. (epa)

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