Möglichst lebendige Protagonisten standen bei „Premierenreif“ im Vordergrund

Schreibwerkstatt feiert 10jähriges Bestehen – In der Herbstwerkstatt dreht sich alles um „Utopien und Dystopien“

Sabine Jäger (v.l.), Anja Raith, Angelika Schütte, Andreas Züll, Petra Grebe, Georg Miesen, Milu Schmitz, Thomas Hovenbitzer, Sarah Binzenbach und Paul Clausen während der Lesung im Literaturhaus Nettersheim. Bild: Anja Raith
Sabine Jäger (v.l.), Anja Raith, Angelika Schütte, Andreas Züll, Petra Grebe, Georg Miesen, Milu Schmitz, Thomas Hovenbitzer, Sarah Binzenbach und Paul Clausen während der Lesung im Literaturhaus Nettersheim. Bild: Anja Raith

Nettersheim – Gemeinsam mit Kerstin Schneider von der Gemeinde Nettersheim konnten die Autoren Georg Miesen und Andreas Züll jetzt wieder zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer im Literaturhaus zur jährlichen Schreibwerkstatt-Lesung „Premierenreif“ begrüßen. Wie die beiden Werkstattleiter gleich zu Beginn ausführten, feiere man in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Schon seit 2008 trifft sich die Schreibwerkstatt jährlich im Frühjahr und im Herbst an insgesamt acht Terminen, um sich gemeinsam mit den Feinheiten der Literatur und vor allem dem Schreiben selbst zu beschäftigen. Miesen und Züll freuen sich vor allem über die Vielseitigkeit der Beiträge, die sie selbst immer wieder überrasche. Die Werkstätten stünden zwar stets unter einem relativ festen Thema, jedoch fände jeder seinen ganz eigenen Zugang dazu.

Die letzten beiden Werkstätten liefen unter den Themenschwerpunkten „Charakterdesign“ und „Spannungsfelder und Stimmungsbilder“. Im Vordergrund standen dabei nicht nur möglichst lebendige Protagonisten, sondern auch die Atmosphäre der geschilderten Schauplätze. Auf diesem Wege entstanden vor allem Kurzgeschichten, auch wenn nun außerdem einige Gedichte ihren Platz in der Lesung fanden.

 Gastgeber waren erneut Andreas Züll (links) und Georg Miesen. Bild: Anja Raith

Gastgeber waren erneut Andreas Züll (links) und Georg Miesen. Bild: Anja Raith

Eine Reihe von Akteurinnen und Akteure gehören schon seit langem zur Stammbesetzung, so zum Beispiel Anja Raith, Sabine Jäger oder Thomas Hovenbitzer, der seinen Beiträgen mit Requisiten wie Boxhandschuhen oder Tarnweste besonderen Ausdruck verlieh. Ebenfalls schon zum harten Kern gehören Petra Grebe, Milu Schmitz und Angelika Schütte, die mit ihrer Kurzgeschichte „In einem syrischen Keller“ für den berührendsten Auftritt des Abends sorgte. Zum ersten Mal öffentlich las Paul Clausen aus seinen Werken vor, der mit ungewöhnlich experimentellen Texten wie „Maschinenraumgotik“ überzeugen konnte. Ebenfalls „neu auf der Bühne“ stand Sarah Binzenbach. Sie ist allerdings keine gänzlich Unbekannte mehr: Bereits 2015 wurde sie bei dem jährlich im Rahmen der Nettersheimer Buchmesse verliehenen Jugendliteraturpreis mit einem ersten Platz ausgezeichnet.

Die Herbstwerkstatt beginnt am 28. September 2018. Sie wird unter dem ungewöhnlichen Thema „Utopien und Dystopien“ stehen. (epa)

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