Der 11. Februar ist  der „Europäische Tag des Notrufs“ 

Das schnelle Wählen der in Europa länderübergreifenden Notrufnummer 112 ist ein wichtiger Teil der Rettungskette

Die Johanniter-Unfall-Hilfe macht auf die Bedeutung der in Europa länderübergreifenden Notrufnummer 112 hin. Bild: Tobias Grosser
Die Johanniter-Unfall-Hilfe macht auf die Bedeutung der in Europa länderübergreifenden Notrufnummer 112 hin. Bild: Tobias Grosser

Kreis Euskirchen – Sind Menschen schwer verletzt oder erkrankt, kann eine schnelle medizinische Versorgung entscheidend über den Ausgang sein. „Schnell die 112 zu wählen, ist der erste wichtige Schritt in der Rettungskette, mit dem man direkt Profis vom Rettungsdienst informiert“, so Frank Sandkühler, Fachbereichsleiter der Erste-Hilfe-Ausbildung der Johanniter vom Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen.  

Sandkühler: „Wenn man als Laie zu einem Notfall hinzugezogen wird, entsteht erst mal Stress.“ Deshalb solle man die Rettungskette verinnerlichen und als Ersthelfer Folgendes tun:

  1. Schützen: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und versuchen Sie, die Lage einzuschätzen. Dabei unbedingt beachten: Eigenschutz ist immer das oberste Gebot.
  2. Melden: Wählen Sie die 112 und informieren Sie die Rettungskräfte.
  3. Helfen: Kontrollieren Sie Bewusstsein und Atmung. Prüfen Sie, ob weitere Verletzungen vorliegen. Anschließend beginnen Sie mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Ralf Marquardt ist Leiter des Rettungsdienstes im Regionalverband und seit 15 Jahren für die Johanniter im Einsatz: „Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss in jedem Fall die 112 gewählt werden. Dazu zählen Bewusstlosigkeit, ein Herz-Kreislauf-Stillstand, Probleme in der Brust wie schwere Atemnot oder zum Beispiel ein Herzinfarkt. Auch eine Verletzung, die über eine Bagatelle hinausgeht, wie eine starke Blutung etwa, ist ernst zu nehmen.“  Kurz: alles, was lebensbedrohlich ist oder werden kann, erfordert eine schnelle notfallmedizinische Behandlung.

Durch den Notruf wird der Rettungsdienst alarmiert. Die Rettungsleitstelle benötigt dazu folgende Angaben vom Anrufer: Wo ist es passiert? Da gerade Handyverbindungen unzuverlässig sein können, ist es wichtig, diese Information am Anfang zu geben – so kann der Rettungsdienst schon einmal losfahren, wenn das Gespräch plötzlich endet. Ansonsten folgt: Was ist passiert? Wie viele Verletzte oder Erkrankte gibt es? Welche Verletzungen oder Erkrankungen sind erkenntlich? In der Leitstelle führt der oder die Diensthabende aber auch durch diese Fragen. Danach nicht sofort auflegen, sondern auf eventuelle Rückfragen warten.

Frank Sandkühler rät: „Unfallopfer stehen oft unter Schock und lehnen Hilfe manchmal ab. Bleiben Sie trotzdem vor Ort und beobachten Sie die Situation, bis die Rettungsprofis eintreffen. Diese entscheiden dann, was medizinisch notwendig ist.“ Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, sollten die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig mit einem Kursus aufgefrischt werden.

Der Notruf wird laut Leitstelle des Kreises Euskirchen leider auch manchmal für Bagatellfälle missbraucht, teilweise bewusst, um vermeintlich Zeit in der Notaufnahme zu sparen. Wer so etwas in Erwägung zieht, sollte sich bewusst machen, dass nur begrenzt Rettungskräfte zur Verfügung stehen und so unter Umständen ein wirklich lebensbedrohlicher Fall nicht zeitgerecht versorgt werden kann.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 22.000 Beschäftigten, mehr als 37.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,3 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

(epa)

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