„heavytones“ boten musikalischen Hochgenuss im Schatten der Landesburg

Mit mehreren Vokalisten präsentierte die aus dem Fernsehen bekannte Instrumentalband eine beeindruckende Hommage an „Earth, Wind & Fire“ und zeigte dabei ihre atemberaubende musikalische Klasse – Setlist ließ keine Wünsche offen

Trafen den Ton der legendären Band, die Sänger Roman Lob (v.l.), HEEN und Worthy Davis. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Trafen den Ton der legendären Band, die Sänger Roman Lob (v.l.), HEEN und Worthy Davis. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Zülpich – Der Coup war den beiden Veranstaltern, David Brück und Mathis Petermann, gelungen: Im Rahmen des „Wallgraben Open Air“ hatten die beiden für Freitagabend die aus dem Fernsehen bekannte Instrumentalband „heavytones“ in die Römerstadt gelockt. „Was hier heute geboten wird, ist einmalig und wird auch nicht mehr wiederholt“, berichtete David Brück kurz vor dem Start des Konzerts. Denn die „heavytones“ präsentierten an diesem Abend ihr „Earth, Wind & Fire“-Programm, das sie eigens für den 50. Geburtstag der legendären Band produziert hatten. Und da die amerikanische Soul- und Funk-Band, die in den 1970er Jahren groß wurde, schlechterdings nicht ohne Vokalisten auskommt, hatten die „heavytones“ gleich mehrere Sänger mitgebracht: Flo Mega, Roman Lob, Worthington Davis und den vom vergangenen Jahr bereits bekannten Sänger HEEN, der 2018 mit seiner Soul-Band beim „Wallgraben Open Air“ viel Aufmerksamkeit erhalten hatte.

Hatten viel Spaß beim „Wallgraben Open Air“: Die Azubis der KSK Euskirchen, hier mit den Veranstaltern Mathis Petermann (links) und David Brück. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Hatten viel Spaß beim „Wallgraben Open Air“: Die Azubis der KSK Euskirchen, hier mit den Veranstaltern Mathis Petermann (links) und David Brück. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

„Wir wollen neben den Kölschen Abenden zum Abfeiern auch kulturelle Highlights in die Region holen“, berichtete Brück, der sich freute, dass die Veranstaltung offensichtlich den Nerv vieler Musikbegeisterter getroffen hatte. Finanzielle Hilfe erhielten Brück und Petermann erneut von der Kultur- und Sportstiftung der Kreissparkasse Euskirchen. „Im vergangenen Jahr haben wir gesehen, wie gut die Konzerte an der Landesburg angenommen wurden. Daher haben wir uns entschlossen, die beiden Organisatoren auch in diesem Jahr zu unterstützen und so vielen Menschen in der Region wieder ein tolles Sommerkonzerterlebnis zu ermöglichen“, berichtete Rita Witt, Stiftungsvorsitzende und Direktorin des Vorstandsstabs der KSK, im Vorfeld der Veranstaltung.

Mitten unter den mehr als 600 Musikbegeisterten tummelten sich denn auch die Auszubildenden der KSK, die mit ihrer Ausbildungsleiterin Anke Titz angereist waren, um gemeinsam den Abend im Schatten der Landesburg zu verbringen. Auch wenn die jungen Leute die 1970er Jahre wohl nur vom Hörensagen kannten, hatten sie großen Spaß an den bis heute fast jedermann bekannten Hits der legendären Band.

Roman Lob und HEEN legten sich voll ins Zeug. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Roman Lob und HEEN legten sich voll ins Zeug. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die „heavytones“ bewiesen an diesem Abend einmal mehr ihre musikalische Klasse: Ein klarer ausgewogener Sound, kräftige Bässe, perfekt arrangierte Bläsersätze und Sänger, die selbst die hohen Falsett-Gesangseinlagen der Kultband täuschend echt wiederzugeben wussten.

Wolfgang N. Dahlheimer, Keyboarder und Mitbegründer der „heavytones“, erzählte, dass es einfach unglaublich Spaß mache „das Zeug von Earth, Wind & Fire zu spielen.“ Es sei allerdings auch eine sehr große Herausforderung, da helfe selbst viel Proben nicht. Dahlheimer hatte gleich seine gesamte Wohngemeinschaft, Jung und Alt, aus Köln mit in die Eifel gebracht und bedankte sich bei David Brück und Mathis Petermann dafür, dass sie wieder einmal ein wundervolles Festival auf die Beine gestellt hatten. Das Engagement der beiden kommt allerdings nicht von ungefähr, denn David Brück ist selbst Pop-, Soul- und Funk-Saxophonist und Mathis Petermann Jazztrompeter. Die beiden wissen also, wie wichtig es ist, guten Musikern auch eine perfekte Bühne für ihre Musik zu bieten.

Kopf und Gründer der „heavytones“: Der Keyboarder Wolfgang N. Dahlheimer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Kopf und Gründer der „heavytones“: Der Keyboarder Wolfgang N. Dahlheimer. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die Setlist an diesem Abend ließ keine Wünsche offen. Nach dem Einstieg mit „System of Survival“ legte die Band mit „Boogie Wonderland“ gleich den ersten Höhepunkt des Abends hin, und Worthy Davis zeigte, was er gesanglich drauf hatte. Aufgewachsen in Denver, machte er seinen Weg in Los Angeles und trat im berühmten „China Club“ mit Größen wie Stevie Wonder, Chaka Kahn, David Paich oder Steve Lukather von der Band Toto auf. In Deutschland ist er vielen auch bekannt durch seine Fernsehrolle in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten.“

Der Sänger Worthy Davis forderte das Publikum gleich zu Beginn zum Mittanzen und Mitsingen auf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Sänger Worthy Davis forderte das Publikum gleich zu Beginn zum Mittanzen und Mitsingen auf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Ob „Sun Goddes“, „Let’s groove“, „Let me talk“ oder die Welthits „Fantasy“, „Serpentine Fire“ oder „September“: Band und Sänger legten stets eine kongeniale Adaption der alten Klassiker hin und überzeugten auf ganzer Linie. Die Hommage an „Earth, Wind & Fire“ bekommt man übrigens auch auf CD, denn dafür haben die „heavytones“ primär das ganze „Zeug“ (Dahlheimer) einstudiert.

Bleibt noch zu sagen, dass am Samstag bei „Wallgraben trifft Kölle“ die Besucher über vier Stunden lang mit Bands wie den „Bläck Fööss“, „Cat Ballou“ und „Miljö“ abfeierten und ebenfalls einen unvergesslichen Tag erlebten, so dass „Wallgraben Open Air“ fortan aus dem jährlichen Veranstaltungskalender der Römerstadt nicht mehr wegzudenken sein dürfte.

Eifeler Presse Agentur/epa

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