Neue „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“

Von Reiner ZüllTouristiker, Politiker und touristische Leistungsträger sollen durch Workshop und Klausurtage Hilfestellungen bekommen, um den Tourismus in der Eifel anzukurbeln

Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, war einer der Referenten beim Workshop „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“. Bild: Reiner Züll
Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, war einer der Referenten beim Workshop „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“. Bild: Reiner Züll

Eifel – Hochkarätig besetzt war ein Workshop mit dem Thema „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“, der am vergangenen Dienstag als fünfte von insgesamt zehn Veranstaltungen innerhalb einer bundesweiten Veranstaltungsreihe im Dauner Forum stattfand. Gastgeber war dabei die Eifel Tourismus GmbH. Zahlreiche Touristiker aus dem Kreis Euskirchen nahmen aktiv an dem Workshop teil, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Deutschen Reiseverband (DRV) als Projektträger veranstaltet wurde.

Der bundesweiten „Roadshow“ vorausgegangen war eine im vergangenen Jahr erarbeitete Studie zu touristischen Perspektiven in ländlichen Räumen. Federführend dabei war die PROJEKT M GmbH, die zu den marktführenden Unternehmen in Deutschland zählt, und die gemeinsam mit vielen Experten aus Branche und Wissenschaft zusammenarbeitete.

Über Tourismusperspektiven im ländlichen Raum referierten in Daun (von links) Klaus Schäfer, Jürgen Büchy, Andreas Lorenz, Walter Krombach und Thomas Kalff. Bild: Reiner Züll
Über Tourismusperspektiven im ländlichen Raum referierten in Daun (von links) Klaus Schäfer, Jürgen Büchy, Andreas Lorenz, Walter Krombach und Thomas Kalff. Bild: Reiner Züll

Nach umfangreichen Analysen und über 450 Praxisbeispielen wurden zehn Handlungsfelder für den Tourismus in ländlichen Gebieten definiert. Alle Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zur Förderung des Tourismus in ländlichen Räumen dokumentiert, der Touristikern, der Politik und den touristischen Leistungsträgern Hilfestellung bieten soll. Bei den zehn Veranstaltungen der Reihe werden die Empfehlungen des BMWi-Projektes sowie der vor Ort verfolgten Handlungsansätze mit den regionalen Leistungsträgern diskutiert und weiterentwickelt.

Mit 70 Teilnehmern war die Eifel-Veranstaltung ausgebucht. Bild: Reiner Züll
Mit 70 Teilnehmern war die Eifel-Veranstaltung ausgebucht. Bild: Reiner Züll

Zur Vorstellung des Projektes und der Durchführung des Workshops konnte der Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, Klaus Schäfer, prominente Gäste und Referenten begrüßen: Andreas Lorenz (Geschäftsführer der PROJEKT M GmbH), Jürgen Büchy (Präsident des DRV), Walter Krombach (Projetkoordinator für den DRV) sowie den stellvertretenden Geschäftsführer der Mosellandtouristik GmbH, Thomas Kalff. Diese stellten vor Beginn des Workshops die Studie und die zehn ausgearbeiteten Handlungsfelder und Schlüsselstrategien bei einer Pressekonferenz vor.

DRV-Präsident Jürgen Büchy nannte imposante Zahlen: Mit 340 Millionen Übernachtungen deutscher Touristen im eigenen Land habe man im vergangenen Jahr eine Steigerung von drei Prozent verzeichnen können. Die 70 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste bedeute sogar eine Steigerung von 20 Prozent. Allerdings, so Büchy, hinke der ländliche Raum dieser Entwicklung hinterher. Deshalb habe die Bundesregierung das Projekt „Tourismusperspektiven im ländlichen Raum“ auf die Schiene gebracht.

Wie Projektkoordinator Walter Krombach berichtete, habe die bisherige Bundesregierung das Projekt der touristischen Entwicklung der ländlichen Räume sogar im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Die Expertenrunde habe mit dem Leitfaden auch Checklisten erarbeitet, die den Touristikern, der Politik und den Leistungsträgern vor Ort Hilfestellungen geben sollen. So zum Beispiel spiele Barrierefreiheit eine große Rolle. Krombach: „Aber nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für Senioren und Familien mit Kindern“.

Ein großes Thema sei der Fachkräftemangel in der Tourismusbranche, und auch der massive Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen sei ein wichtiges Handlungsfeld. Für die Bündelung der Kräfte bei der regionalen Koordination und bei der Qualifizierung aller Akteure zollte Walter Krombach der Eifeltourismus GmbH ein großes Lob: „Das ist in der Eifel vorbildlich“.

Mit dem Leitfaden, so Krombach, gebe der DRV keine Rezepte, wie man was machen solle, sondern er liefere lediglich Anregungen dazu, was machbar sei. In den zehn bundesweiten Workshops sollten anhand des Leitfadens je nach den regionalen Möglichkeiten und Voraussetzungen aufgezeigte Perspektiven weiterentwickelt werden.

Für die „Roadshow“ sei das Interesse an den bisherigen Workshops groß gewesen: 40 Regionen hätten einen Antrag gestellt, zehn  seien vom BMWi genehmigt worden. Eine der ersten sei die Eifel gewesen.

Wie ET-Geschäftsführer Klaus Schäfer berichtete, werden dem Workshop, bei dem am Dienstag vier Arbeitsgruppen vier Schwerpunktthemen behandelten, Klausurtage folgen. Das Thema des Fachkräftemangels werde man gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern angehen. Zu einem späteren  Zeitpunkt werde man auch die touristischen Betriebe mit ins Boot nehmen.

Mit 70 Teilnehmern aus der Tourismusbranche, den Verwaltungen, den IHK, des ÖPNV und weiteren war der Workshop für die Eifelregion komplett ausgebucht. Mit dabei waren unter anderem der Hellenthaler Bürgermeister Rudolf Westerburg, die Wirtschaftsförderin des Kreises Euskirchen, Iris Poth, Patrick Schmidder und Christine Schliebach von der Nordeifel-Touristik, Sophia Eckerle (Stadt Schleiden), Sabine Wahlen (Stadt Mechernich) und Annedore Tammena von der Kaller Dienstelle der Regionalverkehr Köln.

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