Feldhamster Jaap bezieht Quartier auf der Landesgartenschau

Bis Ende Juli bezieht der kleine Nager aus der Zuchtstation in Kerkrade (NL) den eigens für die Laga erstellten Kunstbau

Auf der Sparkassen-Seebühne wird der scheue Nager sicherlich nicht auftreten. Um ihn in seinem Bau zu sehen, braucht man daher etwas Geduld. Bild: Heike Schmitz

Zülpich – Ziel des Ausstellungsbeitrags „Natur- und Artenschutz“ auf der Landesgartenschau in Zülpich ist es, über die aktuelle Gefährdung einzelner wildlebender Tierarten, wie Feldvögel und Feldhamster, in der Zülpicher Börde zu informieren.

Im Rahmen dieser Ausstellung ist nun Jaap, ein niederländischer Feldhamster, in seinen Kunstbau eingezogen und darf dort von den Besuchern beobachtet werden.

Um den scheuen Nager zu sehen, braucht man allerdings etwas Geduld. Bild: Heike Schmitz
Felhamster Jaap bezieht einen eigens für ihn hergerichteten Kunstbau.  Bild: Heike Schmitz

„In NRW sind die Feldhamsterbestände seit den 1970er Jahren vor allem durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft stark zurückgegangen. Der Feldhamster ist nach der Roten Liste NRW aktuell vom Aussterben bedroht“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Euskirchen.

Bis vor einigen Jahren seien in NRW drei nennenswerte Populationen bekannt gewesen, nämlich in Rommerskirchen, Pulheim und Zülpich. Die Populationen bei Rommerskirchen (ursprünglich die größte in NRW) und bei Pulheim seien aktuell jedoch unterhalb der Nachweisgrenze. Entlang der niederländischen Grenze gebe es noch Einzelnachweise. „Die Feldhamsterpopulation in Nordrhein-Westfalen ist aktuell in einem schlechten Erhaltungszustand“, so der Kreis weiter.

Das aktuell einzige noch bekannte Vorkommen in NRW befindet sich südlich von Zülpich. Diese Feldhamsterpopulation wird seit 2003 im Artenhilfsprogramm „Feldhamster NRW“ und durch die Biologische Station im Kreis Euskirchen auf etwa 180 Hektar erfasst (Zählung der Baue). In diesem Bereich werden über das Kulturlandschaftsprogramm insgesamt im Mittel ca. 40 Hektar „hamsterfreundlich“ bewirtschaftet. Die Zahl der „hamsterfreundlich“ bewirtschafteten Flächen sei in den letzten zwei Jahren allerdings rückläufig, heißt es. Und weiter:

„Die Anzahl der Feldhamsterbaue haben sich in den letzten drei Jahren in dem Untersuchungsgebiet etwa halbiert und die Frühjahrkartierung 2014 ist alarmierend rückläufig. Der aktuelle Bestand ist nochmals zurückgegangen.“

Wer sich über die Lebensweise des Feldhamsters informieren möchte, der kann dies auf der Landesgartenschau in Zülpich tun. Führungen finden jeweils nachmittags an den Wochenenden statt. Sie werden geleitet von der Biologin Ute Köhler, die im Auftrag der Biologischen Station seit vielen Jahren die Feldhamster in der Zülpicher Börde kartiert und mit den Landwirten die Verträge im Naturschutz vorbereitet. (epa)

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