Ausflugstipp für Daheimgebliebene: Der „Wilde Weg“ im Kermeter

Besonders der zweite Teil des Weges hat es in sich, da er kreuz und quer über gefällte Baumstämme führt

Kreuz und quer über gefällte Bäume geht es auf dem "Wilden Weg" inmitten des Kermeter. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Kreuz und quer über gefällte Bäume geht es auf dem „Wilden Weg“ inmitten des Kermeter. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Nationalpark Eifel – Erst kürzlich wurde im Nationalpark Eifel der „Wilde Weg“ eröffnet. 1,1 Millionen Euro wurden hier investiert, um Besuchern mit und ohne Behinderung die Entwicklung eines Waldes hin zu einem urwaldähnlichen Laubwald mit vielfältigen Tier- und Pflanzenarten erleben zu lassen. Das ambitionierte Projekt wurde zu 80 Prozent gefördert, wobei 50 Prozent von der EU „Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) und 30 Prozent vom Land NRW getragen wurden.

Auf dem Pfad kann man an zehn interaktiven Stationen viel Wissenswertes über den Lebensraum Wald erleben. Man kann aber auch selbst aktiv werden und beispielsweise mit großen Hörrohren in den Wald hinein lauschen, wobei Kinder die Trichter gern in umgekehrte Richtung benutzen, um dem Kermeter ihrerseits lautstark ihre Anwesenheit kundzutun.

Zuweilen geht es auch hoch hinauf zu einem kleinen Rundumblick. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Zuweilen geht es auch hoch hinauf zu einem kleinen Rundumblick. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Besonders der zweite Teil des Pfads hat es in sich: Dort hat das Nationalparkforstamt nämlich gewissermaßen aus einem Kahlschlag ein ganz besonderes Spektakel werden lassen: Gefällte Douglasien, die dem künftigen Buchenwald Platz machen müssen, liegen noch immer kreuz und quer wie in einem Mikado-Spiel durcheinander. In die Baumstämme hinein wurden jedoch mit der Motorsäge Treppen und Treppchen geschnitten, es wurden auch zum Teil Geländer angebaut, und so ist ein ganz besonderer Weg entstanden, der es erlaubt, einen Kahlschlag einmal aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Man braucht zwar ein wenig Trittsicherheit und natürlich klettert man auf eigene Gefahr, alles in allem ist der Pfad über die Baumstämme aber herrlich unkonventionell und macht auch Erwachsenen großen Spaß. Rollstuhlfahrer müssen hier allerdings passen. Für sie gibt es aber einen Ersatzweg, so dass niemand umkehren muss.

Der erste Teil des Weges führt über einen breiten Holzpfad, der mitten durch den Wald verläuft. Bild: Michael Thalken/EifelerPresse Agentur/epa
Der erste Teil des Weges führt über einen breiten Holzpfad, der mitten durch den Wald verläuft. Bild: Michael Thalken/EifelerPresse Agentur/epa

Der „Wilde Weg“ startet direkt vom Parkplatz Kermeter/Paulushof an der Landesstraße 15 aus und beginnt in der Nähe des großen Ranger-Huts. Er ist insgesamt 1,5 Kilometer lang. Die ersten 210 Meter führen über einen Holzsteg durch die entstehende Waldwildnis, um besondere Perspektiven und Einblicke in die Natur zu ermöglichen. An den Stationen können sich die Besucher über Wildnis, Waldentwicklung und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Eifel informieren.

An zehn interaktiven Stationen kann man viel über die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks Eifel erfahren. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
An zehn interaktiven Stationen kann man viel über die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks Eifel erfahren. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der „Wilde Weg“ schließt an das vorhandene barrierefreie Wegenetz des Barrierefreien Naturerlebnisraums Wilder Kermeter an. Die Entwicklung des Barrierefreien Naturerlebnisraums Wilder Kermeter war ein Teil des Projektes Natur für Alle in Natura 2000-Gebieten der Eifel, wobei der Naturpark die Förderabwicklung betreute und die Nationalparkverwaltung Eifel die Koordination übernahm.

Der naturnahe Pfad ist ein Projekt des Nationalparkforstamtes Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW und wurde mit einer Ziel2 NRW-EU-Förderung (EFRE) unterstützt. (epa)

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