Caritasverband und Diakonie bedankten sich bei der Kreissparkasse für die seit fünf Jahren verlässliche finanzielle Unterstützung – KSK-Vorstandsvorsitzender Udo Becker sagte zu, sich auch weiterhin für das Projekt engagieren zu wollen
Euskirchen – Fröhlichen Kinderlärm hört man in der Nähe der Gemeinschaftsgrundschule Nordstadt schon mal öfter. Aber mitten in den Ferien klingt das zunächst wie eine Gehörhalluzination. Ist es aber nicht, erfährt man beim Nachschauen, es ist nur wieder einmal Stadtranderholung. Obwohl der Begriff nicht mehr so ganz passen will. Der Euskirchener Bürgermeister Dr. Uwe Friedl spricht denn auch lieber von der „Sommerferienbetreuung“. Friedl und Alfred Jaax vom Jugend- und Sozialamt der Stadt Euskirchen sowie der Geschäftsführende Vorstand der Caritas Euskirchen, Franz Josef Funken, und Nadine Günther vom Diakonischen Werk waren am Freitagmittag zum Stützpunkt Nordschule gereist, um zum einen die Kinder der Ferienfreizeit zu besuchen, zum anderen aber, um sich bei den Betreuern und dem Sponsor der alljährlichen Veranstaltung, der Kreissparkasse Euskirchen, für die finanzielle Unterstützung zu bedanken.
„Wir haben darüber hinaus heute ein Jubiläum zu feiern“, sagte Franz Josef Funken, „denn die erste Stadtranderholung fand 1975 statt, also genau vor 40 Jahren.“ Genau so lang sei auch der Caritasverband Euskirchen bereits mit im Boot.
Ganz ohne Probleme waren die vier Dekaden nicht abgelaufen. 2011 geriet die Stadtranderholung in eine finanzielle Schieflage. Damals erklärte sich die Kreissparkasse Euskirchen sofort bereit, dem Projekt finanziell unter die Arme zu greifen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker ließ bei seinem Besuch durchblicken, dass man sich auch in Zukunft für die Ferienfreizeit stark machen wolle. Denn die Zahlen, so Becker am Rande der Veranstaltung, sprächen eine eindeutige Sprache. Waren es 2013 noch 292 Kinder, die an diesem Freizeitspaß teilnahmen, so sind es jetzt bereits 417 Kinder, die insgesamt 1043 Wochen gebucht haben.
„Die gestiegene Nachfrage zeigt uns, dass wir hier in eine gute Sache investieren und immer mehr Kindern eine Ferienzeit ermöglichen, für die vielleicht ansonsten die schönsten Tage im Jahr etwas weniger ereignisreich verlaufen würden“, so Becker. Auf seine Frage an die Kinder, ob man die Veranstaltung denn im nächsten Jahr wiederholen solle, bekam er denn auch ein lautstarkes „Jaaa!“ aus Dutzenden von Kinderkehlen zu hören.
In den fünf Ferienwochen, die die Veranstaltung insgesamt dauert, gibt es für die Kinder allerhand zu erleben. Mittwochs startet stets ein großer Ausflug. Dann geht es beispielsweise in das Bubenheimer Spieleland, zu einem Mitmachbauernhof oder in einen Affen- und Vogelpark. Aber auch kleinere Ausflüge wie an die Steinbachtalsperre, in den Brückenkopfpark in Jülich oder ins „Aktivi“ nach Kall stehen auf dem Programm. Bei den derzeitigen Temperaturen sind vor allem Wasserspiele und Schwimmen sehr beliebt.
Die Kinder von sechs bis zehn Jahren werden durch den Caritasverband Euskirchen am Stützpunkt Nordschule betreut. Die 10- bis 13-Jährigen hat es an die Hermann Josef Schule verschlagen. Dort kümmert sich das Diakonische Werk Euskirchen um sie. Für Kinder mit Behinderung gab es bereits eine Ferienbetreuung an der Hans-Verbeek-Schule. 19 Kinder wurden dort ebenfalls von der Diakonie betreut.
Die Teilnehmerkosten reichen von 13 bis 60 Euro und werden gestaffelt je nach Einkommen der Eltern. OGS-Kinder können darüber hinaus drei Wochen lang kostenlos teilnehmen. „Weitere Kosten für Eintrittsgelder Busfahrten oder Verpflegung entstehen nicht“, so Bürgermeister Friedl.
Möglich ist die Ferienfreizeit nur durch die zahlreichen ehrenamtlichen Betreuer. Allen voran Charly Habeth und Mario Ramos, denen ein großes Team zur Verfügung steht. Die Betreuer müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden vorab in Sachen Aufsichtspflicht geschult. Der 74-jährige Habeth ist bereits über 25 Jahre im Einsatz für die Jugend. Für ihn als Erzkarnevalist ist klar, dass bei der Ferienfreizeit vor allem der Spaß im Vordergrund stehen muss.
„Insgesamt unterstützt die KSK Ferienfreizeiten im Kreis Euskirchen in diesem Jahr mit über 33.000 Euro“, informierte KSK-Pressesprecherin Rita Witt im Vorfeld des Besuchs. Bedacht werden dabei auch die Ferienfreizeit in Zülpich, wo das DRK Ausrichter ist, die Angebote der Stadt Mechernich, des DLRG Mechernich und der „Offenen Zeltstadt“ Euskirchen. Weiterhin würden kleinere Projekte gefördert wie beispielsweise das Ferienprogramm des Deutschen Kinderbunds in Bad Münstereifel, des Tennisvereins in Gemünd oder der Grube Wohlfahrt in Rescheid.
Eifeler Presse Agentur/epa