Rund 350.000 Euro wurden in das Projekt investiert, davon 80 Prozent aus Landes- und EU-Mitteln
Eifel/Hürtgenwald – Der Mountainbike-Park oberhalb von Simonskall ist nach dem Probebetrieb nun auch offiziell eröffnet worden. Am Mittwoch gaben Landrat Wolfgang Spelthahn, Hürtgenwalds Bürgermeister Axel Buch, Günther Hieke von der NRW-Forstbehörde in Hürtgenwald und Klaus Wißmann, Vorsitzender des Radsportbezirks Aachen, die steile Strecke mit einem symbolischen Scherenschnitt frei.
Vom Start unweit des Franziskus-Gymnasiums Vossenack stürzt sich der Parcours mitten durch den Wald bis zum Ortseingang Simonskall. Fünf verschiedene Routen stehen zur Wahl. „Dass es nun zwischen Malmedy und Winterberg im Sauerland eine weitere Möglichkeit gibt, sich mit dem Rad legal in die Büsche zu schlagen, gefällt rund 3500 Geländefahrern. So viele haben jedenfalls die Facebook-Seite des Betreibervereins »Nordeifel Gravity« mit »Daumen hoch« markiert. Der erste Ansturm auf den Park spricht ebenfalls dafür, dass hier eine echte Marktlücke geschlossen wurde“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Kreis Düren.
Im Kalltal angekommen bringt ein Shuttlebus mit Anhänger Mensch und Material über die ausgebauten Serpentinen der Kreisstraße 36 zum Ausgangspunkt zurück.
Rund 350.000 Euro wurden in das Projekt investiert, davon 80 Prozent aus Landes- und EU-Mitteln. Den Zuwendungsbescheid hatte Landrat Wolfgang Spelthahn im März 2012 auf der ITB in Berlin, der weltgrößten Tourismusmesse, in Empfang genommen. Der Bike-Park soll schließlich eine neue Zielgruppe aus nah und fern in die Rureifel locken, die dort Geld ausgibt und die Wirtschaft stärkt.
Dazu präsentiert der Kreis Düren einige Zahlen: „2013 gaben die rund neun Millionen Tagestouristen im Kreis Düren insgesamt 212 Millionen Euro brutto aus. Die zuletzt sprunghaft gestiegen Übernachtungszahlen schaffen zusätzliche Arbeitsplätze. So ist die Zahl der Beschäftigten, die im Kreis Düren vom oder durch den Tourismus leben, von 2012 bis 2014 von gut 5000 auf über 9100 gestiegen“, heißt es. Landrat Wolfgang Spelthahn: „Diese Zahlen zeigen, welch große Bedeutung der Tourismus für unseren Kreis hat.“
Bürgermeister Axel Buch, zugleich Vorsitzender des Vereins Rureifel-Tourismus, bezeichnete das neue Angebot als „Highlight für Sport, Tourismus und Naturerleben“. Robert Jansen vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW in Hürtgenwald würdigte den Bike-Park als gutes Angebot, illegales Querfeldeinfahren zu unterbinden: „NRW hat eben viele Menschen und wenig Wald.“ Für Raoul Sous, Vorstand von Nordeifel Gravity, der den Park von April bis Oktober samstags und sonntags sowie an Feier- und Brückentagen jeweils von 10 bis 18 Uhr mit ehrenamtlich aktiven Kräften betreibt, sprach von einem tollen Angebot zum richtigen Zeitpunkt: „Mountainbikes gibt es seit rund 30 Jahren; zuletzt ist die Zahl der verkauften Räder explodiert.“
Der Bike-Park Hürtgenwald ist ein Teil des Projekts „Crossing Nature“. Als zweites Modul wird ein rund 400 Kilometer langes Streckennetz für Mountainbiker in den Partnerkreisen Düren und Euskirchen ausgewiesen. (epa)