Vorgestellt: Die Landtags-Kandidaten und –Kandidatinnen

Die Eifeler Presse Agentur hat in den Wahlkreisen Kreis Euskirchen den Anwärtern auf die Abgeordnetenplätze im nordrhein-westfälischen Landtag zehn Fragen gestellt, um mehr über Ziele und Person zu erfahren

Zugang zu freien Wahlen ist elementarer Bestandteil einer Demokratie. Bild: Landeszentrale für Politische Bildung
Zugang zu freien Wahlen ist elementarer Bestandteil einer Demokratie. Bild: Landeszentrale für Politische Bildung

Kreis Euskirchen – Die Einwohner der 128 Wahlkreise in Nordrhein-Westfalen haben am Sonntag, 14. Mai, wieder die Wahl: Es gilt, die Mehrheitsverhältnisse für den Landtag Nordrhein-Westfalens und die über 180 Abgeordneten dafür zu wählen. Wahlberechtigt ist, wer folgende drei Bedingungen erfüllt: Mindestens 18 Jahre alt, deutscher Personalausweis, mindestens seit dem 28. April wohnhaft in Nordrhein-Westfalen. Im Kreis Euskirchen hat die Eifeler Presse Agentur den Landtags-Kandidaten und -Kandidatinnen jeweils zehn Fragen gestellt, deren Antworten an dieser Stelle veröffentlicht werden. Eine Besonderheit ist, das nicht der gesamte Kreis Euskirchen dem Wahlkreis 8 – Euskirchen angehört: Die Kommunen Kall, Schleiden und Hellenthal gehören zum Wahlkreis 12 – Düren/Euskirchen, deren Kandidaten aber hauptsächlich im Kreis Düren heimisch sind.

Um auch formal Neutralität zu bewahren, werden die Kandidaten und Kandidatinnen in der Reihenfolge, die von den Kreisen Euskirchen und Düren in der Aufstellung vorgenommen wurden, unkommentiert zu Wort kommen. An die Bitte, jeweils in einem Satz zu antworten, haben sich nicht alle gehalten – dennoch werden die Antworten ungekürzt wiedergegeben, um eine selektive Verfälschung auszuschließen. Es haben nicht alle Kandidaten im Zeitraum vom 6. April  (Anfrage) bis zum  Redaktionsschluss am 12. April  geantwortet, weshalb diese Kandidaten nur namentlich erwähnt sind. Auch hat ein Kandidat das angeforderte Bild nicht eingesandt, so dass dieser nur textlich abgebildet ist.

Wahlkreis 8 – Euskirchen:

Markus Ramers. Bild: privat
Markus Ramers. Bild: privat

Markus Ramers, Lehrer, Jahrgang 1986, SPD:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Nicht nur die schöne Landschaft begeistert mich an unserem Kreis, sondern vor allem der Zusammenhalt und das große Engagement der Menschen.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Der Kreis Euskirchen soll der familienfreundliche Kreis werden. Konkret heißt das für mich: beitragsfreie KiTas in Kernzeiten, Rechtsanspruch auf Betreuung in der offenen Ganztagsschule und finanziell gut aufgestellte Kommunen, die in KiTas, Schulen und Spielplätze investieren. Das gelingt nur durch eine gute Politik im Düsseldorfer Landtag.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Politik heißt für mich auch Zuhören können. Als Landtagsabgeordneter werde ich im ganzen Kreis Euskirchen unterwegs sein und mit den Menschen sprechen. Nur wer weiß, was die Menschen vor Ort bewegt, kann sich auch glaubwürdig für ihre Interessen stark machen.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Handwerk und Mittelstand erfreuen sich einer guten Auftragslage und haben keine Nachwuchssorgen. Politische Maßnahmen wie die Abschaffung der Studien- und Meistergebühren sorgen auch in unserer Region für Fachkräftesicherung. Ein flächendeckender schneller Breitbandanschluss sorgt dafür, dass mehr Menschen ihren Arbeitsplatz im Kreis Euskirchen finden, zum Beispiel über Home-Office-Regelungen.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Der Geldbeutel der Eltern darf nicht über die Chancen der Kinder entscheiden. Als Lehrer weiß ich, dass wir für dieses Ziel noch viel tun müssen. Wichtig ist daher: Mehr Lehrerinnen und Lehrer und damit kleinere Klassengrößen. Investitionen in die Schulgebäude wie durch das Programm „Gute Schule 2020“ sollten fortgesetzt werden. Besonders die Grundschulen liegen mir am Herzen, da diese viele Herausforderungen zu meistern haben. Es braucht einen Ausbau der Schulsozialarbeit. Bei der Inklusion kommt es darauf an, jeden Tag aus der Praxis zu lernen, welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt, anstatt den Anspruch auf gemeinsames Lernen generell in Frage zu stellen. Und für mich ist ganz klar: an allen Gymnasien im Kreis Euskirchen muss das Abitur nach 9 Jahren wieder zum Regelfall werden.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Die Rahmenbedingungen für Familien müssen passen. Dazu zählt für mich die angesprochene qualitativ gute und möglichst beitragsfreie Kinderbetreuung. Genauso müssen wir uns jedoch dafür einsetzen, dass noch mehr Betriebe zu familienfreundlichen Arbeitgebern werden und entsprechende Arbeitszeitmodelle anbieten. Der Norden des Kreises Euskirchen ist bereits heute eine Region, in die viele junge Familien ziehen. Für den Südkreis müssen wir weiter an guten Verkehrsanbindungen arbeiten.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Der Tourismus im Kreis Euskirchen hat großes Potenzial. Natur, Landschaft, historische Sehenswürdigkeiten sowie Wander- und Radwege bieten ein attraktives Angebot.  Für die Zukunft  braucht es noch mehr Übernachtungsangebote, von hochwertigen Hotels über Bed and Breakfasts bis hin zu einfachen Wanderhütten.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Da gibt es mehrere Favoriten: Zeit mit der Familie verbringen, den FC im Stadion anfeuern, Fußball oder Tischtennis spielen und Reisen.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich kann Menschen unterhalten und zum Lachen bringen.

Was ist Ihr größtes Laster?

Gutes Essen.

 

Klaus Vussem. Bild: privat
Klaus Voussem. Bild: privat

Klaus Voussem, Landtagsabgeordneter, Jahrgang 1970, CDU:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Unser Kreis Euskirchen ist ein starkes Stück Heimat! Er beeindruckt durch seine vielfältige Landschaft zwischen Zülpicher Börde und der rauen Eifel, wird aber besonders lebens- und liebenswert durch die dort lebenden Menschen, die die Region prägen und das jahrhundertealte Brauchtum leben.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Die Menschen im Kreis Euskirchen verdienen es, gleichberechtigt mit anderen Region in NRW, etwa dem Ruhrgebiet behandelt zu werden. Dazu gehören mehr Schlüsselzuweisungen, um die Finanzen der Kommunen zu stärken, aber auch mehr Polizisten, damit die Menschen hier sicher und friedlich ihr Leben im schönsten Wahlkreis von NRW leben können.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Als Landtagsabgeordneter ist einer gefragt, der glaubwürdig für alle da ist und der für Zusammenhalt und Ausgleich sorgt. Seit 2010 bringe ich meine politische Erfahrung als Landtagsabgeordneter ein und verstehe ich mich als Mittler zwischen unserer Region und dem Land, setze mich für die Förderung des Kreises Euskirchen ein und begleite Missstände unserer Region in der Opposition kritisch, etwa die fehlenden Polizisten.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Unser Kreis Euskirchen bietet wunderschöne Landschaften, daher ist der weitere Ausbau des Tourismus, der bereits jetzt jährlich hunderttausende Besucher anlockt, zu einem erforderlich. Im Nordkreis haben wir mit der PrimeSide Rhine Region ein 205 ha großes und verkehrsgünstig gelegenes Areal, wo ein Investor hunderte Arbeitsplätze schaffen kann. Daran arbeiten wir und ich bin mir sicher: In zehn Jahren wird es den Menschen in unserer Region wirtschaftlich besser gehen.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Durch G8-G9-Wechsel ist viel Unsicherheit bei Schülern, Eltern, Lehrern und Schulträgern entstanden. Ich persönlich präferiere ein G9-Abitur, aber Schulen, an denen G8 funktioniert, sollten die Möglichkeit haben, es beizubehalten. Nach wie vor gilt für mich der Grundsatz: Gleiche Bildungschancen für alle, wobei auch das Thema Inklusion und dessen Finanzierung besser umgesetzt werden müssen. Ganz wichtig für unsere Kinder wird es sein, den Unterrichtsausfall zu stoppen.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Ich setze mich seit langem für den Ausbau der Infrastruktur in unserer ländlichen Region ein, damit die Mobilität auch im Alter gewährleistet ist. Nur mit guten Arbeits-, Bildungs- und Verkehrsangeboten vor Ort bewegen wir die Menschen dazu, in ihrer Heimat zu bleiben bzw. den Kreis Euskirchen zu ihrer Heimat zu machen. Wirtschaftswachstum, gute Schulen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gute Verkehrsverbindungen sind die Grundbausteine einer familienfreundlichen Gesellschaft und ein Weg gegen den demografischen Wandel.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Ich bin Gründungsmitglied der Gesellschafterversammlung der Nordeifel Tourismus (NET), dort hat man schon vor langer Zeit erkannt, dass im naturnahen Tourismus ein Zukunftsmarkt liegt, den es langfristig zu lenken und fördern gilt. Bereits jetzt bieten zahlreiche Wander- und Radwege wie Eifelsteig oder Ahr-Radweg den Besuchern ein naturnahes Erholungserlebnis. Langfristig gilt es, das Angebot zu erweitern, Vermarktung und Planung zentral bei der NET zu bündeln und weitere Menschen in unserer Region dafür zu gewinnen, ein touristisches Angebot, etwa Übernachtungsmöglichkeiten, vorzuhalten.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Meine Arbeit als Abgeordneter und Freizeit sind nicht immer leicht voneinander zu trennen. Entspannung finde ich sprichwörtlich direkt vor meiner Haustüre in der Nordeifel und der Zülpicher Börde, zudem übe ich zahlreiche ehrenamtliche Funktionen aus, denen ich in meiner Freizeit nachkomme. Für ein gutes Buch sollte hin und wieder auch noch Zeit bleiben, ebenso wie für den Besuch eines Heimspiels des 1. FC Köln.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich habe früh gelernt an mehreren Sachen gleichzeitig zu arbeiten, ohne halbe Sachen zu machen. Neben meiner Arbeit als Landtagsabgeordneter bin ich seit mehr 20 Jahren kommunalpolitisch aktiv. Durch diese und manche andere ehrenamtliche Tätigkeit in sozialen und das Brauchtum pflegenden Vereinen bin ich im Umgang mit den Menschen hier gut vertraut. Mein Herz schlägt für den Kreis Euskirchen, für unsere Tradition und für unsere Region als modernen und attraktiven Ort zum Leben.

Was ist Ihr größtes Laster?

Meine Familie beschreibt mich hin und wieder als trotzig. Bei einem Streit fällt es mir oft schwer, nachzugeben und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, kann man mich nicht davon abbringen. Aber sehen wir es mal so: Ich bin auch extrem hartnäckig und stehe stark für meine Prinzipien ein.

 

Maria Sigel-Wings. Bild: privat
Maria Sigel-Wings. Bild: privat

Maria Sigel-Wings, Logopädin, Jahrgang 1956, Bündnis 90/Die Grünen:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Die Landschaft, intakte Dorfstrukturen  und die Natur.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Den nachlässigen Umgang mit der Natur (z.B. das unkontrollierte Ausbringen von Gülle) und die einseitige Ausrichtung auf den Autoverkehr.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Frischer Wind und nachhaltigere Politik.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Mehr ökologische Landwirtschaft / mehr naturnaher Tourismus / mehr qualifizierte Heimarbeitsplätze / innovativere Mobilitätsangebote.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Wir brauchen mehr Investitionen in eine schrittweise inklusive Schule.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Die Eifel muss wieder für junge Familien attraktiv werden, bessere Infrastruktur/ qualifizierte lokale Arbeitsplätze / umfassendes Schulangebot.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Ich setze auf einen ökologischen Tourismus.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Wandern in der schönen Eifel.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Hartnäckigkeit.

Was ist Ihr größtes Laster?

Hartnäckigkeit.

 

Frederik Schorn. Bild: privat
Frederik Schorn. Bild: privat

Frederik Schorn, Social Media Manager, Jahrgang 1991, FDP:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Die einzigartige Verbindung aus Naturerlebnis und Nähe zu den großen Städten wie Köln oder Bonn – in unserem Kreis heißt es nicht „entweder oder“, sondern: „auch“.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Die Verkehrsverbindungen müssen dringend noch besser, schneller und zuverlässiger werden – sowohl im ÖPNV als auch im Autoverkehr.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Als junger Mensch arbeite ich in einem digitalisierten Berufsfeld, welches es vor zehn Jahren noch nicht gab – diese Zukunftsperspektive würde dem Kreis sicher nutzen.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Die aktuelle Landesregierung möchte den ländlichen Raum in ein großes Freilichtmuseum verwandeln – wenn sie wechselt, steht dem Kreis endgültig nichts mehr im Wege, um wirtschaftlich noch stärker zu werden.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Wir stehen zum leistungsdifferenzierenden Schulsystem und felsensfest zum Gymnasium sowie zu unseren Förderschulen.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Wir müssen gute Ideen zum Bleiben bewegen, deswegen: Geben wir jungen Menschen mehr Chancen und Verantwortung!

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Schön wäre eine größere Entwicklung hin zum Qualitäts- und Erlebnistourismus mit längeren Übernachtungszeiten.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Handball beim SSV Weilerswist.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich kann mich gut auf mein Gegenüber einstellen und nehme jeden Menschen ernst.

Was ist Ihr größtes Laster?

Ich bin absoluter Langschläfer.

 

Thomas Bell. Bild: privat
Thomas Bell. Bild: privat

Thomas Alfred Bell, Beamter, Jahrgang 1966, Die Linke:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Am Kreis Euskirchen schätze ich die Landschaft und die abwechslungsreiche Strukturen.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Die Förderung von Kultur, Sport und Soziales muss wieder in demokratisch legitimierten Parlamenten stattfinden. Nicht in den Hinterzimmern der Stiftungen der Kreissparkasse.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Der Kreis Euskirchen braucht wie der sonstige ländliche Raum eine stärkere Stimme in Düsseldorf. Der Fokus der Landespolitik darf nicht nur auf dem Ruhrgebiet und den Ballungszentren liegen.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Realistisch wird wohl in zehn Jahren noch immer ein großer Teil der Arbeitskräfte aus Euskirchen auspendeln, auch wenn ich hoffe, dass durch bessere Anbindung an die Datenautobahn und Ansiedlung von innovativer Industrie und boomendem Tourismus mehr Wirtschaftskraft im Kreis Euskirchen entsteht.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Wir sollten uns vom antiquierten dreigliedrigen Schulsystem verabschieden und in einer Schule für alle länger gemeinsam lernen. Alle Bildungsangebote müssen kostenfrei sein, da nur so Chancengleichheit entstehen kann.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Wir müssen in Deutschland und natürlich besonders in NRW familien- und kinderfreundlicher werden. Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein, kinderreiche Familien müssen bezahlbaren Wohnraum finden können.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Der Tourismus muss naturnah, nachhaltig ökologisch sein. Neben der Natur sollte auch ein großer Schwerpunkt auf Wellness liegen.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Die kostbare, weil seltene Freizeit versuche ich, möglichst mit meinen Kindern zu verbringen. Ansonsten sind Theater, Konzerte und politisches Kabarett gern gesehene Abwechslung.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich kann gut zuhören und bin begeisterungsfähig.

Was ist Ihr größtes Laster?

Zum Nachteil im Kampf mit dem Gewicht habe ich eine Vorliebe für Süßes, welche man durchaus als Laster bezeichnen kann.

 

Bernd Lübke. Bild: privat
Bernd Lübke. Bild: privat

Bernd Lübke, Straßenwärter, Jahrgang 1981, AfD:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Die Menschen, Traditionen und die vielfältige Landschaft.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Die Straßeninfrastruktur.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Weil ich als Arbeiter den Großteil der Menschen hier vertreten würde.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Wir werden wohl zu einer Metropolregion zusammenwachsen müssen, damit wir wirtschaftlich nicht abgehängt werden.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Zurück zum dreigliedrigen Schulsystem plus Förderschulwesen, mit einem guten Übergang zum dualen System der Berufsausbildung.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Es finden immer mehr junge Menschen den Weg in den Kreis Euskirchen, weil sie den Zuständen in den Großstädten entgehen wollen und weil sie ihren Nachwuchs bei uns großziehen wollen.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Wir brauchen gerade in der Eifel mehr und bessere Gastronomie und weniger Windparks.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Derzeit Engagement für die AfD, ansonsten Gartenarbeit.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Liebe zu Deutschland als überzeugter Demokrat.

Was ist Ihr größtes Laster?

Der Konsum von Schokolade.

 

Wahlkreis 12 – Düren/Euskirchen:

Cem Timirci. Bild: privat
Cem Timirci. Bild: privat

Cem Timirci, Rechtsanwalt, Jahrgang 1973, SPD:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Den Kreis Euskirchen machen die herzlichen und engagierten Menschen in den Dörfern und Städten liebenswert. Der Südkreis ist attraktiv durch Landschaft und Tourismus. Im Norden gibt es mehr Arbeitsplätze und eine gute Anbindung an die Region Köln-Bonn.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Bei meinen Teminen im Wahlkreis habe ich erfahren, dass das dringendste Problem die Verkehrsanbindung ist. Mobilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts. Moderne Verkehrsplanung vernetzt den Straßen- und Schienenverkehr, barrierefreie Bahnsteigzugänge genauso wie zuverlässige und bedarfsgerechte Taktung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, Freizeit und Alltagsradler wie Car Sharing Konzepte für den ländlichen Raum.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Eine gute Betreuungslandschaft für Familien liegt mir am Herzen. Auch möchte ich mich in Düsseldorf für die Schulsozialarbeit einsetzen. Ich will  dafür arbeiten, dass wir als Region attraktiv für Firmen und Arbeitgeber sind – und dadurch nachhaltig Arbeitsplätze sichern und schaffen. Dafür braucht es Infrastruktur und gute Bedingungen.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Es wäre schön, wenn Euskirchen mit seiner gute Lage als Standort eng an die Ballungsräume des Rheinlandes angebunden wäre und die Gunst der Nähe genutzt hätte, um sich unter starken Mitbewerbern um Unternehmen, Wirtschaftskraft und Fachkräfte zu behaupten. Die Weiterentwicklung des Tourismussektors gelungen wäre und der Tourismus sich als ein bedeutender Wirtschaftsfaktor etabiliert hätte.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Wir müssen unsere Schulen weiter stärken,  um die besten Vorrausetzungen für die Lernerfolge aller Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Es ist wichtig, dass wir den richtigen Weg der Landesregierung in der Bildungspolitik weiter gehen und, wo nötig, noch verbessern.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Demographie darf nicht nur auf die Feststellung „Wir werden alle älter“ reduziert werden, sondern die Demographieproblematik ist wesentlich mehrdimensionaler: Natürlich werden wir älter und auch chronisch kränker. Aber wir werden auch nach Eintritt in die Altersrente eine lange Phase von Gesundheit, Aktivität und Vitalität haben – die es auch zu nutzen und zu füllen gilt. Gerade hier setzen Projekte wie zum Beispiel das Quartiersmanagement in Sistig an, wo Karl Vermöhlen Ortsvorsteher ist, das dankenswerter Weise vom Kreis unterstützt und voran getrieben wird. Es könnten BürgerInnen-Netzwerke initiiert und zum Besipiel mit bestehenden Netzwerken „Netzwerk an Urft und Olef“ und „ZWAR“- Zwischen Arbeit und Rente kooperiert werden. Hier könnten Hilfestellungen zu den Themen: „Wie kann ich auch im Alter in meinem Dorf wohnen bleiben? Was kann ich tun, damit mir das gelingen kann?“ gegeben werden.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Immer mehr Gäste aus dem In- und Ausland entscheiden sich für unsere Region. Um diese positive Entwicklung in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld zu sichern und fortzuschreiben, müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen in der Tourismuswirtschaft weiter stärken sowie ihre Strahlkraft in andere Wirtschaftsbereiche unterstützen. Ein gelungenes Beispiel ist das Projekt „Natura 2000 + Inklusion: Der Wilde Weg im Nationalpark Eifel“ mit dem Ziel: Schaffung eines ganzjährigen attraktiven Angebotes für Menschen mit und ohne Behinderung zum Erleben des Nationalparks; Erhöhung regionalwirtschaftlicher Effekte; Schaffung und Vertiefung von Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerken; Weitere Profilierung der Nationalparkregion Eifel als barrierefreie Vorbildregion, Touristische Inwertsetzung des Natura-2000-Gebietes Kermeter für alle Menschen. Dafür möchte ich mich einsetzen.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Ich lese gerne Biografien und Sachbücher und gehe gern schwimmen.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich bin zielorientiert, geduldig und habe einen starken Willen.

Was ist Ihr größtes Laster?

Schokolade.

 

Dr. Ralf Nolten. Bild: privat
Dr. Ralf Nolten. Bild: privat

Dr. Ralf Nolten, Dipl.-Agraringenieur, Jahrgang 1964, CDU:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Den Charme der Eifellandschaft und die Art der Menschen.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Die Infrastruktur: Lückenschluß A 1, Ortsumgehung Roggendorf und v. a. deutlich schnelleres Internet.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Ich bin Agrarökonom, komme vom Lande und bringe 25 Jahre kommunalpolitische Erfahrung und die notwendige Vernetzung mit.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Entlang von A 61 und A 1 im Speckgürtel der Rheinschiene, mit alteingesessenen, innovativen Betrieben im Schleidener Tal.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Hin zum Elternwille: mehr Lehrer, mit Schulkonzepten besser bezahlter Schulleitungen statt mit Schulreformen von oben.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Mit günstigem Bauland und Wohnraum: Halbierung der Grunderwerbssteuer für bauwillige Familien, mit vertretbaren Grundsteuer B-Hebesätzen und Abwassergebühren.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

In Richtung besser ausgezeichneter und ausgestatteter Wander- und Fahrradrouten, guter Gastronomie und Hotellerie mit Vogelsang als Tourismusmagneten.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Das Schneiden der Obstbäume im Hang über dem Rurtal.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Zuverlässigkeit.

Was ist Ihr größtes Laster?

Süße Nachspeisen.

 

Gudrun Zentis. Bild: privat
Gudrun Zentis. Bild: privat

Gudrun Zentis, Dipl.-Finanzwirtin, Jahrgang 1953, Bündnis 90/Die Grünen:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Bin ich unterwegs im Kreis Euskirchen, insbesondere in der Region Eifel, fällt mir immer die Symbiose zwischen dem GRÜN der wunderschönen Natur und dem vorhandenen, auch produzierenden Gewerbe auf.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Mehr Energieversorgung aus Bürgerhand oder kommunal. Flächendeckend mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien, damit der Gewinn vor Ort bleibt und nicht bei den Aktionären eines Großkonzerns versickert.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Der ländliche Raum braucht eine starke Stimme damit die Interessen der Menschen im Landtag wahrgenommen werden.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Nach einem weiteren Ausbau der bereits vorhandenen guten Infrastruktur ist der Kreis Euskirchen als Teil der Metropolregion Rheinland, im Dreieck zwischen Aachen Bonn und Köln, prädestiniert für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Der Nationalpark Eifel wird für zunehmenden Tourismus sorgen.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Alle Kinder müssen die gleichen Startchancen haben, unabhängig von ihrer Herkunft und dem Geldbeutel ihrer Eltern. Dafür brauchen wir längere gemeinsame Lernzeiten und anschließend individuelle Angebote für die Schüler*innen.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Mit der Integration der vielen Menschen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind, haben wir eine Chance die es zu nutzen gilt. Vorbildlich ist für mich in dieser Beziehung die Gemeinde Kall.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Wir sind da in der richtigen Richtung unterwegs. Die einmalige Natur, die historisch aufgearbeiteten Anziehungspunkte der Vergangenheit und das stimmige Tourismuskonzept werden sowohl Tagesbesucher als auch Übernachtungsgäste in die Eifel locken.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Wandern im Nationalpark Eifel.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Das beurteilen am besten andere, aber vielleicht zuhören zu können.

Was ist Ihr größtes Laster?

Mit immer wieder neuen Ideen, was noch zu machen ist, mein Umfeld zu überfordern.

 

Alexander Willkomm. Bild: privat
Alexander Willkomm. Bild: privat

Alexander Willkomm, Softwareentwickler, Jahrgang 1987, FDP:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Die besondere Kombination aus Erholungsgebieten und städtischen Bereichen – die Lage der Region ist in Europa einzigartig.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Wir müssen die ländlichen Bereiche wieder mehr stärken, damit diese attraktiver für junge Menschen und Unternehmen werden und bleiben.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Weil ich die Stärken der Region als junger Mensch schätze und ausbauen möchte.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Wir wollen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen in unserer Region die Chance haben, Ideen und Produkte in Arbeitsplätze zu verwandeln.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Die FDP steht zum differenzierten Schulsystem mit Gymnasien und Förderschulen – es muss statt ideologischer Diskussionen über das Schulsystem die Bildungsqualität vor Ort im Mittelpunkt stehen.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Wir müssen in den Mittelpunkt die Frage stellen: Was macht unsere Region attraktiv für junge Menschen?

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Die Region verkauft sich viel zu oft unter Wert und muss daher selbstbewusster die touristischen Vorzüge vertreten.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Laufen oder Wandern in der Region.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Spaß und Begeisterung an neuen Ideen.

Was ist Ihr größtes Laster?

Ungeduld.

 

Gunther Neubert, Fachverkäufer, Jahrgang 1958, Piratenpartei Deutschland: Leider ist bis Redaktionsschluss keine Antwort eingegangen

 

Marko Wegner, Kaufmann, Jahrgang 1967, Die Linke: Leider ist bis Redaktionsschluss keine Antwort eingegangen

 

Bernd Essler, Investmentmanager, Jahrgang 1949, AfD:

Was schätzen Sie besonders am Kreis Euskirchen?

Die Vielfalt der Landschaften und den Erholungswert.

Was möchten Sie im Kreis Euskirchen am dringendsten ändern?

Im Kreis Euskirchen kann ich nichts ändern. Dazu müsste ich im Kreistag sitzen, was nicht geschehen wird. Ändern würde ich im Landtag vor allem die Finanzierung der Kommunen und den unseligen Zwang, ständig Druck auf die Kommunen auszuüben, um durch die permanenten Erhöhungen der Grundsteuer B die ewigen strukturellen Defizite der Kommunen auszugleichen. Bundes- und Landesregierung schaffen ständig neue zusätzliche Pflichtaufgaben, die nur unzulänglich finanziert werden, so dass die Defizite in den kommunalen Haushalten ständig steigen und die Spielräume für freiwillige Leistungen gegen Null gehen. Ein klarer Verstoß gegen Art. 28 GG. Das ganze Steuerverteilungssystem bedarf einer grundlegenden Reform.

Warum wäre es gut, wenn Sie für den Kreis Euskirchen im Landtag säßen?

Ich kann mich für die kommunale Selbstverwaltung einsetzen, die aktuell durch das Parteienkartell ausgehebelt wird.

Wo sehen Sie den Kreis Euskirchen in zehn Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht?

Die größte Gefahr kommt von der demographischen Entwicklung und durch die Ausdünnung der Bevölkerung durch Abwanderung, die gestoppt werden muss. Ansonsten wird der Unterhalt der ländlichen Infrastruktur für die Verbleibenden immer teurer und beschleunigt den Abwanderungsprozess. Der Landkreis hat Chancen, den Tourismus auszubauen, aber dazu bedarf es einer entsprechenden Regionalplanung und zukunftsorientierter Konzepte.

Wohin soll sich die Bildungslandschaft entwickeln?

Das müssen Sie die nächste Landesregierung fragen, die die Bildungspolitik in NRW bestimmen wird. Die Bildungspolitik ist seit jeher das Feld für nicht immer gelungene Experimente. Das wird auch zukünftig so bleiben. Mehr gesunder Menschenverstand bei den Vorhaben wäre schon ein Fortschritt.

Wie soll dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden?

Die Leute in der Region zu halten gelingt nur, wenn Ihnen eine wirtschaftliche Existenz vor Ort ermöglicht wird. Der ursprünglich unterentwickelte Norden Luxembourgs zeigt, wie es geht, ein Mix aus steuerlichen Anreizen, guter Verkehrsinfrastruktur und breitem Marketing für die Region, eine Aufgabe für den Wirtschaftsminister. Der war in der Vergangenheit mehr damit beschäftigt, wirtschaftliche Aktivitäten zu behindern.

Wie soll sich der Tourismus entwickeln?

Der Tourismus braucht Konzepte, die eine Ganzjahresbelegung ermöglichen. Das erfordert Investitionen, aber auch eine bereits angesprochene Regionalplanung.

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?

Schwimmen, Radfahren, Oper und Kunstausstellungen.

Was ist Ihre positivste Eigenschaft?

Ich kann zuhören.

Was ist Ihr größtes Laster?

Das kann ich nicht beurteilen. Darüber sollten andere urteilen und ich glaube, dass es dazu unterschiedliche Meinungen geben wird. Und das ist auch gut so.

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