Schubert-Filmreihe zeigt „In Deutschland unerwünscht – Hermann Gräbe“

1965 ehrte der Staat Israel Hermann Gräbe mit der höchsten Auszeichnung, die ein Nichtjude erhalten kann

Hermann Gräbe war wie Oskar Schindler in Deutschland lange unbekannt. Bild: Dietrich Schubert
Hermann Gräbe war wie Oskar Schindler in Deutschland lange unbekannt. Bild: Dietrich Schubert

Dahlem-Kronenburg – Der Vorstand des Kulturkreises Obere Kyll (KOK) unter seinem Vorsitzenden Stephan Lentz aus Jünkerath präsentiert im Haus für Lehrerfortbildung in Kronenburg nunmehr den achten Film des Filmemachers und Künstlers Dietrich Schubert. Nach jeweils zwei Filmen in 2014, 2015 und 3 in 2016 wird die Reihe am 26. November 2017 fortgesetzt. Der Verein zeigt am Sonntag, 26. November, 16 Uhr, den Film „In Deutschland unerwünscht – Hermann Gräbe“.

Hermann Gräbe war wie Oskar Schindler in Deutschland lange unbekannt. Als er 1986 in San Francisco unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit zu Grabe getragen wurde, galt er in seiner Heimat Deutschland als Lügner. Nach dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion ging Hermann Gräbe im Auftrag einer Solinger Baufirma in die ukrainische Provinzstadt Sdolbunov und beschäftigte in kurzer Zeit mehr als zweitausend Menschen. Die meisten waren Juden.

„Hier erlebte er zum ersten Mal, wie die SS in aller Öffentlichkeit Männer, Frauen und Kinder erschoss. Gräbe war schockiert und entschloss sich, zu helfen. Den Massenmord konnte er nicht verhindern, aber es gelang ihm viele Juden zu retten“, so der Veranstalter.

In Vorbereitung der Nürnberger Prozesse habe Gräbe als einziger Deutscher gegen die SS-Einsatztruppen in der Ukraine ausgesagt. Dafür sei er in Deutschland diffamiert worden und 1948 in die USA ausgewandert. 1965 ehrte der Staat Israel Hermann Gräbe mit der höchsten Auszeichnung, die ein Nichtjude erhalten kann. Kurz danach erschien im SPIEGEL ein Artikel, der Gräbe als Lügner darstellte und bewirkte, dass er in Deutschland fortan als unglaubwürdig galt.

Nach der Vorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Regisseur.

Kartenvorverkauf: Marien-Apotheke, Jünkerath 06597/2270 Schuhhaus Dederichs Kronenburg 06557/93083 Kartenreservierungen unter 06557/9207-0 8 € (AK 10 €)

Kulturkreis Obere Kyll e.V., Kölner Straße 48, 54584 Jünkerath

www.kulturkreis-oberekyll.de

 

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