Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember: „Positiv zusammen leben“

Carmen Frantzen ist neue Fachkraft für sexuelle Gesundheit im Kreis-Gesundheitsamt

Carmen Frantzen ist Fachkraft für sexuelle Gesundheit und berät beim Kreis-Gesundheitsamt unter anderem zu Fragen rund um die Immunschwächekrankheit AIDS. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung Euskirchen
Carmen Frantzen ist Fachkraft für sexuelle Gesundheit und berät beim Kreis-Gesundheitsamt unter anderem zu Fragen rund um die Immunschwächekrankheit AIDS. Foto: W. Andres / Kreisverwaltung Euskirchen

Kreis Euskirchen – Der Welt-AIDS-Tag will Solidarität mit Menschen mit HIV-Infektion und AIDS-Krankheit fördern und Diskriminierung entgegenwirken. Er erinnert an die Menschen, die an den Folgen der Infektion verstorben sind und ruft dazu auf, weltweit Zugang für alle zu Prävention und Versorgung zu schaffen.

War eine HIV-Infektion vor 30 Jahren zumeist tödlich, kann man heute mit Medikamenten verhindern, dass AIDS ausbricht, wie es aus dem Gesundheitsamt Kreis Euskirchen heißt. Unter ärztlicher Behandlung könne man mit HIV heute lange und gut leben.

Im Jahr 2016 gab es deutschlandweit etwa 3100 Neuinfizierte, davon waren rund 80 Prozent Männer. Etwa 150 bis 200 der in 2016 Neuinfizierten leben im Köln-Bonner-Raum.  Seit Jahren jedoch stagniert die Anzahl der neu von HIV betroffenen Menschen in Deutschland auf einem hohen Niveau, eher ist eine leicht steigende Tendenz zu erkennen.

Daher haben die Vereinten Nationen mit ihren „90-90-90-Zielen“ den Vorsatz definiert, dass bis 2020 90 Prozent der HIV-Infizierten wissen, dass sie infiziert sind, 90 Prozent von diesen eine HIV-Behandlung aufgenommen haben und bei 90 Prozent der Behandelten das HI-Virus im Blut nicht mehr nachweisbar ist.

Noch immer leben laut Statistik in Deutschland über 12.000 Menschen mit HIV und wissen nichts von ihrer Infektion – ob aus Angst  vor dem positiven Ergebnis oder aus  Angst vor Ausgrenzung als HIV-Positiver. In dieser Phase können sie leicht andere Menschen anstecken – oder aus der Infektion wird die Krankheit  AIDS. So ergeht es weiterhin rund tausend Menschen in Deutschland jährlich.

Um diese Menschen zu erreichen, hat der Kreis Euskirchen eine Fachkraft zur Beratung von Menschen mit riskanten Sexualverhalten eingestellt.  Neben diesen Beratungen und Testsprechstunden werden  Fragen rund um das Thema „sexuelle Gesundheit“ von ihr beantwortet.

„Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da wir über alle Mittel verfügen, um HIV einzudämmen:  sehr wirksame HIV-Medikamente, ein leistungsfähiges Gesundheitssystem sowie gute und leicht erreichbare soziale Unterstützungsangebote“, sagt Christian Ramolla, einer der Ärzte im Kreis-Gesundheitsamt.

Im Gesundheitsamt können Interessierte anonym und kostenlos eine Beratung zu sexuell übertragbaren Infektionen und einen HIV-Test ausführen lassen. Um das Beratungsangebot noch bekannter zu machen, startet der Kreis Euskirchen zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember eine Bierdeckelaktion.

Ansprechpartner für einen Termin ist:

Carmen Frantzen, Fachkraft für sexuelle Gesundheit, Telefon 0 22 51/15 8 27, E-Mail: carmen.frantzen@kreis-euskirchen.de; Sprechzeiten:  Mo.-Do. von 7 Uhr bis 12 Uhr sowie jeden ersten Mittwoch im Monat von 15 Uhr bis18 Uhr

(epa)

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