Riemer und Geschwind spielen Veedels-Kinderkonzerte für die Philharmonie Köln

Mit einer „imaginären Wetterreise“ versuchen die beiden Profimusiker, junge Leute an die Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz heranzuführen – Für den Sommer ist eine Hauskonzert-Tournee auf Falträdern geplant

Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind werden in Köln gleich sechs PhilharmonieVeedels-Konzerte für Kinder geben. Für den Sommer ist eine Tournee auf Falträdern geplant. Bild: Christina Czybik
Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind werden in Köln gleich sechs PhilharmonieVeedels-Konzerte für Kinder geben. Für den Sommer ist eine Tournee auf Falträdern geplant. Bild: Christina Czybik

Kall/Köln – Derzeit wird in Kall bereits fleißig geprobt. Denn im Frühjahr treten eine der wenigen professionellen Jazztrompeterinnen, Susanne Riemer, und der Kaller Gitarrist und Bassist Wilhelm Geschwind eine ganz besondere Herausforderung an. Die Philharmonie Köln hat die beiden für gleich sechs Kinderkonzerte gebucht. Musik hören und genießen steht dabei im Mittelpunkt der PhilharmonieVeedel-Konzerte, die im Veedel einen direkten Kontakt zu den Musikern ermöglichen sollen.

Bei den PhilharmonieVeedel-Konzerten ist für jeden Geschmack etwas dabei: königlich barocke Klänge, sehnsuchtsvolle Musik aus fernen Ländern und aufregende Ensemblemusik von heute. Insgesamt 67 Konzerte locken in dieser Saison in die Bürgerzentren Chorweiler und Nippes, das Bürgerhaus Kalk, den Porzer Engelshof und Eltzhof sowie in die Comedia in der Südstadt.

Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind, die bei ihrem Auftritt von Eckhard Radmacher am Klavier und Johannes Zink an der Gitarre verstärkt werden, wollen Kinder ab drei Jahre an den Jazz heranführen. Dafür hat sich Susanne Riemer eine kleine Rahmengeschichte einfallen lassen. „An einem superheißen Sommertag erleben zwei Mädchen mit ihrer Mutter alle denkbaren Arten von Wetter“, berichtet sie. Die imaginäre »Wetter-Reise« beginne mit dem Jazz-Klassiker »Summertime« in New Orleans, der Stadt, in der es immer schwül und heiß sei. Weiter gehe es ins neblige London. Stets mit den passenden Songs, versteht sich. Natürlich darf auch ein Gewitter nicht fehlen und der anschließende Gewitterregen mit dem Klassiker „Raindrops are falling on my head“. Darüber hinaus steuert Riemer auch eigene Kompositionen zum Konzert bei, etwa die Stücke „Der Mond passt auf“ oder „Das Regenbogenlied“.

„Wir möchten den Kindern nahebringen, wie man mit Musik bestimmte Wetterlagen und die dazu passenden emotionalen Empfindungen ausdrücken kann“, so Wilhelm Geschwind. „Und natürlich dürfen die Kleinen mitmachen und uns mit passenden Wettergeräuschen begleiten.“

Bis vor ein paar Tagen tourten Riemer & Geschwind noch als Duo „Ein Herz für Ohren“ durch die Region. Markenzeichen der beiden ist, dass ihr zweiköpfiger Auftritt eher so klingt, als seien mindestens vier Leute auf der Bühne. Susanne Riemer spielt nicht nur wunderbar Trompete, sondern verfügt auch über ein breites Gesangsspektrum und bedient darüber hinaus einige Perkussionsinstrumente. Wilhelm Geschwind, der sich als exzellenter Studiomusiker und Begleiter großer Stars einen Namen gemacht hat, scheint bei seinen Auftritten eine Gitarre und einen Bass gleichzeitig zu bedienen und bildet dazu noch mit den Füßen seine eigene Rhythmusgruppe.

Hier finden Sie ein Beispiel für eine der ungewöhnlichen Kompositionen von Susanne Riemer mit dem Titel: „A kleen Ledche vum Jlöck“:

Gemeinsam haben die beiden Musiker nach Jahren im Jazz-, Pop- und Rockgeschäft zu einer neuen musikalischen Form gefunden, die jenseits aller „Fusion“-Experimente und neuarrangierten Standards geradezu streng und von klassischer Komplexität erscheint und die dabei dennoch oder gerade deshalb virtuose Leichtigkeit atmet, einen Groove zum Mitwippen besitzt und einen geradezu perlenden und frischen Sound bietet. Die Stücke aus der Feder von Susanne Riemer werden von Wilhelm Geschwind liebevoll arrangiert und wirken bis in die feinsten Strukturen ausgeklügelt.

„Derzeit müssen wir allerdings eine kleine Pause einlegen“, berichten die beiden. Zurzeit stehen Riemer und Geschwind nämlich im Gürzenich und bei anderen karnevalistischen Großveranstaltungen in Köln unter Vertrag. Bis Rosenmontag sind die Orchestergräben bei den jecken Prunksitzungen bekanntlich gespickt mit exzellenten Musikern aus nah und fern, die das Narrenschiff auf Kurs halten. Abseits der großen Karnevalssäle haben Riemer und Geschwind übrigens ihren eigenen Zugang zu Willi Ostermann gefunden.

Hier finden Sie Ostermanns bekanntes Lied „Heimweh no Kölle“ in einer ungewohnten, quasi karnevalsfernen Interpretation: 

https://soundcloud.com/trompifantus/heimweh-no-kolle

Nach Karneval aber werden die eigenen Projekte wieder vorangetrieben. „Für den Sommer planen wir ein ganz neues Konzertformat“, verrät Wilhelm Geschwind. „Wir wollen mit zwei Bromptonrädern – das sind kleine Falträder aus London – auf Tournee gehen und dabei sämtliches Equipment auf den Rädern mit uns führen.“ So wollen die beiden mit Bass, Trompete und Verstärkeranlage quer durch die Region von Hauskonzert zu Hauskonzert radeln. Wer die beiden zu einem dieser Konzerte einladen und für eine Nacht beherbergen möchte, kann sich gern direkt an Susanne Riemer wenden. Auf ihrer Homepage gibt es auch noch mehr Musik zum Anhören. Die Termine für die sechs PhilharmonieVeedels-Konzerte findet man hier.

www.jazz-trompeterin.de

Eifeler Presse Agentur/epa

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