„Radio Grenzenlos“ geht auf Sendung

Eifeler Radiotage im November 2019 im klassischen UKW-Radio auf der Frequenz 95.5 MHz

Christian Milling, hier mit Susan Zare, ist Initiator der „Eifeler Radiotage“. Foto: privat
Christian Milling, hier mit Susan Zare, ist Initiator der „Eifeler Radiotage“. Foto: privat

Kall-Urft – Die „Eifeler Radiotage“ gehen am Wochenende 9. und 10. November wieder auf Sendung. Radioenthusiasten aus ganz Deutschland wollen dazu ein historisches, unterirdisches „Bunkerstudio“ in Kall-Urft wieder in Betrieb nehmen. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs sollte von dort im Ernstfall die Bevölkerung per Radio informiert werden. Glücklicherweise kam es nicht dazu – und das Studio im Stil der 1960er Jahre wurde nie genutzt.  Der 30. Jahrestag der Maueröffnung am 9. November erinnert an den Beginn des Zusammenwachsen Europas. Radiomacherinnen und Radiomacher wollen diesen Jahrestag mit einem eigenen Sonderprogramm feiern, das im Süden NRWs im klassischen UKW-Radio auf der Frequenz 95.5 MHz zu hören sein.

Das Team der „Eifeler Radiotage“ erweckte das Studio bereits im Juli zu neuem Leben. Geplant ist, fast zwei Tage durchgehend Live-Radio mit Musik sowie Interviews und Live-Berichten unter dem Titel „Radio Grenzenlos“ auszustrahlen. Sogar spät nachts soll live aus dem Bunker gesendet werden. Dazu haben sich Radiomacher und -macherinnen aus ganz Deutschland zusammengefunden, die üblicherweise für namhafte private und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten vor und hinter dem Mikrofon arbeiten oder gearbeitet haben. Mit dabei sind etwa Birgit Lechtermann, Dagmar Fulle und Werner Reinke sowie die Hörfunksprecher Jürgen Kolb und Volker-Andreas Thieme.

Die „Dokumentationsstätte ehemaliger Ausweichsitz der Landesregierung NRW“ (Am Gillesbach, 53925 Kall), in der sich das Sendestudio befindet, bietet auch an diesem Wochenende Führungen an. Interessenten sind eingeladen, den „Funkern“ über die Schulter zu schauen und die unterirdischen Räumlichkeiten zu besichtigen. Weitere Informationen Anmeldemöglichkeit für die Führungen und Radio-Livestream) im Internet über www.eifeler-radiotage.de oder die Facebookseite „Eifeler Radiotage“.

Der Sendestart von „Radio Grenzenlos“ ist am 9. November um 10 Uhr geplant, ausgestrahlt werden soll bis Sonntag, 10. November, 19 Uhr. Im Süden von NRW sollte „Radio Grenzenlos“ mit einem normalen UKW-(Auto)-Radio auf der Frequenz 95,5 MHz empfangen werden können, in weiten Teilen Europas kann man auch über Kurzwelle zuhören: 6030 kHz. Ferner wird das Programm als Livestream unter www.eifeler-radiotage.de angeboten.

Initiator der „Eifeler Radiotage“ ist Christian Milling, Sendetechniker und freier Journalist. Unterstützt wird das Projekt unter anderem durch die Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens. Das gesamte Team engagiert sich ehrenamtlich, die insgesamt rund 20 Personen kommen aus ganz Deutschland an diesem Wochenende nach Kall-Urft. Das gesamte Programm ist werbefrei.

Die Musik und Beiträge werden komplett von analogem Tonband gespielt. Zur Anfertigung der Bänder für die knapp 30 Stunden Radioprogramm waren weit über 100 Stunden für Kopieren, Schneiden und Beschriften der Bänder notwendig. Rund 35 Kilometer Tonband wurden bespielt. Der UKW-Sender, über den das Programm der „Eifeler Radiotage“ abgestrahlt wird, ist Baujahr 1955 und stammt aus der Pionierzeit des UKW Hörfunks, der 1949 erstmals auf Sendung ging. (epa)

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