Daniel Kehlmann liest in Bitburg

 Der vielfach preisgekrönte Autor will im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals aus seinem Roman „Tyll“ lesen

In seinem Roman „Tyll“ thematisiert Daniel Kehlmann die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges rund um das Schicksal von Tyll, einem Gaukler, der an die Figur des Till Eulenspiegel aus dem 14. Jahrhundert angelehnt ist. Foto: Beowulf Sheehan
In seinem Roman „Tyll“ thematisiert Daniel Kehlmann die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges rund um das Schicksal von Tyll, einem Gaukler, der an die Figur des Till Eulenspiegel aus dem 14. Jahrhundert angelehnt ist. Foto: Beowulf Sheehan

Bitburg – Zum dritten Mal soll der vielfach preisgekrönte Schriftsteller Daniel Kehlmann zu Gast beim Eifel-Literatur-Festival sein, und zwar am Freitag, 24. September, um 20 Uhr in der Stadthalle Bitburg. Der Autor von „Die Vermessung der Welt“, einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Romane der Nachkriegszeit, will diesmal aus seinem Roman „Tyll“ lesen. Auch dieses Werk landete kurz nach seiner Veröffentlichung 2017 ganz oben auf den Bestsellerlisten und wurde von der Kritik hoch gelobt. Wieder hat Daniel Kehlmann einen historischen Stoff zum Ausgangspunkt für eine Erzählung genommen, in der er die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion fantasievoll und kühn durcheinanderwirbelt.

Der Roman entwirft ein Panorama des Dreißigjährigen Krieges rund um das Schicksal von Tyll, einem Gaukler, der an die Figur des Till Eulenspiegel aus dem 14. Jahrhundert angelehnt ist. Der Sohn eines heilkundigen Müllers, der als Hexer hingerichtet wird, flieht aus seinem Dorf und schlägt sich mit Freundin Nele als Vogelfreier durchs Land. Er wird Hofnarr beim Exil-Königspaar Elizabeth und Friedrich von Böhmen, deren Krönung die Glaubenskriege auslöste. Aber er taucht in folgenden Episoden auch an anderen Orten und in verschiedenen Jahrzehnten an der Seite weiterer historischer oder erfundener Figuren auf. Er begegnet der Pest, erlebt Schlachten und wird verschüttet, doch er bleibt am Leben, weil er sich schlicht weigert zu sterben.

Daniel Kehlmann hat sich für das Buch intensiv mit der Geschichte des 17. Jahrhunderts befasst und sich insbesondere von den erschreckenden Gräueln des Dreißigjährigen Krieges herausgefordert gefühlt: „Die Opferzahlen bei der Zivilbevölkerung waren viel höher als im Zweiten Weltkrieg. Es war ein so vollkommener Zerfall von allem.“

Der Sinn für das Erzählen von Geschichten in den verschiedenen Medien der Kultur wie Kunst oder Literatur, Theater oder Film ist dem 1975 in München geborenen Daniel Kehlmann in die Wiege gelegt worden. Sein Vater ist der Regisseur Michael Kehlmann, seine Mutter die Schauspielerin Dagmar Mettler und sein Großvater war der expressionistische Schriftsteller Eduard Kehlmann aus Wien, der noch selbst Kontakt mit namhaften Autoren wie Joseph Roth hatte und die Familien-Bibliothek mit deren Büchern bestückte. Kehlmann hatte nie das Bedürfnis einen anderen Weg einzuschlagen. Nach Studium der Philosophie und Germanistik wurde er zum gefeierten Autor von Romanen wie: „Beerholms Vorstellung“ (1997), „Mahlers Zeit“ (1999), „Ich und Kaminski“ (2003), „Ruhm“ (2009), „F.“ (2013). Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, lebt in Berlin und auch in New York, wo er Gastdozent an der New York University ist und für das Theater schreibt.

Tickets sind  nur im Vorverkauf erhältlich, am einfachsten online unter www.eifel-literatur-festival.de, aber auch in über 700 Vorverkaufsstellen von Ticket Regional in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Luxemburg, Belgien und Frankreich. Eine telefonische Kartenbestellung ist möglich über Ticket Regional, Telefon 06 51/ 97 90 777 (in Luxemburg Telefon 20 30 10 11) oder beim Trierischen Volksfreund Telefon 06 51/ 71 99 996. (epa)

 

 

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