Pflanzen-Bestimmungskurs mit Dr. Karl-Heinz Linne von Berg

Naturschutz-Bildungshaus „Eifel-Ardennen-Region“ geht an den Start

Der Botaniker Dr. Karl-Heinz Linne von Berg, ehemals Dozent an der Universität zu Köln, leitet den Pflanzen-Bestimmungskurs. Bild: Nabear
Der Botaniker Dr. Karl-Heinz Linne von Berg, ehemals Dozent an der Universität zu Köln, leitet den Pflanzen-Bestimmungskurs. Bild: Nabear

Eifel – Das Naturschutz-Bildungshaus „Eifel-Ardennen-Region“ ist ein mitten im Nationalpark Eifel gelegener außerschulischer Lernort, der naturinteressierten Menschen Wissen und Erlebnis zur Natur und zum Naturschutz anbietet. Das Gebäude ist weit oben im Hang von Schleiden-Vogelsang gelegen mit spektakulärer Fernsicht über den Urftsee. Es wird von einer gemeinnützigen Genossenschaft getragen, die ab Mai dieses Jahres ein Veranstaltungsprogramm anbietet.
Mit dem Bestimmungskurs „Krautige Pflanzen“ – gemeint sind damit die Blütenpflanzen unserer heimischen Wiesen – geht das Naturschutz-Bildungshaus an den Start. Leiter des Kurses ist der Botaniker Dr. Karl-Heinz Linne von Berg, ehemals Dozent an der Universität zu Köln. Der Kurs richtet sich an interessierte Laien, aber auch an Lehrer, Studierende oder im Naturschutz tätige Menschen.
Dr. Karl-Heinz Linne von Berg: „An den Universitäten wurde in den letzten Jahrzehnten die Ausbildung in der Pflanzen- und Tierbestimmung, die bis in die 1980er Jahre Grundlage jedes Biologiestudiums war, stark reduziert und musste neueren Themen wie Molekularbiologie und Genetik weichen. Das Ergebnis: Nur noch wenige Absolventen können unsere Tier- und Pflanzenarten erkennen und bestimmen – und natürlich kann das Wissen dann auch nicht an Laien, d.h. in die Bevölkerung weitergegeben werden.“
Außerschulische bzw. außeruniversitäre Lernorte versuchen, diese Lücke zu füllen und Artenkenner auszubilden. Das Naturschutz-Bildungshaus reiht sich dort ein.
Im Vergleich zu früher haben sich die Methoden der Bestimmung jedoch geändert. Neben den immer noch wertvollen wissenschaftlichen und populären Bestimmungsbüchern gibt es heute z.B. Bestimmungsapps für Handys, die schnell und mühelos einen Artnamen ermitteln können. Doch was, wenn die App nur eine 60 oder 40%ige Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit der Bestimmung ausweist? Dann muss der Anwender oder die Anwenderin entscheiden, um welche Art es sich handelt – und das geht nur mit den entsprechenden Kenntnissen. Gen-analytische Verfahren kommen auch heute nur ausnahmsweise zur Anwendung und eignen sich nicht für einen Bestimmung im Feld. Sie sind eher Wissenschaftlern vorbehalten, die über ein entsprechendes Labor verfügen.
Der Bestimmungskurs im Naturschutz-Bildungshaus beginnt mit einem zweitägigen Grundlagenkurs. Neben den Methoden zur Bestimmung von Pflanzen werden hier viele weitere Aspekte behandelt: Ökologische Zeigerwerte, Methoden der Vegetationsaufnahme, Analyse des Baus von Blüten und Blütenständen, Zeigerpflanzen, evolutionäre Aspekte und andere. Die Absolvierung der beiden Grundkurse ist Voraussetzung für die Teilnahme an den verbleibenden 6 Kurseinheiten. Letztere bauen nicht aufeinander auf, sondern behandeln jeweils zwei bis drei Pflanzenfamilien, so dass die Teilnehmer anschließend die 13 häufigsten Pflanzenfamilien erkennen und Pflanzen daraus bestimmen können. Am Ende wird eine Bescheinigung über alle Kurseinheiten ausgestellt. Die Aufbaueinheiten müssen nicht als Block gebucht werden. Sie können einzeln und auch in verschiedenen Jahren absolviert werden. (epa)
Preis pro Kurseinheit: 15 Euro. Ein Kurs findet ab 10 Teilnehmern statt. Anmeldungen und Anfragen sind ab sofort unter anfrage@nabear.de möglich. Weitere Informationen unter www.nabear.de

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