Projekt „WILDE VIELFALT im Museum“ fährt die Ernte ein

Umweltbildungsprojekt erhält seltene Wildpflanzen der Eifel – Holger Glück, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Fördervereins LVR-Freilichtmuseum Kommern und Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen: „Wir freuen uns, dass unser Förderverein auch bei der praktischen Umsetzung unterstützen kann“

Freuten sich über eine reiche Ernte an Projektergebnissen (v.l.n.r.): Thomas Muchow, Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Holger Glück, stv. Vorstandsvorsitzender Förderverein Rheinisches Freilichtmuseum, Karsten Möhring, Vorstandsvorsitzender Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Bernhard Conzen, Vorstandsvorsitzender Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, ehem. Vorstandsmitglied Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Dr. Carsten Vorwig, Leiter LVR-Freilichtmuseum Kommern. Bild: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Freuten sich über eine reiche Ernte an Projektergebnissen (v.l.n.r.): Thomas Muchow, Geschäftsführer Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Holger Glück, stv. Vorstandsvorsitzender Förderverein Rheinisches Freilichtmuseum, Karsten Möhring, Vorstandsvorsitzender Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Bernhard Conzen, Vorstandsvorsitzender Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, ehem. Vorstandsmitglied Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Dr. Carsten Vorwig, Leiter LVR-Freilichtmuseum Kommern. Bild: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Kommern – Noch sind es einige Tage bis zum Erntedankfest, doch schon jetzt gibt es in Kommern Anlass für eine Erntebilanz der besonderen Art: Das dreijährige Wildkräuter-Projekt „WILDE VIELFALT im Museum“ nähert sich seiner Zielgeraden und so ist es nun an der Zeit, die Erträge der Projektarbeit in Augenschein zu nehmen. Und diese Ergebnisse geben durchaus Grund zum Feiern –nicht nur, weil das Projekt gerade von der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen als „Hervorragendes Beispiel der UN-Dekade“ ausgewählt wurde:

„Das Projekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft in Kooperation mit dem LVR-Freilichtmuseum Kommern konnte – dank der Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, der Deutschen Postcode Lotterie und des Fördervereins des Freilichtmuseums – insgesamt 71 seltene Wildkräuterarten der Äcker und Dörfer im Museum erhalten“, fasste Bernhard Conzen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Projekterfolge zusammen. Heutzutage lassen sich diese Arten kaum noch finden. Denn während 26 typische Arten der Äcker und Dörfer sich in ihrer Gefährdungssituation in ganz NRW innerhalb der letzten zehn Jahre verbessert haben, haben sich gleichzeitig 40 dieser Arten verschlechtert. „Eine Erhaltung unserer regionalen Vielfalt an Wildkräutern ist daher nur dauerhaft möglich, wenn viele sich gemeinsam mit ihren jeweiligen Möglichkeiten dafür einsetzen“, stellt Dr. Carsten Vorwig, Leiter des LVR-Freilichtmuseums Kommern, fest. „Dies hat sich in den letzten beiden Projektjahren eindrucksvoll gezeigt, was uns mit Stolz erfüllt. Auch Dank der tatkräftigen Unterstützung der ehrenamtlichen Wildkrautpatinnen und -paten zusammen mit Museum und Förderverein wurde das Projekt ein Erfolg.“

Schön und giftig: Die Korn-Rade (Agrostemma githago). Bild: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Schön und giftig: Die Korn-Rade (Agrostemma githago). Bild: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Dank dieses vereinten Einsatzes zahlreicher Aktiver im Projekt „WILDE VIELFALT im Museum“ sind nun viele seltene Arten im Freilichtmuseum Kommern wieder zu entdecken. Darunter sind Heilpflanzen wie die Echte Katzenminze, die früher oft an Wegrändern in Dörfern anzutreffen war, oder die purpurn blühende Kornrade, eine wunderschöne, wenn auch sehr giftige Ackerwildkrautart. Ein bemerkenswerter Erfolg konnte gerade bei dieser Art verzeichnet werden, wie Thomas Muchow, Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, berichtet: „Zu Beginn des Projektes galt die Kornrade in NRW als ausgestorben. In der neuen Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten wird sie dagegen nur noch als stark gefährdet geführt.“

Die wichtige Rolle der Landwirtinnen und Landwirte im und außerhalb des Museums für die Förderung seltener Wildkräuter betonte Bernhard Conzen: „Als aktiver Landwirt kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Zunächst war mir der Gedanke, »Unkräuter« auf Äckern zu fördern, nicht ganz geheuer. Aber Unkraut ist nicht gleich Unkraut und Acker ist nicht gleich Acker: In Schutzprojekten werden keine Problemunkräuter erhalten, sondern konkurrenzschwache Arten wie Sand-Mohn und Rittersporn.“

Welche Möglichkeiten zum Schutz – und auch zum Genuss – seltener Wildkräuter sich jedem Interessierten bieten, beleuchtete Karsten Möring, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW: „Allein die Angebote hier im Museum sind so zahlreich, dass man dieses sicher mehr als einmal besuchen sollte, um alle zu entdecken.“

Holger Glück, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Rheinisches Freilichtmuseum Kommern und Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen, schloss sich der Einladung zum Entdecken des Projektes an und ergänzte: „Wir freuen uns, dass unser Förderverein nicht nur als Förderer des Projektes aktiv werden, sondern auch bei der praktischen Umsetzung unterstützen kann. Neben dem Engagement unserer Mitglieder als Wildkräuterpatinnen ist auch unser Tante-Emma-Laden zum Dreh- und Angelpunkt der Entdeckungsreise für Grundschulkinder geworden: Hier wartet auf die Entdeckerinnen und Entdecker die ersehnte Belohnung, wenn alle Rätsel gelöst sind.“

Katja Diemer, Head of Charities der Postcode Lotterie DT gGmbH, ergänzte: „Als Soziallotterie, die sich für Mensch und Natur stark macht, spüren wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt des Artenreichtums.“ Das Projekt läuft noch bis April 2023 – es gibt also noch zahlreiche Gelegenheiten, die „WILDE VIELFALT im Museum“ selbst bei einem Ausflug zu entdecken. Aktuelle Informationen und Termine unter: www.rheinische-kulturlandschaft.de/wilde-vielfalt (eB/epa)

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