Schwalben machen sich abreisefertig

Mehlschwalben sammeln sich vor ihrer Abreise in den Süden auf Stromleitungen und alten Hausantennen – NABU: „Entfernen von Schwalbennestern ist eine Straftat“

Die Schwalben versammeln sich vor ihrer Abreise tagelang auf Strommasten und Antennen. Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Die Schwalben versammeln sich vor ihrer Abreise tagelang auf Strommasten und Antennen. Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Nordeifel – Viele Menschen, die Schwalben an ihrem Haus (Dachvorsprung oder Viehstall) beherbergen werden von Wehmut befallen, wenn sich die flinken Flugkünstler  im Herbst auf den Weg nach Afrika in ihre Winterquartiere machen. In den letzten Wochen vor Beginn ihrer großen Reise kann man Scharen von Mehlschwalben am Himmel beobachten. Schon früh am Morgen und noch spät am Abend fliegen die jungen Mehlschwalben ihre Nester an, wo sie das Licht der Welt erblickten. Sie prägen sich dabei ihre Niststandorte ein, was eine wichtige Überlebungsstrategie für Schwalben ist, denn es gibt immer weniger geeignete Brutplätze.

Gleichzeitig finden die Vögel wegen der zunehmenden Versiegelung der Böden immer schwerer Material für den Nestbau. Das hat zur Folge dass die Anzahl der Schwalben, so wie die vieler anderer Vögel stark rückläufig ist.

Die Mehlschwalben sammeln sich in den Wochen vor ihrer Abreise in den Süden auf Stromleitungen und alten Hausantennen und bereiten sich auf den langen Flug vor. Sie putzen ausgiebig ihr Gefieder und füllen ihre Energiereserven auf, indem sie den ganzen Tag über Insekten fangen. So legen sie sich ein Fettpolster an, welches sie während des anstrengenden Fluges über das Mittelmeer und über die Sahara als Energie-Reservoir nutzen.

Schwalben sind wahre Flugkünstler. Die Schwalben versammeln sich vor ihrer Abreise tagelang auf Strommasten und Antennen. Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Schwalben sind wahre Flugkünstler. Die Schwalben versammeln sich vor ihrer Abreise tagelang auf Strommasten und Antennen. Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Den Herbstzug eröffnen die Mauersegler. Sie haben uns in diesem Jahr bereits Ende Juli, auf den Tag genau am 30. Juli verlassen. Die Mehlschwalben beginnen ihre Reise ab Ende August bzw. Anfang September. Sie sammeln sich zunächst bis Ende September im Süden Deutschlands, um dann die lange Reise nach Afrika anzutreten. Auch wenn die Rauchschwalben meist etwas früher ihre Brut beendet haben, bleiben sie etwas länger bei uns. Der Großteil von ihnen zieht zwischen Mitte September und Mitte Oktober in den Süden. Ende Januar machen sie sich wieder auf den Rückweg in ihre Brutgebiete bei uns und erreichen ihre Nester frühestens Ende März.

Der NABU Kreis Euskirchen macht darauf aufmerksam, dass das illegale Entfernen von Schwalbennestern eine Straftat darstellt und mit hohen Bußgeldern geahndet wird. „Bitte belassen Sie die verlassenen Schwalbennester an Hauswänden, Ställen und Carports. Entfernen sie diese nicht! Der Grund: Die Schwalben beziehen sie im nächsten Jahr erneut“, so der NABU. (epa)

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