Von Bach bis Bon Jovi

Musikschule Euskirchen präsentierte im Stadttheater einen Querschnitt der Arbeit – Karl-Heinz Daniel, Stiftungsvorstand der KSK, übergab zwei Nachwuchspreise – Alles beginnt mit der Musikalischen Früherziehung

Karl-Heinz Daniel (rechts), (Vorstand beider KSK-Stiftungen) überreichte an die Querflötistin Polina Starytska (2.v.r) und die Sängerin Loubna Alabddallah die Nachwuchspreise der KSK. Links im Bild: Musikschulleiter Cristian Wolf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Karl-Heinz Daniel (rechts), (Vorstand beider KSK-Stiftungen) überreichte an die Querflötistin Polina Starytska (2.v.r) und die Sängerin Loubna Alabddallah die Nachwuchspreise der KSK. Links im Bild: Musikschulleiter Christian Wolf. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Es muss nicht immer die Philharmonie in Köln, die Tonhalle in Düsseldorf oder die Beethovenhalle sein, auch im Kreis Euskirchen gibt es ein tolles kulturelles Angebot, und es ist einfach klasse, was die Musikschule da wieder einmal auf die Beine gestellt hat“, fand der Vorstandsvorsitzende beider Stiftungen der Kreissparkasse Euskirchen, Karl-Heinz Daniel, lobende und von Applaus begleitete Worte über das diesjährige Sommerkonzert der Musikschule Euskirchen im Stadttheater der Kreisstadt.

Die Blechbläser unter der Leitung von Bernhard Wachsmann eröffneten das Sommerkonzert. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Die Blechbläser unter der Leitung von Bernhard Wachsmann eröffneten das Sommerkonzert. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Der Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ werde schon seit vielen Jahren von der Sparkassengruppe unterstützt. „Das machen wir gerne“, betonte Daniel, der an diesem Nachmittag noch zwei besondere Nachwuchspreise der Kreissparkasse zu übergeben hatte. Ausgezeichnet wurden Loubna Alabddallah aus der Sparte Popgesang. Die junge Frau hatte sich kurz zuvor mit dem Whitney-Houston-Klassiker „I will allways love you“ in die Herzen des Publikums gesungen. Aufmerksam geworden war Christian Wolf, der Leiter Musikschule Euskirchen, auf die gebürtige Syrerin Alabddallah während des Musicalprojekt „Home?!“ im Jahr 2017, einem von der KSK unterstützten Gemeinschaftsprojekt von Emil-Fischer-Gymnasium, Musikschule und Gesamtschule Euskirchen.

Beim Bundewettbewerb dabei

Die zehnjährige Pianistin Saulé de Paul begeisterte durch ihr temperamentvolles Spiel. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Die zehnjährige Pianistin Saulé de Paul begeisterte durch ihr temperamentvolles Spiel. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Ebenfalls eine Auszeichnung erhielt die Querflötistin Polina Starytska. Diese hatte dem Publikum mit dem Satz „Pan et les oiseaux“ aus Jules Mouquets „La flute de pan“ gezeigt, dass sie bereits über ein brillantes Querflötenspiel verfügt, welches die Leichtigkeit und Komplexität von Mouquets Werk, das von Spätromantik und Impressionismus gleichermaßen beeinflusst ist, professionell umzusetzen versteht. Beide Musikerinnen waren beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich, und Polina Starytska durfte jetzt auch am Bundeswettbewerb teilnehmen.

Hat sich ganz dem Akkordeon verschrieben: Yehor Zakharchuck. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Hat sich ganz dem Akkordeon verschrieben: Yehor Zakharchuck. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Eröffnet worden war das Sommerkonzert von den Blechbläsern unter der Leitung von Bernhard Wachsmann, die vor allem mit ihrem Arrangement des Comedian-Harmonists-Klassiker „Mein kleiner grüner Kaktus“ durch Witz und Charme überzeugten.

Doch bevor es Preise gibt und man einmal selbst als Musikerin oder Musiker auf der Bühne steht und an Wettbewerben teilnehmen darf, fängt man klein an. Musikschulleiter Christian Wolf verwies auf die wichtige erste Station in fast jedem Musikerleben, nämlich die Musikalische Früherziehung, in der quasi der Grundstein für die weitere Ausbildung gelegt wird. Galina Belan und Sonja Sommer gewährten einen kleinen Einblick in ihre Arbeit und brachten dazu über 20 Kinder auf die Bühne, die trommelnd und singend vor allem eines zeigten: Spaß an der Musik.

Mit der Tarantella in a-Moll von Albert Pieczonka setzte die erst zehnjährige Pianistin Saulé de Paul aus der Klasse von Larisa Beletskaya das Publikum in Erstaunen. Souverän und anmutig hauchte sie dem schwungvollen süditalienischen Volkstanz Leben ein und ließ dabei vergessen, dass das Stück eigentlich von einem Ostpreußen komponiert worden war. Ebenfalls für Begeisterung sorgte Yehor Zakharchuk. Der junge Mann aus der Klasse von Antonello Simone brillierte auf dem Akkordeon mit dem Stück Luci Ombre von Paolo Pizzigoni.

„Living on a Prayer“

Loubna Alabddallah sang sich mit „I will allways love you“ in die Herzen des Publikums. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Loubna Alabddallah sang sich mit „I will allways love you“ in die Herzen des Publikums. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Mit dem Concerto in d-Moll (BWV 596) von Johann Sebastian Bach hatte das Blockflötenensemble „ad libitum“, bestehend aus sieben Musikerinnen unter der Leitung von Sonja Sommer, Bachs Orgelwerk für Blockflöten arrangiert. Vor allem die tiefe Bassflöte sorgte für einen harmonischen und ausgewogenen Klang, so dass das Ensemble fast selbst wie eine Orgel klang.

Gleich neun Cellisten brachte das Celloensemble unter der Leitung von Edward John Semon auf die Bühne. Die Damen und Herren überzeugten mit einer bunten Mischung aus Klassik, Kirchenlied und Rock. Neben der Triosonate op. 2 Nr.8 Allegro von Georg Friedrich Händel und dem Kirchenklassiker Amazing Grace sorgte vor allem das mitreißende Arrangement von „Living on a Prayer“ (Bon Jovi) für Furore.

Querflötistin Polina Starytska entlockte ihrem Instrument traumhaft impressionistische Arpeggios. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Querflötistin Polina Starytska entlockte ihrem Instrument traumhaft impressionistische Arpeggios. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

 

Den Abschluss des Sommerkonzerts gestaltete das Jugendorchester der Musikschule Euskirchen unter der Leitung von Professor Klaus Heiwolt. Hier zeigte die Musikschule, dass sie nicht nur begnadete junge Solistinnen und Solisten aufzuweisen hat, sondern dass diese auch in der Lage sind, gemeinsam zu musizieren. Da an guten Solisten offensichtlich kein Mangel herrschte, erlaubte man sich den Luxus, jeden der drei Sätze des Concerto Nr. 6 (RV 356) für Violine und Orchester von Antonio Vivaldi mit einem anderen Soloviolinisten zu besetzen, nämlich der Reihenfolge nach mit Sara Varjassiova, Claus-Anton Hermann und Chaima Zeghlache.

Gleich neun Celistinnen und Cellisten spielten Arrangements von Edward John Semon. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Gleich neun Celistinnen und Cellisten spielten Arrangements von Edward John Semon. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Beim Abschlussstück von Georg Phillip Telemann (Konzert TWV 52) wurde das Jugendorchester noch von der Blockflötistin Emma Sieberhagen und der Querflötistin Polina Starytska verstärkt. Anschließen erhielten alle Musikerinnen und Musiker nicht nur großen Applaus vom Publikum, das trotz des heißen Sommertags zahlreich erschienen war, sondern auch für ihre gelungenen Darbietungen eine rote Rose überreicht.

Eifeler Presse Agentur/epa

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