1700 begeisterte Besucherinnen und Besucher – Ein Wiedersehen mit Schlagerkönig Peter Orloff – Furiose Abba-Show – Vier Schecks über jeweils 50.000 Euro an die DKMS und die Förderkreise der Unikliniken Köln, Bonn und Aachen übergeben

Kall – Bürgermeister Hermann-Josef Esser machte auf der Bühne den ultimativen Stimmungstest, indem er den Menschen vor der Bühne lautstark zurief „Seid ihr alle gut drauf?“ Und gut 1700 Besucher der 25. Eifeler Oldienacht antworteten Esser mit einem klaren und ebenso lautstarken „Jaaah“. Wenige Minuten zuvor hatten die Oldie-Fans miterlebt, wie die Hilfsgruppe Eifel vier Spendenschecks über je 50.000 Euro an die Deutsche Knochenmark Spenderdatei, sowie an die Förderkreise für krebskranke Kinder an den Unikliniken Bonn, Aachen und Köln übergeben hatte. Die Übergabe der Spenden war nur einer der Höhepunkte der Oldienacht, die seit drei Jahren auf dem Gelände der Papstar GmbH über die Bühne geht.

Landrat Markus Ramers, der Schirmherr der Jubiläums-Oldienacht, bedankte sich bei der Hilfsgruppe Eifel für deren mehr als 30-jährigen Einsatz im Kampf gegen die Leukämie und der Firma Papstar und allen Sponsoren und Helfern, die die Oldienacht möglich gemacht hatten. Ramers rief das Publikum dazu auf, die Hilfsgruppe zu unterstützen. Auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser würdigte die Arbeit der Kaller Kinderkrebshilfe und verlieh dem Vorsitzenden Willi Greuel den Titel „Mister Hilfsgruppe Eifel“.
Mit vielen Helfern hatte die Hilfsgruppe den großen Personal-Parkplatz über eine Woche hinweg in ein großes Festival-Gelände verwandelt, wo dann samstags um 17 Uhr der Startschuss zur Jubiläums-Oldienacht fiel, die von Klaus Flieger moderiert wurde. Flieger war einst Gründer der legendären Wuppertaler Band „Flieger“ gewesen, die bei vielen Hilfsgruppen-Oldienächten dabei waren.

Willi Greuel, Chef der Hilfsgruppe Eifel, und dessen Stellvertreter Helmut Lanio hatten es wieder geschafft, dem Publikum eine bunte Mischung mit Schlager, Rock und Pop anbieten zu können. Echte Legenden der 60er oder 70er Jahre, wie sie in den Anfangsjahren der Oldienächte präsentiert werden konnten, gibt es kaum noch, so dass die Hilfsgruppe auf Coverbands zurückgreift, die oft besser als die Originale sind, wie Willi Greuel urteilte.
Mit der Schlager-Legende Peter Orloff hatte Helmut Lanio jedoch noch einen der bekanntesten und erfolgreichsten Interpreten und Schlager-Texter für die Jubiläumsauflage buchen können. Der inzwischen 81-jährige König der Hitparade präsentierte in Kall seine Super-Hits wie „Immer, wenn ich Josy seh“, „Cora, komm nach Haus“, „Ich liebe dich“, „Monika“ und der Megahit „Königin der Nacht“, mit denen er zu einer Zeit Erfolge feierte, in der viele Festivalbesucher noch gar nicht geboren waren. Das fortgeschrittene Alter sah man dem Sänger, der in schneeweißem Anzug die Bühne erklomm, keineswegs an. „Jeden Morgen 81 Liegestützen – eine für jedes Lebensjahr“, verriet er in Kall seine Fitness.

Die Abba-Coverband „Swede Sensation“ aus Berlin entführte das Publikum in den 70er- und 80er-Jahre Disco-Glitzer von Abba. Die vier Solisten, die schon mehr als eine Million ABBA-Fans weltweit begeistert haben, brachten die größten ABBA-Hits aller Zeiten, wie „Waterloo“, „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „Money, Money, Money“ oder „The winner takes it all“ zu Gehör. Ihre hautengen Glitzerkostüme und die atemberaubenden Plateauschuh der Sängerinnen Sara und Saskia komplettierten deren furiosen Auftritt.
Auf vielfachen Wunsch der Oldiefans hatte die Hilfsgruppe Eifel die Rolling-Stones-Coverband „Voodoo Lounge“ ins Programm aufgenommen. Die Band hat das Eifeler Publikum schon bei vorherigen Oldienächten begeistert. Und auch dieses Mal heizten die Mick-Jagger-Kopie Bobby Ballasch und Co-Frontmann David Rebel (Kopie von Keith Richards) mit Stones-Songs und eigenen Stücken dem Publikum ordentlich ein.

Das Gefühl, dass BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken selbst auf der Bühne stehe, hatte man beim Auftritt der BAP-Coverband „MAM“, die eine Show mit den BAP-Hits der 80er und 90er Jahre präsentierte. Bei den Songs „Frau, ich freu mich“, „Do kanns zaubere“, „Kristallnaach“ oder „Verdamp lang her“ bewiesen die BAP-Fans Textsicherheit. „MAM“ hat sich mittlerweile in der ersten Liga der Tribute-Szene etabliert.
Mit der Band „Rock on Wood“ um den Ex-Höhner-Musiker Pete Bauchwitz erlebte das Publikum eine lokale Formation, die ausschließlich eigene Stücke zu Gehör brachte. Mit dabei Songwriter Oliver Kerk, Gitarrist Hermann Heuser, Bassist Sascha Mandelkow und Drummer Jochen Fink.

Den Schluss machte die Formation „The Stars of Rock“ mit dem Mechernicher Gitarristen Reiner Peters, der einst in Diensten der Bundeswehr Big Band gestanden hat. Die Band brachte große Hits von Rockbands wie „Queen“, „Led Zeppelin“, „Pink Floyd“, „AC/DC“, „Aerosmith“, „Bon Jovi“, „Bryan Adams“ oder „Deep Purple“ auf die Bühne, die sie erst nach Mitternacht und nach mehreren Zugaben verließ. In den Umbaupausen hatten die Band „De Schlingele“ und das Duo „Different Strings“ auf einer Nebenbühne das Publikum unterhalten. (Reiner Züll/epa)