415 Vogelfreunde aus dem Kreis zählten 2314 Spatzen

Kohlmeise war bundesweit der häufigste Wintervogel, im Kreis Euskirchen konnte der Haussperling seinen ersten Platz aber verteidigen

Der NABU hatte für die zählenden Vogelfreunde auch Zählhilfen im Angebot, die eine Bestimmung der Tiere erleichtereten. Symbolbild: Anette Wo
Der NABU hatte für die zählenden Vogelfreunde auch Zählhilfen im Angebot, die eine Bestimmung der Tiere erleichtereten. Symbolbild: Anette Wolff/NABU

Kreis Euskirchen/Deutschland – Zur „Stunde der Wintervögel“ zählten in diesem Jahr deutschlandweit so viele Menschen wie noch nie die Vögel in ihrem Garten. Mehr als 90.000 Teilnehmer griffen am Wochenende vom 4. bis 6. Januar zum Fernglas, um Vögel zu zählen und an den NABU und den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu melden. Mit dieser Rekordbeteiligung ist die bundesweite Zählung erneut Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

Auch im Kreis Euskirchen wurden kräftig mitgezählt. Dort war der Haussperling der am häufigsten gesehene Vogel.  2314 Mal wurde er von 415 Vogelfreunde gezählt. Schon 2012 belegte er den Spitzenplatz, Auf Platz zwei landete die Kohlmeise mit 1663 Zählungen. Den dritten Platz belegte die Blaumeise mit 1363 Sichtungen. Aus 275 Gärten wurden insgesamt 11756 Vögel gezählt. 56 Vogelarten konnten bestimmt werden. Günter Lessenich vom NABU Euskirchen ist begeistert: „Die Vorjahres-Endergebnisse haben sich verdoppelt.“

Insgesamt wurden am Aktionswochenende in Deutschland mehr als 2,7 Millionen Vögel gemeldet, gut eine Million mehr als im Vorjahr. Die Kohlmeise konnte dabei ihren Spitzenplatz als bundesweit häufigster Wintervogel vom Vorjahressieger Haussperling zurückerobern. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen, wie im Vorjahr, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.

Nach einem besorgniserregenden Rückgang der meisten Arten im Vorjahr wurden zahlreiche Wintervögel 2013 wieder häufiger gesichtet. So legte der Buchfink um 20 Prozent zu, die Kohlmeise um 28 Prozent. Eichelhäher, Gimpel und Tannenmeisen wurden 50 Prozent häufiger gesichtet, der Buntspecht legte sogar um 80 Prozent zu. „Dass wir in diesem Jahr einige Arten besonders häufig sehen konnten, liegt an ihrem Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden und Osten. Denn zur Zeit der Zählung herrschte dort besonders strenges Winterwetter“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Auf Vorjahresniveau verharrten hingegen der Haussperling (Rang zwei), die Amsel (Rang fünf) und der Grünfink (Rang sechs). Andererseits kam es zu einem größeren Einflug der nur in manchen Wintern auftretenden Seidenschwänze. Neben Einzelbeobachtungen in nahezu allen Bundesländern ließen sich die exotisch anmutenden nordischen Gäste im Osten von Vorpommern bis nach Bayern flächendeckend sehen.

Mit besonderem Interesse beobachteten die Forscher in diesem Jahr die Meldungen von Amseln. Hatte die Amsel seit zwei Jahren entlang des Rheintals große Bestandseinbrüche durch den Usutu-Virus hinnehmen müssen, gibt es nun Grund zur Hoffnung: „Die Daten geben für die betroffenen Gebiete keinen Hinweis auf weitere Bestandseinbrüche. Stattdessen haben sich die Zahlen auf dem niedrigen Vorjahresniveau gehalten“, so Lachmann. Die Vermutung, dass Zugvögel aufgrund der warmen Witterung vermehrt in Deutschland bleiben anstatt in den Süden zu ziehen, konnte für dieses Jahr nicht bestätigt werden.

Alle Ergebnisse der einzelnen Vogelarten können Sie hier nachlesen.

(Quelle: NABU NRW/NABU Euskirchen)

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