Majella Lenzen berichtet im „Kulturraum Kall“ über ihre Vita, die sie nach 33 Jahren im Dienst der katholischen Kirche in ein Leben außerhalb der Klostermauern führte
Kall – „Majella Lenzens Buch ist wichtig, weil die Problematik nach wie vor geleugnet wird. Ihrem persönlichen Zeugnis kann niemand widersprechen“, sagt der bekannte Theologe Eugen Drewermann über „Fürchte dich nicht! – Mein Weg aus dem Kloster“. 33 Jahre war Majella Lenzen im Dienst der katholischen Kirche tätig. Im „Kulturraum Kall“ im Geschäftsgebäude der „Energie Nordeifel“ will die ehemalige Ordensfrau am Freitag, 26. April, ab 20 Uhr von ihrem bewegenden Lebensweg berichten und aus ihrem Werk lesen.
Als Schwester Maria Lauda baute sie in Tansania ein Krankenhaus auf. Sie wurde Provinzoberin in Simbabwe und versuchte, die Ordensregeln zu erneuern. Deshalb sei die Ordensfrau in eine von HIV stark betroffene Krisenregion zwangsversetzt worden. Als sie 1992 Kondome in das Rotlichtviertel von Morogoro transportierte, schlug das hohe Wellen in ihrem Orden. 1995 wurde sie von den Gelübden entbunden.
In ihrem Buch „Fürchte dich nicht!“ erzählt Majella Lenzen vom langen Weg einer tiefgläubigen Frau zu sich selbst, von Demütigungen und menschenverachtenden Strukturen innerhalb der Kirche und vom Ringen um Selbstachtung und Selbstbestimmung. Dabei offenbart Majella Lenzen auch, wie schwierig, ja nahezu unmöglich es für Nonnen ist, dem Orden den Rücken zu kehren.