Von Reiner Züll – Hilfsgruppe Eifel besucht Schmalzler-Konzert nahe der tschechischen Grenze – Band will wieder Oktoberfest Lorbach bestreiten
Eifel/Röhrnbach – Wie sehr sich die sozialen Strukturen der Hilfsgruppe Eifel, des Schmalzler-Fan-Clubs aus Lorbach und der bayerischen Volksmusikgruppe „Schmalzler“ ähneln, wurde am Wochenende bei einem zweitägigen Frühlingsfest im rund 700 Kilometer von der Eifel entfernten Röhrnbach im Bayerischen Wald deutlich. Mitglieder der Hilfsgruppe und des Lorbacher Fanclubs hatten die Reise in den Ort nahe der Bischofsstadt Passau angetreten, um die Volksmusiker bei ihren Fest nicht nur zu hören, sondern auch zu unterstützen.
Die fernsehbekannten Schmalzler, die seit nunmehr fünf Jahren in Lorbach das Oktoberfest des Schmalzler-Fan-Clubs zugunsten der Hilfsgruppe Eifel spielen, engagierten sich auch bei ihrem zweitätigen Frühlings-Heimspiel in Röhrnbach bei zwei nachmittäglichen Konzerten am Freitag und Samstag für kranke, behinderte und alte Menschen. Und auch für die Kinderklinik „Dritter Orden“ in Passau hauten die Schmalzler freitags und samstags bei den Abendkonzerten kräftig auf die Pauke. Um das Projekt „Wir bauen fürs Leben“ zu unterstützen, das für den Neu- und Umbau des Sozialpädiatrischen Zentrums sowie des Eltern- Baby- und Familienzentrums ins Leben gerufen wurde, wurden zwei Tage lang Bausteine für die Klinik-Aktion verkauft.
Das traditionelle Frühlingsfest nahe der tschechischen Grenze ist seit vielen Jahren der Auftakt der Schmalzler-Tour, die die bayerische Band von Mai bis November durch ganz Deutschland, Österreich, Schweden, Frankreich und Dänemark führt. Neben den Konzerten spielen die Schmalzler auch bei diversen Gala-Schiffsreisen auf Rhein und Mosel auf. Am Freitag, 10. Oktober, sind sie dann zum sechsten Mal beim Oktoberfest in Lorbach zu Gast, ehe es am nächsten Tag in den hohen Norden zum Oktoberfest nach Papenburg geht.
In Röhrnbach betätigten sich die Protagonisten der Hilfsgruppe und des Lorbacher Fanclubs als Botschafter für die Eifel, denn es gab viele Treffen mit anderen Fanclubs, die ebenfalls weite Anreisen auf sich genommen hatten. Dabei hatte die Eifeler Delegation längst nicht die weiteste Anreise gehabt. Ein Fanclub aus Itzehoe war mit über 50 „Nordlichtern“ auf die mehr als 1000 Kilometer weite Reise nach Süden gegangen. Sie hatten neben dem Bürgervorsteher von Itzehoe, Heinz Köhnke, auch gleich den ersten Bürgermeister der 33.000-Einwohner-Stadt, Dr. Andreas Köppen, mit zum Frühlingsfest gebracht.
Bürgermeister Köppen lobte das soziale Engagement der Schmalzler, die am 27. und 28. September dieses Jahren beim Oktoberfest in Itzehoe zu Gast sein werden. Überrascht war Köppen, als er von Manfred Kreuser und Hermann-Josef Koch über die Arbeit und die vielfältigen Projekten der Hilfsgruppe Eifel unterrichtet wurde, die bei den Veranstaltungen in Mechernich von der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister Hans Peter Schick große Unterstützung bekomme. „Vielleicht bringen sie das nächste Mal auch ihren Bürgermeister mit“, scherzte Dr. Köppen.
Für die Programmgestaltung der beiden Abend-Konzerte hatten sich die Schmalzler Verstärkung von prominenten Volksmusik-Kollegen geholt, die für reichlich Stimmung und Kurzweil sorgten. Mit der Musikantenfamilie „Oesch’s die Dritten“ stand mit das Beste auf der Bühne, was die Volksmusik in der Schweiz zu bieten hat. Wie beim letzten Oktoberfest in Lorbach, sorgte der österreichischen Sänger und Entertainer Günther Sturm für Hüttengaudi.
Und auch Lena, die Tochter von Schmalzler-Frontmann Max Fenzl, sowie Christina, die Tochter von Bandchef Karl Wirkert, bestätigten das Sprichwort, dass der Apfel nicht weit vom Stamme fällt. Mit Freddy von der Freddy-Pfister-Band aus dem Zillertal stand ein Mann auf der Bühne, der viele Jahre Sänger und Keyboarder bei den legendären Schürzenjägern von Peter Steinlechner war.
Beim Frühlingsfest in Röhrnbach mussten die Eifeler allerdings auch feststellen, dass auch in Süddeutschland verstärkt Einbrüche und Sachbeschädigungen an der Tagesordnung sind. In der Nacht zum Samstag hatten Unbekannte an den Fahrzeugen der Künstlerfamilie Oesch’s alle Reifen zerstochen und Autos zerkratzt. Und auch die Delegation aus Mechernich blieb nicht unverschont: Am Kleinbus, der unweit der Festhalle vor dem Hotel abgestellt war, hatten die Randalierer an der linke Seite und am Heck des Busses mit einem spitzen Gegenstand tiefe Eindrücke und Spuren hinterlassen.