Gefördert wurden soziale, kulturelle und sportliche Projekte im Kreis Euskirchen – Besonders bedacht wurde Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit – Udo Becker: „Ausgeschüttete Stiftungsgelder sind Resultat der guten Geschäftsbeziehungen zwischen Kunden und der Kreissparkasse Euskirchen“
Euskirchen – Die Frage eines Baumarktkunden angesichts des hohen Verkehrsaufkommens im Euskirchener Gewerbegebiet am Dienstagabend, ob es hier irgendwo etwas umsonst gebe, konnte ausnahmsweise einmal mit „Ja“ beantwortet werden. Denn die Kultur- und Sportstiftung sowie die Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen hatte zur Verteilung ihrer Stiftungszuwendungen eingeladen, und so gut wie alle Empfänger waren gekommen, um den Scheck persönlich entgegenzunehmen.
„Allein seit der Stiftungsveranstaltung im vergangenen Jahr gingen wieder über 180 Anträge bei der Kultur- und Sportstiftung ein, die wir mit insgesamt 200.000 Euro bedenken möchten“, so Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen und stellvertretender Vorsitzender der beiden Stiftungskuratorien, der gut gelaunt und unterhaltsam den Abend moderierte. Fast ebenso viele Anträge habe die Bürgerstiftung erhalten. Hier wurden sogar an diesem Abend über 200.000 Euro ausgeschüttet.
Wie und wofür das Geld eingesetzt wird, dies erfuhren die gut 500 Besucher im bis auf den letzten Platz besetzten Forum der KSK gleich zu Beginn der Veranstaltung an einem Beispiel: So bekam der Bewegungskindergarten „Rasselbande“ aus Roitzheim einen komplett neuen „Fuhrpark“. Für die über 50 Kinder wurden qualitativ hochwertige Räder angeschafft, da der Altbestand doch sehr in die Jahre gekommen war, wie die Kinder selber in einem Video dokumentiert hatten. Das am schlimmsten quietschende Polizeidreirad hatten sie mitgebracht, um es Udo Becker als neues Dienstfahrzeug anzubieten. Der freute sich zwar über den ausgedienten Flitzer, hegte jedoch das Bedenken, dass seine Mitarbeiter ihn zukünftig beim Herannahen zu frühzeitig hören könnten.
Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Singkreis Kuchenheim. Angesichts der dicken Stapel von Zuwendungsbescheiden auf dem Tisch von Rita Witt, der Vorsitzenden beider Stiftungen, hätte man meinen können, der intonierte „Banana Boat Song“ mit dem englisch gesungenen Refrain „Es wird Tag, und wir gehen nach Haus‘“ sei das Motto des Abends. Doch verzichteten die Stiftungsmitglieder darauf, jedes einzelne geförderte Projekt vorzustellen. Stattdessen wurden die Briefumschläge unter dem flott gesungenen Abba-Klassiker „Money, Money, Money“ sehr rasch unters Volk gebracht.
In einer kleinen Ansprache hatte Udo Becker zuvor darauf verwiesen, dass die ausgeschütteten Stiftungsgelder Resultat der guten Geschäftsbeziehungen zwischen Kunden und Kreissparkasse seien. Er bedankte sich daher bei allen KSK-Kunden, die das segensreiche Wirken beider Stiftungen erst möglich machten und so mit dafür sorgten, dass Vereinsarbeit, Kultur, Sport und vor allem soziale Projekte im Kreis Euskirchen gefördert werden können.
Josef Reidt, Vorsitzender des Verwaltungsrates der KSK Euskirchen und des Kuratoriums der Kultur- und Sportstiftung, lobte besonders die „breit aufgestellte sportliche Landschaft“ des Kreises Euskirchen und das „herausragende kulturelle Brauchtum“ der Region. „Da eine Förderung durch den Kreis oder die Gemeinden kaum noch stattfindet, helfen wir mit unseren Stiftungsgeldern, das hohe ehrenamtliche Engagement im Kreis Euskirchen aufrechtzuerhalten“, so Reidt.
Die Kultur- und Sportstiftung wurde 1994 gegründet und feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Grunde gab es auch einige zusätzliche Überraschungen für die Gäste. So wurden unter den anwesenden Spendenempfängern weitere finanzielle Mittel in Höhe von 500, 1000 und 1500 Euro, Eintrittskarten für die Landesgartenschau und das Industriemuseum Kuchenheim sowie Fahrten mit dem Bördeexpress verlost.
„Die Kultur- und Sportstiftung konzentriert sich auf die Förderung der Kunst sowie auf die Förderung von Kulturwerten einschließlich der Heimat-, Brauchtums- und Denkmalpflege“, berichtete Rita Witt am Rande der Veranstaltung. Die Förderung des Sports – vorrangig des Breitensports – gehöre ebenfalls zu den Aufgaben dieser Stiftung. Witt: „Besonders unterstützt wird die Jugendarbeit in den Vereinen.“
Für den ersten Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Markus Ramers, war es die erste große Veranstaltung in seiner noch jungen Amtszeit. Entsprechend überwältigt zeigte er sich von der großen Anzahl an Besuchern, die in das KSK-Forum gekommen waren.
„Ich muss gestehen, dass ich mir die rote Kreissparkassen-Krawatte gerade noch von Herrn Reidt habe binden lassen, bis zum nächsten Jahr schaffe ich das aber selber“, versprach er. Die Bürgerstiftung, so berichtete er, engagiere sich schwerpunktmäßig im gemeinnützigen und sozialen Bereich. „Wir fördern vor allem Projekte, die sich um Kinder und Jugendliche kümmern und unterstützenden Kindergärten und Schulen.“
„Die Anträge an die beiden Stiftungen werden zunächst dem Stiftungsvorstand zugeleitet“, erklärte Rita Witt das Procedere. Dieser habe die Aufgabe, die Anträge zu sichten und auf ihre Übereinstimmung mit dem Satzungszweck zu überprüfen. „Über die Zuwendungen entscheiden letztlich die beiden Kuratorien der Stiftungen“, so Rita Witt.
Das große und für den Kreis Euskirchen einmalige Defilee der Zuwendungsempfänger spiegelte denn auch die kulturelle, sportliche und soziale Vielfalt des Kreises Euskirchen in allen Facetten wieder: Musiker, Karnevalisten, Sportler, Schützenbrüder, Vertreter sozialer Einrichtungen, Künstler, Historiker, Kulturveranstalter, Naturfreunde, Feuerwehrangehörige, DRKler, Fördervereinsvorsitzende, Schul-, Dorfgemeinschafts- und Kirchenvertreter und viele andere kamen einmal mehr in den Genuss einer KSK-Stiftungszuwendung.
Eifeler Presse Agentur/epa