Von Elisabeth Geschwind – Ulla Haesen und Band konzertierte im Kulturraum der Energie Nordeifel
Kall – Viele wippenden Köpfe und Füße konnte man am vergangenen Freitagabend im Kulturraum Kall der Energie Nordeifel sehen: Die Zuhörer ließen sich von der Vielfalt und dem Zauber der brasilianischen Musik, die Ulla Haesen mit ihren drei Musikern dort hören ließ, schnell einfangen. Dabei sind die Wurzeln der Keldenicher Musikerin nicht von südländischem Temperament geprägt, sondern vom kühlen Nordklima Finnlands.
Obwohl nur ein Mitglied des Ensembles, der Perkussionist Jorge Brasil, brasilianische Wurzeln hat, gelang die „Brazil-Connection“. Dazu eröffnete Jorge Brasil zu Beginn die beiden Sets im Sprechgesang mit den brasilianischen Instrumenten Pandeiro und Berimbau. Dass dies seiner afrikanischen Wurzel nach eine Anrufung der Götter war, war den meisten Zuschauer wohl nicht bewusst, die besondere Atmosphäre aber war aufgrund der sofort eintretenden gebannten Stille deutlich spürbar.
Ulla Haesen hat sich vor Jahren in die brasilianische Musik verliebt, lernte die Landes-Sprache, vertiefte sich in die Musik und ging dabei immer deren Wurzeln nach. Während sie hochkonzentriert und lächelnd ebenso zart wie sinnlich singt, spielt sie auf der Gitarre komplexe Melodien dazu.
Zum Kern des Ensembles „Brazil Connection“ gehört Wilhelm Geschwind, der virtuos auch komplizierteste Melodien spielerisch mit seinem Sechsseiter-Bass erklingen ließ. Lorenzo Petrocca reiste für das Konzert eigens aus Stuttgart an und glänzte mit einer faszinierenden Auffassung brasilianischer Musik.
Neben Liedern ihrer zweiten CD „beleza“ sang Ulla Haesen auch Songs ihres kommenden Albums „abre alas“.