Jacques Berndorf-Förderpreis ging an Stefan Barz

Knapp 200 Besucher kamen zur Preisvergabe ins Alte Casino Euskirchen – Jacques Berndorf: „Barz macht gute Unterhaltung“

Autor Stefan Barz (2.v.r.) erhielt den Jacques-Berndorf-Förderpreis 2014 aus den Händen von Landrat Günter Rosenke (v.r.), Krimiautor Jacques Berndorf, Kreiskulturreferent Klaus Ring und Verleger und Autor Ralf Kramp. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Autor Stefan Barz (2.v.r.) erhielt den Jacques-Berndorf-Förderpreis 2014 aus den Händen von Landrat Günter Rosenke (v.r.), Krimiautor Jacques Berndorf, Kreiskulturreferent Klaus Ring und Verleger und Autor Ralf Kramp. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – Eine Blutspur aus roten, runden Plastikklecksen führte am Freitagabend ins Alte Casino in Euskirchen. Drinnen saßen knapp 200 Menschen bei dämmrigen Lichtverhältnissen, um einer besonderen Auszeichnung beizuwohnen: der Verleihung des Jacques-Berndorf-Förderpreises 2014 an Stefan Barz. Doch bevor der Gewinner die Bühne erklimmen durfte, war Showtime mit Ralf Kramp angesagt.

Der Hillesheimer Krimischriftsteller und Verleger führte auf gewohnt unterhaltsame Weise durch den Abend, begleitet von Ean Gidmans „Flat 5“. Die Band spielte sich an diesem Abend durch sämtliche Krimiklassiker, von alten Bill-Ramsey-Hits bis zu modernen James-Bond-Nummern.

Das Publikum, darunter auch Mitglieder der KSK Euskirchen, die die Krimitage als Hauptsponsor unterstützt, hatte großen Spaß bei den Darbietungen auf der Bühne. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Das Publikum, darunter auch Mitglieder der KSK Euskirchen, die die Krimitage als Hauptsponsor unterstützt, hatte großen Spaß bei den Darbietungen auf der Bühne. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Krimitage „Nordeifel Mordeifel“ statt, bei der 25 Autoren fünf Tage lang an ungewöhnlichen Orten im Kreis Euskirchen gelesen hatten. „Die Criminale 2010, zu der vor vier Jahren an die 200 Schriftsteller aus ganz Deutschland in die Nordeifel kamen, war so erfolgreich, dass wir unbedingt weiter machen wollten“, berichtete Ralf Kramp.

Im Gespräch mit Ralf Kramp (rechts) verriet Michael Preute alias Jacques Berndorf, dass bereits ein neuer Eifel-Krimi in Arbeit sei. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Im Gespräch mit Ralf Kramp (rechts) verriet Michael Preute alias Jacques Berndorf, dass bereits ein neuer Eifel-Krimi in Arbeit sei. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Seither finden alle zwei Jahre die Krimitage in der Nordeifel statt. Bei der im Vergleich zur Criminale etwas kleineren Veranstaltung präsentieren sich vor allem die regionalen Krimiautoren.
Landrat Günter Rosenke bedankte sich bei seiner Kreisverwaltung, die den Saal „mordsmäßig“ hergerichtet hatte. Die Organisation des Krimifestivals lag in den bewährten Händen von Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth und ihrem Team sowie von Kreiskulturreferent Klaus Ring. „Mein besonderer Dank geht an die Kreissparkasse Euskirchen, die diese Krimi-Veranstaltung wieder gesponsert hat“, so der Landrat. So hatte die KSK nicht nur die Criminale 2010 mit einer kräftigen Finanzspritze überhaupt erst möglich gemacht, sondern auch die Folgeveranstaltung großzügig unterstützt und damit dazu beigetragen, dass das Krimiland Eifel zu einem weiteren Anziehungsmagneten auf der touristischen Angebotspalette des Kreises Euskirchen wurde.

Schwarzen Humor hatte das Kabarett "A-z" zu bieten. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Schwarzen Humor hatte das Kabarett „A-Z“ zu bieten. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die Kreissparkasse war an diesem Abend denn auch gleich mit einer „Soko“, bestehend aus Vorstandsmitglied Hartmut Cremer, Pressesprecherin Rita Witt und dem Vorsitzenden der KSK-Bürgerstiftung, Markus Ramers, vertreten, um bei der Preisverleihung dabei zu sein. Des Weiteren ging der Dank des Landrats an die Regionalgas Euskirchen, die die Krimitage ebenfalls unterstützt hatte.

Bevor der Preisträger ausgezeichnet wurde, präsentierte das „Kabarett A-Z“ mit Corinne Walter und Frank Zollner einige seiner blutigsten Szenen aus seinem Programm. Dabei ging es schon streckenweise recht makaber zu, doch hatten die Freunde des schwarzen Humors ihren Spaß.

Sorgten für die richtige Krimimusik Ean Gidman und seine "Flat 5". Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Sorgten für die richtige Krimimusik Ean Gidman und seine „Flat 5“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Michael Preute alias Jacques Berndorf, der quasi das Genre „Eifel-Krimi“ vor 25 Jahren erfunden hatte, mahnte an, dass man in Deutschland unbedingt wieder bessere Unterhaltung benötige. Was er manchmal im Fernsehen zu sehen bekomme, das sei unsäglich. Der diesjährige Preisträger mache da einen Schritt in die richtige Richtung. „Aus dem kann noch was werden“, so Preute, „der weiß zu unterhalten“. Für die Freunde der Berndorf-Krimis sei verraten, dass der Altmeister bereits am nächsten Werk sitzt. „Es geht voran, aber langsam“, gestand er, als Ralf Kramp ihn diesbezüglich ins Verhör nahm.

Preisträger Stefan Barz wurde 1975 in Köln geboren und wuchs in Kommern auf. In Bonn studierte er Germanistik und Philosophie. Auf dem Gebiet der Krimiliteratur hat er schon erste Erfahrungen gesammelt. 2011 erschien seine Kurzgeschichte „Klassenzimmer“, 2014 sein Kurzkrimi „Erbsünde“, mit dem er für den Agatha-Christie-Krimipreis 2014 nominiert wurde.

Barz, der heute mit Frau und Sohn in Wuppertal lebt, berichtete, das ihm die zündende Idee für seinen Krimi beim Besuch des LVR-Freilichtmuseums Kommern gekommen sei. Als er dort den Pranger sah, habe er sich gedacht, es sei doch mal schön, wenn dort eine Leiche gefunden würde.

„Die Idee und der Plot haben uns überzeugt“, berichtete Kreiskulturreferent Klaus Ring, der mit in der Jury saß. Nach seiner Nominierung habe man Barz daher vier Monate lang Zeit gegeben, um mit Lektor Volker Neumann das Buch fertig zu schreiben.
„Mein Sohn Jonathan war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal drei Wochen alt, und so hatte ich auf einmal zwei Großprojekte“, berichtete Barz. Beide „Projekte“ seien aber in den vier Monaten gleichermaßen gut gediehen.

Sein Roman „Schandpfahl“, aus dem er am Freitagabend vorlas, startet mit einer Hinrichtung am Pranger des Freilichtmuseums. Doch bei nur einem Mord an diesem Ort bleibt es nicht. Wie es weiter geht, das kann man ab sofort im Buch weiterlesen, das im KBV-Verlag erschienen und über alle Buchhandlungen zu beziehen ist.

Eifeler Presse Agentur/epa

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