Energie Nordeifel packt den „Betrieblichen Pflegekoffer“

Nach der Qualifizierung zum „Familienfreundlichen Arbeitgeber“ möchte die Unternehmensgruppe ihren Mitarbeitern nicht nur die Betreuung ihrer Kinder, sondern fortan auch die Vereinbarkeit von Arbeitsleben mit der Pflege von Angehörigen ermöglichen – Bis zum 24. Oktober können auch andere Unternehmen noch Mitarbeiter durch die Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen schulen lassen

Pressesprecherin Kerstin Zimmermann von der „ene“-Unternehmensgruppe begrüßt das Projekt der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen, Mitarbeitern die Pflege von Angehörigen zu ermöglichen, ohne gleich den Beruf an den Nagel hängen zu müssen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Pressesprecherin Kerstin Zimmermann von der „ene“-Unternehmensgruppe begrüßt das Projekt der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen, Mitarbeitern die Pflege von Angehörigen zu ermöglichen, ohne gleich den Beruf an den Nagel hängen zu müssen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Die Unternehmensgruppe Energie Nordeifel („ene“), mit ihren Tochterunternehmen Kreis-Energie-Versorgung Schleiden und KEV Energie, war eine der ersten im Kreis Euskirchen, die das Qualitätssiegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ verliehen bekam.  „Uns ist früh klargeworden, dass wir als Unternehmen den Mitarbeitern in ihrer Lebenswirklichkeit ein Stück weit entgegenkommen müssen, um auch in Zeiten des demografischen Wandels attraktiv für qualifizierte Fachkräfte zu bleiben“, berichtet Kerstin Zimmermann, Pressesprecherin der „ene“-Gruppe. Denn nur durch eine stark mitarbeiterorientierte Personalpolitik, so betont sie, könne man auf Dauer das eigene Unternehmen stärken.

Auf dem 2013 verliehenen Qualitätssiegel hat man sich daher bei der „ene“ auch nicht ausgeruht. Die Projektgruppe, die sich um die Zertifizierung kümmerte, wurde vielmehr beibehalten, um zum einen die Nachhaltigkeit der eingeleiteten Maßnahmen zu sichern und zum anderen, um offen zu bleiben für weitere Möglichkeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben.

Als die Unternehmensgruppe das erste Mal vom „Betrieblichen Pflegekoffer“ hörte, war man daher in der Geschäftsleitung sofort begeistert. „Aus unserem Arbeitsalltag heraus wussten wir ja längst, dass es unseren Mitarbeitern nicht mehr nur um eine Betreuung ihrer Kinder ging, sondern mehr und mehr auch um eine Möglichkeit, die eigenen Eltern pflegen zu können, ohne gleich den Beruf an den Nagel hängen zu müssen“, so Kerstin Zimmermann.
Nun fällt – zugegeben – das Thema „Pflege“ nicht gerade in den Kernkompetenzbereich eines regionalen Energiedienstleisters. „Wir sind daher froh, dass uns der Kreis Euskirchen als Initiator dieses Projekts bei der Umsetzung des Pflegekoffers tatkräftig unter die Arme greift“, so Zimmermann.

In erster Linie enthalte der „Betriebliche Pflegekoffer“ umfangreiche Orientierungshilfen und zwar sowohl für die Unternehmen als auch für die Beschäftigten, die Angehörige pflegten. „Der Koffer soll vor allem kleinere und mittlere Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen. Er enthält Informationen über personalpolitische Maßnahmen und wichtige rechtliche sowie steuerliche Fakten rund um die Pflege“, so Kerstin Zimmermann. Weiterhin gebe es Checklisten zum raschen Aufbau einer tragfähigen Lösung für die häusliche Pflege. Darüber hinaus ist auch an die Kommunikation und Information in den Betrieben selber gedacht. Der Koffer stellt dafür Poster, Flyer und Kopiervorlagen bereit.

„Doch das Hauptziel des Projekts ist die Installierung eines betrieblichen Pflegelotsens“, informiert Kerstin Zimmermann. Dieser werde besonders geschult. Der Lotse sei mit den Problemen von pflegenden Angehörigen vertraut und könne daher betroffene Mitarbeiter kompetent und effektiv unterstützen.

„Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine professionelle Pflegeberatung“, schränkt Zimmermann ein. Beim Pflegelotsen lägen vielmehr die Informationen über betriebliche Angebote und externe Anlaufstellen gebündelt vor. Er sei quasi der Hüter des Koffers und wisse über seinen Inhalt am besten Bescheid.
„In unserem Betrieb mussten wir nicht lange suchen, um jemanden zu finden, der diese wichtige Rolle übernehmen wollte“, so die Pressesprecherin. „Unsere Mitarbeiterin Karin Berners fand sich dazu schnell bereit. Ihre Aufgabe wird es sein, durch Informationen für eine schnelle Orientierung des betroffenen Mitarbeiters zu sorgen und gezielt an die zuständigen Ansprechpartner innerhalb und außerhalb des Betriebes zu vermitteln“, so Zimmermann.

„Sobald die Schulung vorbei ist, werden wir umgehend mit der Umsetzungsphase beginnen“, teilte Personalleiter Erhard Poth mit.
Dass im Kreis Euskirchen großes Interesse an diesem Thema besteht, zeigte auch eine jetzt von der Stabsstelle „Struktur- und Wirtschaftsförderung“ organisierte Veranstaltung zu der zahlreiche Unternehmer kamen.

Iris Poth, Leiterin der Kreiswirtschaftsförderung, kündigte darin unterstützende Maßnahmen und Hilfestellungen für die Betriebe an. Die vorgestellten Angebote wurden ausgehend vom Engagement des Netzwerkes „Familie und Beruf“ in der Stabsstelle „Struktur- und Wirtschaftsförderung“ entwickelt und mit Partnern umgesetzt.

Interessierte Unternehmen können bei der Struktur- und Wirtschaftsförderung den „Betrieblichen Pflegekoffer“ bestellen und noch bis zum 24. Oktober eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter zur Schulung anmelden.

www.demografie-initiative.de

Eifeler Presse Agentur/epa

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